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Der Dreissigjährige Krieg Europa im Kampf um Glaube und Macht, 1618-1648 Originalverlag: DVA / SPIEGEL-Buchverlag, München Hamburg 2012
Der Dreissigjährige Krieg
Europa im Kampf um Glaube und Macht, 1618-1648


Originalverlag: DVA / SPIEGEL-Buchverlag, München Hamburg 2012

Dietmar Pieper , Johannes Saltzwedel (Hrsg.)

Random House , Spiegel-Verlag, Goldmann
EAN: 9783442157860 (ISBN: 3-442-15786-2)
288 Seiten, paperback, 13 x 19cm, Oktober, 2013, mit s/w-Abbildungen

EUR 10,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Vom Prager Fenstersturz bis zum Westfälischen Frieden



Drei Jahrzehnte Elend, marodierende Söldner, gepeinigte Bauern, Hunger und Seuchen – das sind die Bilder, die man gewöhnlich mit dem Dreißigjährigen Krieg verbindet. Er gilt als Ergebnis verblendeter Macht- und Konfessionspolitik, als fataler Auftakt deutscher Katastrophen im 19. und 20. Jahrhundert. In diesem Buch werfen Historiker und Spiegel-Autoren einen frischen Blick auf weniger bekannte Einzelheiten des langen Konfliktes und analysieren dessen Hintergründe. So lässt sich das Bild vom verwüsteten Kontinent vielfach korrigieren und ergänzen.
Rezension
Die Texte dieses Buchs sind zuerst im gleichnamigen Heft aus der Reihe SPIEGEL GESCHICHTE (Nr. 4/2011) erschienen, danach in der gebundenen Buchausgabe im Jahr 2012 und nun als Taschenbuch-Ausgabe, die gegenüber dem Hardcover-Band um fast die Hälfte günstiger ist. Keine Gesamtdarstellung, sondern einzelne Spotlights mit überschaubarer Länge (zumeist zwischen 5 und 10 Seiten) aus verschiedenen Perspektiven auf Einzelaspekte, die dann aber doch ein Gesamtbild ergeben: Das ist das Konzept hinter diesem interessanten Sammelband zum Dreißgjährigen Krieg, dem man abpürt, dass SPIEGEL-Autoren mit am Werke waren und entsprechend Geschichte lebendig und anschaulich am Exempel dargeboten wird. So kann man Geschichte auch darbieten - und wird damit ein breiteres Publikum erreichen als die Fachwissenschaft, ohne doch flach zu werden, im Gegenteil ... - Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 ging um die Vorherrschaft in Deutschland und Europa und war zugleich ein Religionskrieg zwischen Evangelischen und Katholischen nach dem Reformationszeitalter. In ihm entluden sich nicht nur die Gegensätze zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union sondern auch der habsburgisch-französische Gegensatz.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Spannendes Porträt einer Umbruchzeit

Dietmar Pieper, geboren 1963, studierte Literaturwissenschaft und arbeitet seit 1989 beim SPIEGEL, von 2001 bis 2008 als einer der Leiter des Ressorts Deutsche Politik in Hamburg. Seitdem ist er Ressortleiter für die Heftreihen SPIEGEL GESCHICHTE und SPIEGEL WISSEN. Bei DVA hat er unter anderem die SPIEGEL-Bücher „Die Staufer“ (2010) und „Jesus von Nazareth“ (2012) herausgegeben.

Johannes Saltzwedel, geboren 1962, ist seit 1991 Redakteur beim SPIEGEL. Er hat literaturgeschichtliche und bibliographische Studien veröffentlicht, unter anderem zur Goethezeit und zu Rudolf Borchardt. Er ist Herausgeber mehrere SPIEGEL/DVA-Bücher darunter „Der Dreißigjährige Krieg“ (2012) und „Die Päpste“ (2013).

Inhaltsverzeichnis
11 Vorwort

EINLEITUNG

17 Lehren des Entsetzens
Was war und wohin führte der Dreißig jährige Krieg?
Die Antworten sind so vielfältig wie die damalige Wirklichkeit
Von Johannes Saltzwedel

29 »Auch die teuerste Armee muss nicht immer gewinnen«
Gespräch mit dem Historiker Georg Schmidt
über hungrige Armeen, europäische Großmachtträume und mögliche Lehren für die Gegenwart
Von Norbert F. Pötzl und Johannes Saltzwedel

Teil I
STURZ IN DIE KATASTROPHE

45 Ein tiefer Fall
Der Prager Fenstersturz, als politische Symboltat geplant, löste das Desaster aus
Von Sebastian Borger

