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Das Ende des Lebens Ein Buch über das Sterben
Das Ende des Lebens
Ein Buch über das Sterben




Annette Großbongardt, Rainer Traub (Hrsg.)

Random House , DVA, Spiegel-Verlag
EAN: 9783421046031 (ISBN: 3-421-04603-4)
288 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, März, 2013, 7 s/w Abbildungen

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ein Buch über das Sterben

Autor/inn/en:

Nicola Abé, Lars-Olav Beier, Stefan Berg, Annette Bruhns, Annette Dieing, Manfred Dworschak, Angela Gatterburg, Özlem Gezer, Jens Glüsing, Reimer Gronemeyer, Veronika Hackenbroch, Charlotte Haunhorst, Laura Höflinger, Simone Kaiser, Patrick Kremers, Alexander Kühn, Beate Lakotta, Malte Laub, Juliane von Mittelstaedt, Joachim Mohr, Sarah Mühlberger, Bettina Musall, Conny Neumann, Dietmar Pieper, Johannes Saltzwedel, Eva-Maria Schnurr, Sandra Schulz, Thilo Thielke, Martin Walser

Annette Großbongardt, geboren 1961, ist stellvertretende Ressortleiterin für Sonderthemen beim SPIEGEL. Seit 1993 arbeitet sie für das Nachrichtenmagazin, zunächst als Redakteurin im Deutschlandressort, dann von 1998 bis 2005 als Korrespondentin in Jerusalem und bis Ende 2007 in Istanbul. Bei DVA hat sie u.a. die SPIEGEL-Bücher „Die Deutschen im Osten Europas” (2011) und „Diagnose Burnout” (2012) herausgegeben.

Rainer Traub, geboren 1949, ist seit 1987 Redakteur des SPIEGEL. Zu den Schwerpunkten des promovierten Politologen gehören Sozial-, Kultur- und Zeitgeschichte sowie Literatur. Bei DVA hat er die SPIEGEL/DVA-Bücher »Der Kalte Krieg« (2009), und »Geld macht Geschichte« (2010) und »Der Islam« (2011) herausgegeben.
Rezension
Das Ende des menschlichen Lebens unterliegt z.Zt. schwerwiegenden Veränderungen; nicht nur, dass die Art und Weise der Feststellung des Todes, die über Jahrtausende mit dem Herz-Kreislauf-Kriterium festgestellt wurde, sich durch das Hirntod-Kriterium (und die damt ermöglichte Organ-Transplantationsmedizin) erheblich verändert hat, auch die demographische Entwicklung der immer älter werdenden Gesellschaft führt zu sich verstärkenden Fragestellungen wie Palliativmedizin, Sterbehilfe, Patientenverfügung oder Bestattungskultur. Das hier anzuzeigende Buch beleuchtet in allgemein verständlicher Form diese gravierenden Veränderungen am Ende des Lebens. Dem Sterben muss, - das jedenfalls ist die Grundüberzeugung aller Beiträge - , wieder mehr Zeit und Raum im Leben gegeben werden.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Endlichkeit unserer Existenz ist eine Tatsache, die viele lieber verdrängen. Dabei spricht alles dafür, dass die Angst vor dem Tod umso größer wird, je weniger wir die Grenzen des Lebens in unser Denken lassen. Das Ende des Lebens nähert sich diesem sensiblen Thema von verschiedenen Seiten und behandelt ein breites Spektrum von Fragen. Neuere Entwicklungen wie die Hospizbewegung und die Palliativmedizin werden ebenso geschildert und diskutiert wie die Veränderungen in der Bestattungskultur. Streitfragen wie die Sterbehilfe kommen so offen zur Sprache wie die Ratsamkeit vorausschauender Planung (Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Testament). Was bewegt Menschen, die in ihrem Beruf als Arzt, Polizist oder Leichenwäscher, als professionelle oder ehrenamtliche Sterbebegleiter ständig mit dem Tod zu tun haben? Wie gehen Angehörige mit dem Verlust um? Was machen wir mit der Trauer, was macht sie mit uns? In Porträts, Interviews und persönlichen Geschichten setzen sich SPIEGEL-Autoren und Mediziner, Psychologen und Soziologen mit diesen und anderen Problemen auseinander und machen so das schwierige Thema Sterben fassbar.

