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Die Erfindung von Alice im Wunderland Wie alles begann
Die Erfindung von Alice im Wunderland
Wie alles begann




Peter Hunt

Theiss
EAN: 9783806242645 (ISBN: 3-8062-4264-X)
128 Seiten, hardcover, 22 x 28cm, März, 2021

EUR 28,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Von Oxford in die weite Welt



Wenige Kinderbücher sind so sehr von Mythen umrankt wie "Alice im Wunderland" und "Hinter den Spiegeln" von Charles Dodgson alias Lewis Carroll. Peter Hunt stellt in diesem wunderschön illustrierten Band souverän und eindrücklich die Entstehungsgeschichte der berühmten Nonsens-Romane dar, entschlüsselt Anspielungen und Vorbilder und schildert die Biografie und Gefühlswelt des eigenwilligen Schöpfers.

Zeitgenössische Fotos lassen das Viktorianische England wieder aufleben, während uns John Tenniels unvergessliche Zeichnungen ein Wiedersehen mit der Grinsekatze und dem verrückten Hutmacher bescheren.



Peter Hunt ist emeritierter Professor für Englische Literatur und Kinderliteratur an der Universität Cardiff.



"Ich erinnere mich deutlich daran, wie ich meine Helding einen Kaninchenbau hinabfallen ließ, ohne die geringste Vorstellung, was danach passieren sollte." Lewis Carroll



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Rezension
"Alice im Wunderland" und "Alice hinter den Spiegeln" sind zwei bekannte Kinderbuchklassiker. Wer kennt nicht das weiße Kaninchen, die Grinsekatze oder den verrückten Hutmacher? Auch heute noch wird das Buch gern gelesen, und so kommt dieses Sachbuch von Peter Hunt gerade recht, um etwas mehr hierüber zu erfahren.
Alice - das war Alice Liddell, und hinter dem Pseudonym Lewis Carroll verbarg sich der Autor Charles Lutwidge Dodgson, ein Mathematikdozent aus Oxford. Angeblich war eine Bootsfahrt der Ausgangspunkt der Geschichte: Carroll (so nenne ich ihn hier, da er unter diesem Namen bekannt ist) und ein Freund machten mit den drei Töchtern des Dekans, darunter die zehnjährige Alice, einen Bootsausflug. Solche Ausflüge kamen öfter vor, und es wurden dabei erfundene Geschichten erzählt. Später schrieb Carroll die Geschichte nieder, schmückte sie aus und schenkte sie Alice als handschriftliches Manuskript mit eigenen Zeichnungen unter dem Titel "Alice´s Adventures Under Ground". Das erweiterte Manuskript wurde mit Illustrationen des Zeichners John Tenniel verlegt und unter dem Titel "Alice in Wonderland" veröffentlicht und zu einem großen Erfolg. Wieder einige Jahre später entwickelte Carroll die Geschichte weiter und es entstand das Buch "Through the Looking Glass". Noch einige Jahre später bearbeitete er das erste Buch für ganz junge Kinder und brachte es unter dem Titel "The Nursery Alice" heraus.
Das Sachbuch von Peter Hunt beschreibt zunächst die Entstehungsgeschichte dieser Kinderbuchklassiker und stellt den Autor vor. Carroll war beruflich Mathematiker und Logiker; sein größtes Hobby war die Fotografie, die damals noch in den Kinderschuhen steckte. Carroll betrieb dieses Hobby sehr intensiv und er porträtierte zahlreiche bekannte Persönlichkeiten. Einige seiner Fotografien sind in diesem Buch abgebildet.
Was nun ist das Faszinierende an den Alice-Büchern? Hunt kontrastiert sie mit den Kinderbüchern, die vorher erschienen sind: Diese waren überwiegend zur Belehrung von Kindern geschrieben und zeigten mit erhobenem Zeigefinger eine Moral auf. Hierüber mokiert sich Carroll intensiv. Hunt zitiert mehrere englische Klassiker und stellt dem gegenüber, wie Carroll sie parodierte. Respektlos und humorvoll nimmt Carroll den alten Stil auf die Schippe und unterhält seine kindlichen Leser mit Nonsense. Mit dieser neuen Art der Literatur hat er manche Schriftsteller und auch surrealistische Künstler beeinflusst.
Beide Bücher wimmeln vor Anspielungen - nicht nur auf andere Kinderbücher. Auch Persönlichkeiten der Oxforder Universität finden sich versteckt wieder, es gibt Anspielungen auf private Erlebnisse, Personen und Orte. Und darüber hinaus finden sich auch mathematische und logische Spielereien, die zu entdecken ein besonderes Vergnügen ist.
Diese Anspielungen sind teils sehr deutlich und können auch heute noch nachvollzogen werden. Einige jedoch sind verdeckt, und es gab und gibt viele Vermutungen, ob hinter fantastischen Aspekten möglicherweise Fakten verborgen sind. Hierüber gibt es, gerade in England, viele Spekulationen, und einige hiervon stellt Hunt dem Leser vor.
Carroll/Dodgson war gegen Ende seines Lebens umstritten: Er hat nicht nur zahlreiche Prominente fotografiert, sondern immer wieder kleine Mädchen, und diese gern nackt. War das der künstlerische Ausdruck von Natürlichkeit und Unschuld - oder zeigen sich verkappt pädophile Neigungen? Diese Diskussion streift Hunt nur am Rande.
Neben den fundierten Texten sind auch die Illustrationen dieses Buches bemerkenswert: Hier finden sich Fotos von Carroll, Alice, dem Christ Church College in Oxford, Fotos, die Carroll selbst gemacht hat - und immer wieder Illustrationen aus den unterschiedlichen Ausgaben der vier Alice-Bücher. Sie bereichern die Lektüre und geben neue Einblicke.
Für alle, die sich für den Hintergrund dieser Kinderbuchklassiker interessieren, ist dieses Buch eine anregende Lektüre.

