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Die Heimkehr
Die Heimkehr




Bernhard Schlink

Diogenes Verlag
EAN: 9783257065107 (ISBN: 3-257-06510-8)
384 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 12 x 19cm, 2006

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der neue Roman von Bernhard Schlink

Eine Odyssee durch die Wirren eines Jahrhunderts

Peter Debauer, der Ich-Erzähler des Romans, verbringt als Kind die Ferien bei den Großeltern in der Schweiz. An den Abenden sitzt er mit ihnen am Tisch und liest, während sie die Heftchenromane edieren und korrigieren, mit denen sie ihr Geld verdienen. Da Papier in den 50er Jahren teuer ist, bekommt er die Korrekturbögen als Sudelpapier - mit dem Verbot, die Rückseiten zu lesen.

Eines Tages tut er es doch und liest von der Irrfahrt und Heimkehr eines deutschen Soldaten aus Sibirien, seiner Suche nach seiner Frau. Als der Soldat schließlich die Stadt, das Haus, die Wohnung findet und seine Frau die Tür aufmacht, steht ein anderer Mann neben ihr und trägt sie dessen Kind auf dem Arm. Er...

Nein, Peter Debauer erfährt nicht, was dann passiert. Er hat die Korrekturbögen mit dem Ende des Romans schon beschrieben, bekritzelt und weggeworfen.

Jahre später fällt ihm die Geschichte wieder ein, und er will das Ende wissen. Aus der Suche nach dem Ende der Geschichte wird die Suche nach deren Autor. Nach einem Mann, der immer wieder verstanden hat, seine Spuren zu verwischen. Der unter verschiedenen Identitäten gelebt und verschiedene Karrieren gemacht und ein eigenwilliges Verhältnis zu den Furchtbarkeiten des 20. Jahrhunderts entwickelt hat.

Dabei begegnet Peter Debauer sich selbst. Aus der Suche nach dem Ende der Irrfahrt des Soldaten wird seine eigene Odyssee, die Suche nach seiner Herkunft und Heimkehr und nach der Frau, die er hebt.



»Bernhard Schlink schreibt eine klare, präzise, schöne Prosa, die in der deutschen Gegenwartsliteratur ihresgleichen sucht.« Christopher Ecker/Berliner Zeitung



Auch als Diogenes Hörbuch, gelesen von Hans Körte
Rezension
Bernhard Schlink erzählt in seinem Roman "Die Heimkehr" eine sonderbare und spannende Geschichte. Der Ich-Erzähler Peter Debauer ist auf der Suche nach dem Ende einer Geschichte, die er in seiner Kindheit nicht zu Ende lesen konnte. Ein deutscher Soldat kehrt nach der sibirischen Gefangenschaft nach Hause zurück und sucht seine Frau, die sich bereits mit ihrem Kind anders orientiert hat. An dieser Stelle beginnt die spannende Irrfahrt eines Menschen, dem sich Peter Debauer auf die Spur macht. Und die Suche nach der Identität eines ihm fremden Menschen führt ihn auf seine eigene Spur. Plötzlich wird er zum Mittelpunkt seiner Recherche. Wer ist er wirklich? Wo ist seine Heimat? Wie geht das Leben mit ihm um? Eine spannende Reise in die Tiefen der menschlichen Seele.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
m Fragment eines Heftchenromans über die Heimkehr eines deutschen Soldaten aus Sibirien entdeckt Peter Debauer Details aus seiner eigenen Wirklichkeit. Die Suche nach dem Ende der Geschichte und nach deren Autor wird zur Irrfahrt durch die deutsche Vergangenheit und offenbart auch Peter Debauers Geheimnisse.

Geboren am 6.7.1944 in Bielefeld. Er wurde 1944 bei Bielefeld geboren und wuchs in Heidelberg auf. Mit acht, nach einem Streit mit seinem Bruder, schrieb er das Drama ›Der Brudermord‹, mit 13 über seine erste unglückliche Liebe ein Sonett mit zu vielen Strophen, dazwischen und danach alles mögliche. Er wurde Jurist, Richter und Professor – »vielleicht weil die Wahrheit des Rechts ebenso in Worten und Sätzen liegt wie die Wahrheit von Geschichten und weil die Dinge hier wie dort zu ihrem Ende gebracht werden müssen.« Er schreibt Kriminal- und andere Romane. Er lebt in Berlin und New York. Er würde gerne in einem Haus auf einer Düne am Meer wohnen, morgens am Strand laufen und danach mit Blick auf das Meer schreiben, bis in den Abend. ›Der Tagesspiegel‹ nannte Bernhard Schlinks Kriminalromane »raffiniert gebaute Geschichten, in denen die politische Aktualität und die deutsche Vergangenheit präsent ist.« Der erste, ›Selbs Justiz‹, den er zusammen mit Walter Popp geschrieben hat, wurde unter dem Titel »Der Tod kam als Freund« verfilmt. ›Die gordische Schleife‹ wurde mit dem ›Glauser‹ für den besten Krimi 1989 ausgezeichnet und ›Selbs Betrug‹ mit dem Deutschen Krimi-Preis 1993. Die deutsche Vergangenheit ist auch Thema von Schlinks viertem Roman. ›Der Vorleser‹ ist kein Krimi, aber die fast kriminalistische Erforschung einer rätselhaften Liebe und bedrängenden Schuld, von der Kritik als einer der Höhepunkte des Bücherherbstes 1995 gefeiert. Die ›Neue Zürcher Zeitung‹ schrieb: »Die Erinnerung enthält die Möglichkeit, die Geschichte niederzuschreiben und sich auf diese Weise von ihr zu befreien. Dies zu tun stellt den einzigen denkbaren Ansatz eines Ausweges dar, die Möglichkeit, sich dem Thema Nationalsozialismus zu nähern: sich erinnern, darüber schreiben, darüber sprechen. Der Roman selbst tut dies auf eine beeindruckende Weise.« Er wurde in über dreißig Sprachen übersetzt und mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet und begründete Schlinks schriftstellerischen Weltruhm, gefolgt von dem 2000 veröffentlichten Erzählband ›Liebesfluchten‹. 2001 schloß Schlink die Trilogie um den Privatdetektiv Gerhard Selb mit ›Selbs Mord‹ ab. 2005 veröffentlichte er den Essayband ›Vergewisserungen. Über Politik, Recht, Schreiben und Glauben‹. Und soeben erschien sein neuer Roman, ›Die Heimkehr‹.