|
Deutschland. Ein Wintermärchen
Bilder von Hans Traxler
Herausgegeben von Werner Bellmann
Werner Bellmann (Hrsg.), Heinrich Heine, Hans Traxler
Reclam Stuttgart
EAN: 9783150105894 (ISBN: 3-15-010589-7)
143 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 24cm, 2005
EUR 14,90 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Ein neues Lied, ein besseres Lied, O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon Das Himmelreich errichten.
Dieses »neue Lied« schrieb Heinrich Heine Anfang 1844 im Pariser
Exil. Äußerer Anlass war seine Deutschland-Reise im Spätherbst
1843. Dieses neue Genre der »verifizierten Reisebilder« sollte »die
ganze Gährung unserer deutschen Gegenwart in der kecksten, per
sönlichsten Weise« aussprechen - und zugleich »den bleibenden
Wert einer klassischen Dichtung haben«. Beides ist Heine gelun
gen: die längst klassischen und immer noch populären Verse sind
sowohl analytischer Klartext wie schwungvolle, witzige und hellste
Poesie.
Hans Traxier hat zu jedem der 27 Kapitel ein Bild gezeichnet. Es
scheint, als habe der Mitbegründer von »Pardon« und »Titanic«,
der Cartoonist und Kinderbuchautor, der in jüngster Zeit auch
als Illustrator von Schiller, Goethe, Mark Twain und Morgenstern
hervorgetreten ist, nur auf einen Anlass gewartet, um Heines Werk
kongenial zu illustrieren.
Rezension
Es ist eine überaus gelungene Idee, den Illustrator und Cartoonisten der Neuen Frankfurter Schule Hans Traxler (*1929), Mitbegründer des Satiremagazins Titanic, für eine illustrierte Ausgabe von Heines Wintermärchen zu gewinnen, das auch heute aktuell wie eh und je erscheint: „Es ist ein gereimtes Gedicht, welches...die ganze Gärung unserer deutschen Gegenwart, in der kecksten, persönlichsten Weise ausspricht. Es ist politisch romantisch und wird der prosaisch bombastischen Tendenzpoesie hoffentlich den Todesstoß geben. Sie wissen ich prahle nicht, aber ich bin diesmal sicher, daß ich ein Werkchen gegeben habe, das mehr furore machen wird als die populärste Broschüre und das dennoch den bleibenden Wert einer klassischen Dichtung haben wird“, so Heine am 17. April 1844 an seinen Verleger Campe. Was zunächst als genauer Reisebericht über eine Deutschlandreise daherkommt, die Heine im Jahre 1843 von Paris über Aachen und Köln nach Hamburg führte, erweist sich auf den zweiten Blick als eine bissige politische Satire. Heine prangert die politische Rückständigkeit Deutschlands an, die drastischen Zensurpraktiken und die Willkür des Polizeistaats Preußen. Heines Werk wird sofort nach Erscheinen in Deutschland verboten. Heinrich Heines berühmt-berüchtigte Winterreise durch Deutschland im Jahre 1844 ist mithin ein Meisterwerk der politischen Satire und hat sich in mancherlei Hinsicht bis heute seine Aktualität bewahrt, - die in dieser ansprechenden Ausgabe erfreulich gewürdigt wird und Heines Wintermärchen nicht zum reinen Schulstoff degradiert.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wenn Hans Traxler Heinrich Heine illustriert, kann daraus nur etwas ganz Besonderes entstehen: ein Schmuckstück zu Ehren des großen Dichters, dessen 150. Todestag am 17. Februar 2006 zu gedenken sein wird. Heines schwungvolles Versepos, sein populärstes Werk, erscheint in einer schön gestalteten Neuausgabe, von Traxler mit Zeichnungen kongenial begleitet.
Pressestimmen
Eine Einladung, Heines satirisch-poetisches Meisterwerk neu zu lesen, macht uns jetzt Hans Traxler. Zu jedem Kapitel hat er ein Blatt gezeichnet, kongenial leichthinnig, gern abgründig behaglich und sanft vergnügt. Mildherbstlich sind die Farben, von großmeisterlicher Mürbe. Deutschland, ein Heinemärchen, ein Traxlertraum.
Die Zeit
Traxler nutzt die Vorgaben des Dichters nach Kräften, bannt dessen Wortideen in aussagekräftige Bilder in klaren Farben. Wie Heines Text sind sie voller Esprit und doppeldeutiger Ironie.
Rhein-Neckar-Zeitung
|
|
|