M. Houf für www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wir sind alle verrückt hier: 150 Jahre Alice im Wunderland

Zweifelsohne ist die Geschichte der kleinen Alice eines der verrücktesten Bücher der Welt und ein Meilenstein der Kinderliteratur. Genauso ungewöhnlich ist auch die Entstehungsgeschichte des Kinderbuch-Klassikers. Charles Dodgson alias Lewis Carroll, ein exzentrischer Oxford-Mathematiker, erfand die Grinsekatze, die Herzkönigin und das weiße Kaninchen eher beiläufig während einer Bootsfahrt auf der Themse.

Vor 150 Jahren erschienen »Alice im Wunderland« und »Alice hinter den Spiegeln«. Peter Hunt gratuliert mit einem wunderschön illustrierten Geschenkbuch, das viele Hintergrund-Informationen für Alice-Fans bereithält:

Wer war Lewis Carrol? Die Biografie und Gefühlswelt des Schriftstellers
Alice Pleasance Lidell und andere Vorbilder für die Romanfiguren
Leben in Oxford: Alice als satirischer Spiegel des viktorianischen Englands
Alice entschlüsselt: Fiktion, Wahrheit und Anspielungen in »Alice im Wunderland«
Ein Wiedersehen mit den klassischen Buch-Illustrationen von John Tenniel

Sinn, Unsinn, Hintersinn: warum »Alice im Wunderland« bis heute begeistert

In den Alice-Büchern gibt kaum einen Satz, der nicht mehrere Bedeutungen, verborgene Scherze und versteckte Anspielungen auf intellektuelle, politische und persönliche Ereignisse enthält. Peter Hunt entschlüsselt die Geheimnisse und erzählt, wie die berühmten Nonsens-Romane entstanden und ihren Siegeszug um die Welt antraten. Zeitgenössische Fotos lassen das Viktorianische England wieder aufleben, während uns John Tenniels unvergessliche Zeichnungen ein Wiedersehen mit Figuren wie der Cheshire Cat und dem verrückten Hutmacher bescheren. Die unglaubliche Fülle an Details zur Entstehungsgeschichte von »Alice im Wunderland« und »Alice hinter den Spiegeln« machen das Buch zu einem idealen Geschenk für alle großen und kleinen Fans!

Aus dem Englischen von Gisella M. Vorderobermeier. 2021. 128 S., durchgängig vierfarbig illustriert, 21 x 27 cm, geb. wbg Theiss, Darmstadt.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis S. 5
Charles und Lewis: "Mit einem Namen, wie du ihn hast, könntest du jede x-beliebige Form haben, beinahe." S. 7
Vorwort: "Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?" S. 9

1. Zwei Männer und drei Mädchen in einem Boot S. 17
2. Vor Alice S. 33
3. Was Alice wusste S. 53
4. Die Außenwelt von Charles Dodgson S. 73
5. Das Innenleben von Charles Dodgson S. 87
6. Von Oxford hinaus in die weite Welt S. 105

Anmerkungen S. 123
Weiterführende Literatur S. 125
Abbildungsnachweis S. 127
Register S. 128