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Die Box
Die Box




Günter Grass

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423138932 (ISBN: 3-423-13893-9)
224 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2010

EUR 8,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Das Beste von Grass seit langem.«

Rainer Schmitz in ›Focus‹
Rezension
"Beim Häuten der Zwiebel" war weitgehend im Wirbel um Grass' Waffen-SS-Mitgliedschaft untergegangen. Mit "Die Box" liegt ein weiterer autobiographischer Text des Literaturnobelpreisträgers vor. Die Kinder und Frauen, die vom "Alten" versammelt werden, erzählen dessen Lebensgeschichte: „Es war einmal ein Vater, der rief, weil alt geworden, seine Söhne und Töchter zusammen – vier, fünf, sechs, acht an der Zahl –, bis sie sich nach längerem Zögern seinem Wunsch fügten. Um einen Tisch sitzen sie nun und beginnen sogleich zu plaudern, jeder für sich, alle durcheinander, zwar ausgedacht vom Vater ..." Die Box ist immer dabei, wenn die Kinder über ihren Vater erzählen; eine Kastenkamera der Firma Agfa. Entschlossener noch als in „Beim Häuten der Zwiebel” verhüllt Grass hier den autobiographischen Stoff in eine Form, die ihn der historisch-faktischen Kritik entzieht. Die Debatte über seine Waffen-SS-Mitgliedschaft hat den Autor geprägt ...

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Knips mal, Mariechen« ruft der Schriftsteller, wann immer seine treue Freundin Marie ein Foto machen soll. Ihre Schnappschüsse haben es in sich, denn ihre alte Agfa-Box kann in die Vergangenheit und die Zukunft schauen, Wünsche und Ängste in Szene setzen. Viel später sitzen die acht Kinder des berühmten Schriftstellers beisammen, längst erwachsen geworden. Im lebhaften Dialog lassen sie das Leben ihrer komplizierten Familie Revue passieren, und jeder erinnert sich auf seine Weise an den Vater, die Kindheit, an Maries Wunder-Box und ihre verblüffenden Bilder.

Patrick und Georg, Lara, Thaddäus, Paul, Lena, Jasper und Nana – Günter Grass ruft seine Kinder zusammen und nach längerem Zögern fügen sie sich dem Wunsch des Vaters. Sie erzählen bunt durcheinander, erinnern sich an die gemeinsame Jugend und betrachten Familienbilder: Fotos von
Maria Rama, »Mariechen«, einer Freundin der Familie, die mit ihrer »Fotobox« kleine und große Ereignisse auf Zelluloid bannte. Nachdem ihre Kamera im Zweiten Weltkrieg Bomben, Feuer und Wasserschäden überstanden hat, führt sie ein Eigenleben: Sie bildet nicht die Realität, sondern die
Träume und heimlichenWünsche der Porträtierten ab.
Günter Grass erzählt sein Leben aus der Sicht seiner Kinder – vielstimmig, humoristisch und kontrovers. Wie Marias magische Kamera integriert er das Imaginäre in den Familienalltag und schenkt seinen Lesern überraschende Momentaufnahmen. Ein großer Roman über die Kunst und das Leben.

Günter Grass wurde am 16.Oktober 1927 in Danzig geboren, absolvierte nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine Steinmetzlehre, studierte Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin. 1956 erschien sein erster Gedichtband mit Grafiken, 1959 sein erster Roman, ›Die Blechtrommel‹. 1999 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Günter Grass lebt in der Nähe von Lübeck. Sein gesamtes literarisches Werk ist auch bei dtv erschienen.
Inhaltsverzeichnis
Übriggeblieben 7

Ohne Blitzlicht 30

Wundermäßig 51

Kuddelmuddel 73

Wünsch dir was 97

Aus rückläufiger Sicht 121

Schnappschüsse 147

Krummes Ding 170

Vom Himmel hoch 193