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Der Kleine Prinz feiert Weihnachten
Der Kleine Prinz feiert Weihnachten




Antoine de Saint- Exupery, Martin Baltscheit

Karl Rauch
EAN: 9783792001554 (ISBN: 3-7920-0155-1)
96 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, September, 2018

EUR 15,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der kleine Prinz. Wie es ihm wohl geht? Der Maulkorb hatte keinen Riemen, Sie erinnern sich? Hat das Schaf die Rose doch gefressen und ist der Planet danach von den Affenbrotbäumen gesprengt worden? Was würde der Prinz tun, ohne Rose und Planeten?



Was hat Antoine inzwischen getan? In der Wüste auf ihn gewartet?



In einer zauberhaften und sehr vergnüglichen Weihnachtsgeschichte gibt Martin Antwort auf viele Fragen und lässt den kleinen Prinzen auf die Erde zurückkehren – ausgerechnet an Heiligabend.
Rezension
»Die Rückkehr des Prinzen ist fantastisch« sagt die Rheinische Post. »Philosophisch und doch leicht, mit Mut und Witz« sagt Unsere Kinder, Wien. »Es gelingt Martin Baltscheit sehr gut und glaubwürdig das Wesen des kleinen Prinzen einzufangen.« sagt Leselebenszeichen

Ich bin ein großer Fan des kleinen Prinzen. In der vierten Klasse ist der kleine Prinz seit einigen Jahren Klassenlektüre in meinem Deutschunterricht und während der Corona Schulschließungen saßen meine Viertklässler und ich in der Videokonferenz und philosophierten über Antoine de Saint Exuperys Gedanken.
Ich bin auch ein großer Fan von Martin Baltscheit. Sein Löwe, der nicht schreiben konnte, ist bis heute eines meiner Lieblingsbücher, das wir sogar als Theater zur Einschulung aufgeführt haben. Martin Baltscheit ist gleichzeitig ein ausgezeichneter Bilderbuchillustrator, als auch ein humorvoller Geschichtenerzähler, dessen Geschichten nicht selten eine Menge Tiefgang bieten. "Ich bin für mich" ist stets die Einleitung zur Klassensprecherwahl in meinen zweiten Klassen.
Wenn nun Martin Baltscheit das Buch von Exupery fortsetzt, dann ist dies eine Anforderung vergleichbar mit der Examensarbeit eines Studenten. Wie soll man den eigenen Stil bewahren und doch den Stil eines gänzlich anderes Schriftstellers aus einer gänzlich anderen Zeit fortsetzen? Martin Baltscheit versucht dies, indem er Phrasen aus dem Klassiker aufgreift, Anspielungen an die dort vorkommenden Personen macht und den einzigartigen Charakter des kleinen Prinzen aufgreift. Auch er lässt den kleinen Prinzen viele Fragen stellen, doch er nimmt die Poesie, indem er dies verbalisieren lässt durch den Prinzen höchstpersönlich: "Ich verzichte nie auf eine Frage, wenn ich sie einmal gestellt habe." Der kleine Prinz, der durch seine vielen Fragen so kindlich wirkte, hätte als Kind nie seine Sprechart zusammen gefasst. Wieder begegnet er einer Krähe, wieder geht es ums zähmen und wieder begegnet er einem Berufsbild, diesmal dem des Müllmanns. Der Mann, der bei der Müllabfuhr arbeitet, wird hier aber sehr unvorteilhaft dargestellt. Er ist ruppig, interessiert sich nur für Müll, versteht Weihnachten nicht gut und freut sich, als das lästige Kind, "Allah sei Dank", ihn in Ruhe lässt.
Zugegeben, ich gehöre zu den kindlichen Wesen, die Bücher dann mögen, wenn sie gut sind. Ich möchte während des Lesens spüren, dass ich das Buch gerne lese. Ich mochte bei Heidi nie die Stelle, in der Peter böse ist und den Rollstuhl den Berg hinunter wirft und bei Herr der Ringe mag ich am liebsten die Anfangsszene im Auenland. Ich möchte bei Exupery den König nicht und nicht den Bänker. Auch den Herrn von der Müllabfuhr mag ich nicht. Nur denke ich mir hier: So sind Menschen bei der Müllabfuhr nicht. Einzelne ja. aber nicht alle. Nicht alle danken Allah und nicht alle finden Kinder lästig.
Aber jedes Buch verdient eine zweite Chance und so lese ich weiter.
Der kleine Prinz berichtet von seinem Schaf. Exupery beschrieb bereits, dass das kleine Schaf, das niedliche Lamm, später der Rose gefährlich sein könnte. Nun aber wird jegliche Hoffnung genommen. Die Rose ist bereits gefressen und das Schaf zeigt keinerlei Reue.

Die Rückkehr des kleinen Prinzen wird wohl nie zu meinen Lieblingsbüchern gehören und so werde ich einzig den Titel nutzen, um als Schreibanlass meine Schüler selbst zu bitten, zu fantasieren, wie es weitergeht.

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Martin Baltscheit, geboren in Düsseldorf, hat Kommunikationsdesign an der Folkwangschule in Essen studiert. Seitdem ist er als Illustrator, Sprecher, Bilderbuch-, Prosa-, Hörspiel- und Theaterautor tätig und hat dafür eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten.
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