58 Aufstand der Pfeffersäcke
Hollands langer, mühevoller Weg in die Freiheit
Von Johannes Saltzwedel

63 Hunger, Flöhe, Hass
Glaubenskonflikte, soziale Spannungen, auch ein Klimawandel zählten zu den Ursachen des Krieges
Von Georg Bönisch

71 Der fromme Eiferer
Kaiser Ferdinand II. stritt kompromisslos für die Machtposition der Katholiken
Von Angelika Franz

84 Kurzes Glück auf der Prager Burg
Friedrich von der Pfalz, der traurige »Winterkönig«
Von Katharina Stegelmann

89 »Weh Dir, Pfalz!«
Das Martyrium der Region um Heidelberg
Von Jan Friedmann

92 Wanderarbeiter des Todes
Das farbenprächtige, aber hochriskante Leben der Landsknechte
Von Thorsten Oltmer

100 Angriff aus dem Busch
Die rebellischen Harzschützen
Von Uwe Klußmann

102 Im Auftrag des Königs
Peter Paul Rubens war ein vielgerühmter Maler – und ein geschickter Diplomat
Von Philipp Duckensell

Teil II
EUROPA IM CHAOS

109 »Der Löwe aus Mitternacht«
Protestanten feierten ihn als ihren Retter – dabei ging es Schwedens König Gustav II. Adolf
eher um die Vormacht für sein Land
Von Uwe Klußmann

123 Griff nach den Sternen
Kometenhaft stieg Albrecht von Wallenstein zum Generalissimus auf, doch dann ließ ihn
der Kaiser ermorden
Von Norbert F. Pötzl

136 Bankier des Krieges
Der Flame Hans de Witte und seine Finanztricks
Von Dietmar Pieper

141 Ellipse Now
Johannes Kepler, der geniale Astronom, musste sein Geld auch mit Horoskopen verdienen
Von Frank Thadeusz

146 »Gejagt wie das Wild in den Wäldern«
Einfache Leute schildern Elend und Grauen des Krieges in ergreifenden Worten
Von Eva-Maria Schnurr

154 Vom Siegerpech verfolgt
Wer war Johann von Tilly – genialer Stratege und frommer Katholik oder nur ein übler Schlächter?
Von Thilo Thielke

162 Massaker an der Elbe
Die »Bluthochzeit« von Magdeburg
Von Petra Kleinau

167 Deutsches Pathos, deutscher Zwist
Der Prager Frieden, 1635 geschlossen, hielt nicht, was er versprach
Von Jan Puhl

Teil  III
DAS RINGEN DER MÄCHTE

173 Der erste Weltkrieg
Marodierende Heere und die Machtspiele europäischer Herrscher setzten Deutschland im letzten Jahrzehnt der Kämpfe fürchterlich zu
Von Wolfgang Behringer

186 »O Bub lauf weg«
Grimmelshausens bitter-satirischer »Simplicissimus«

190 Schwedisches Comeback
In der Schlacht bei Wittstock ging es für die Skandinavier um alles oder nichts
Von Dietmar Pieper

195 Geplünderte Tote
Glücksfall für Archäologen: ein Massengrab auf dem Wittstocker Schlachtfeld
Von Dietmar Pieper

198 Gottesmann im Harnisch
Strategisch klug stärkte Kardinal Richelieu die Position Frankreichs – erst im Inneren, dann europaweit
Von Mathias Schreiber

209 »Das Unkraut ausrotten«
Hexenwahn in Büdingen
Von Eva-Maria Schnurr

214 Die Macht der Nachricht
Post und Zeitung hielten den Krieg in Gang
Von Markus Grill

222 Totentanz am Lech
Im Schicksal der reichen Handelsstadt Augsburg spiegelt sich die Misere des Krieges besonders eindrucksvoll
Von Bernd Roeck

Teil IV
FRIEDE UND NEUORDNUNG

237 Das Seufzen nach Frieden
Nach zahllosen Querelen und Tricksereien wurde 1648 in Münster und Osnabrück das Morden beendet
Von Annette Großbongardt

251 Westfälisches Vexierbild
Der Friedensschluss begründete Europas Staatensystem neu – kann er heute noch Vorbild sein?
Von Christoph Seidler

259 Lieder gegen das Leiden
Paul Gerhardts Kirchenlieder antworten auf die düsteren Jahrzehnte mit tröstender Poesie
Von Michael Sontheimer

ANHANG

267 Chronik: 1618 bis 1648
272 Buchhinweise
274 Autorenverzeichnis
276 Dank
277 Personenregister