Inhaltsverzeichnis
11 Vorwort

TEIL I
AM ENDE DES LEBENS


17 Auf der Suche nach dem guten Ende
Die moderne Welt tut sich schwer mit dem Tod
Von Rainer Traub

32 Was Sterbende bereuen
Bilanzen eines Lebens
Von Rainer Traub

36 »Reden, reden, reden«
Gespräch mit dem Palliativmediziner
Gian Domenico Borasio über sanftes Sterben
Von Annette Großbongardt und Rainer Traub

49 Getragen durch die Zeit
Wie ein Witwer den Krebstod seiner Frau überwindet
Von Bettina Musall

56 Choreografie zum Abschied
Porträt eines Trauertänzers
Von Bettina Musall

58 Ein unzeitgemäßes Gefühl
Wie viel Trauer ist gesund?
Von Eva-Maria Schnurr

67 »Der Tod ist der größte Lehrer«
Tiziano Terzani zeigte seinem Sohn, wie man in Frieden stirbt
Von Annette Großbongardt

TEIL II
DER TOD ALS BERUF


79 Gärten der Erinnerung
Der Bestatter Fritz Roth und sein Einsatz für eine offene und phantasievolle Friedhofskultur
Von Annette Bruhns

91 Barfuß auf dem letzten Weg
Wie ein Bestatter die Leichname herrichtet
Von Annette Bruhns

94 Das Geld kriegt Willi
Was ein Erbrechtsanwalt in Testamentfragen rät
Von Charlotte Haunhorst

97 Im Auge des Tigers
Über 50 deutsche Soldaten sind in Afghanistan ums Leben gekommen
Von Sarah Mühlberger

106 Dürfen wir reinkommen?
Polizisten sind gleich mehrfach mit dem Tod konfrontiert
Von Patrick Kremers

110 Ein Rucksack für die letzte Last
Als Ehrenamtlicher begleitet Heinz Eggert Sterbende in einem Hospiz – Einblicke in seine Arbeit
Von Manfred Dworschak

TEIL III
KRANKHEIT UND STERBLICHKEIT


117 Asche auf Dotterblumen
Ein Tag in einem Münchner Hospiz
Von Nicola Abé

126 »Mitten in uns«
Was es bedeutet, dem Tod zu begegnen
Von Stefan Berg

131 Rosen für Onkel Kadir
Wie eine muslimische Familie ihren Onkel in Hamburg beerdigte
Von Özlem Gezer

140 Ein Sarg für die Hummel
Wie Kinder den Tod begreifen können
Von Dietmar Pieper

142 Tröstende Bilder
Die Palliativmedizinerin Monika Führer betreut todkranke Kinder zu Hause
Von Laura Höflinger

150 Sieben Minuten
In Seminaren lernen Mediziner, die richtigen Worte für die Todesnachricht zu finden
Von Conny Neumann

156 Zur Hölle mit dem Tod
Ein Zwischenruf
Von Joachim Mohr

160 Keine Angst vor Sterbezimmern
Erfahrungen und Ermutigungen einer Onkologin
Von Annette Dieing

165 Heikle Grenze
Wann ist der Mensch tot? Die Debatte um den Hirntod ist noch nicht zu Ende
Von Veronika Hackenbroch

TEIL IV
SUIZID UND STERBEHILFE


177 Wie ein Krebs der Seele
Alle fünf Minuten versucht sich hierzulande ein Mensch das Leben zu nehmen
Von Angela Gatterburg

186 »Allerletzter Ausweg«
Mit einem Medikamententrunk hilft die Schweizer Sterbehilfeorganisation Exit Menschen in den Tod
Von Simone Kaiser

196 »Sterben lassen ist kein Töten«
Interview mit dem Medizinrechtler Wolfgang Putz über den Umgang mit dem Patientenwillen
Von Beate Lakotta

205 Wem gehören wir eigentlich?
Ein Plädoyer für Selbstbestimmung
Von Martin Walser

TEIL V
KULTUR UND RITUALE


213 Adiós Amigos
Andere Länder, andere Todessitten – in Mexiko, China, Ghana, Indien und Israel

227 Das Atmen der Dinge
Im Kino wird meist lange geliebt, aber schnell gestorben – zwei Ausnahmefilme
Von Lars-Olav Beier

236 Digitales Herbstlaub
Tod im Netz: Online-Friedhöfe, Trauerportale oder Grabsteine mit QR-Code
Von Alexander Kühn und Malte Laub

241 Der Toten Tatenruhm
Nachrufe können entscheiden, was künftige Generationen vom Verstorbenen denken
Von Johannes Saltzwedel

250 Projekt Lebensende
Vom Niedergang der Sterbekultur
Von Reimer Gronemeyer

ANHANG

263 Buchhinweise
266 Hilfe im Internet
268 Autorenverzeichnis
271 Dank
272 Sach- und Personenregister