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Dem Leben auf den Fersen Zu Fuß von Flensburg nach Rom - die Geschichte meiner Reise zu mir selbst
Dem Leben auf den Fersen
Zu Fuß von Flensburg nach Rom - die Geschichte meiner Reise zu mir selbst




Kurt Peipe, Michaela Seul

Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. , GmbH & Co
EAN: 9783426274743 (ISBN: 3-426-27474-4)
320 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, August, 2008

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Ich habe in diesem halben Jahr mehr über die Menschen und über mich gelernt als in meinem ganzen Leben zuvor.« Was unvorstellbar scheint - Kurt Peipe hat es getan: Er hat sich aufgemacht, auf die Reise seines Lebens. Auf eine Wanderung, die in Flensburg beginnt und 3350 Kilometer später in Rom enden wird. Todkrank und vom Krebs gezeichnet marschiert er los, mit Rucksack und Zelt. Er schläft in Ställen und Schuppen und oft auch unter freiem Himmel. Von seiner unheilbaren Krankheit erzählt er unterwegs nur wenigen Menschen. Es ist also kein Mitleid, sondern ehrliche Offenheit und Mitmenschlichkeit, die er erfährt und die ihn schließlich erkennen lassen: Die Menschen sind viel besser als ihr Ruf!

Ein Buch, das einen staunen lässt und Mut macht - die inspirierende Geschichte einer langen Reise.
Rezension
Bücher über das Pilgern findet man gegenwärtig zuhauf auf dem Markt. Und bevor man das Buch von Kurt Peipe zur Hand nimmt, meint man deshalb schon zu wissen, was drin steht – ein todkranker Mensch geht auf äußere und innere Wanderschaft und zieht die Bilanz seines Lebens…
Aber es kommt ganz anders. Schnörkellos und mit schlichten Worten erzählt der Autor die Geschichte seines ungewöhnlichen Entschlusses: „…deshalb bin ich losgegangen“…“Weil ich noch etwas machen wollte und weil ich vorher meistens das gemacht habe, was eben so gemacht werden musste.“ Einfach so geht er los – von der deutsch-dänischen Grenze nach Rom. Große Worte sind nicht seine Sache, nüchtern beschreibt er die Entbehrungen, inneren Konflikte und Zweifel. Voller Dankbarkeit erzählt er von den ungezählten Gesten der Gastfreundschaft, die er unterwegs erfährt. Kein tiefgründiges Philosophieren und Analysieren seines Lebens – eher eine Rückschau voller innerer Ruhe und Gelassenheit.
Mit jedem Kilometer, die Kurt Peipe zurücklegt, glaubt man, ein Stück an seiner Seite zu gehen, ihn und die Menschen, die ihm begegnen, besser kennen zu lernen. Es ist ein eher stilles und unpopuläres und gerade deshalb so großartiges Buch – entgegen dem Lärm und Getöse, der Wichtigtuerei und dem Selbstmitleid geht ein Mann seinen Weg – einfach und bescheiden und wirkt so in seiner Art heilsam für viele Menschen, deren Körper vielleicht gesund, die Seelen aber ausgelaugt und müde sind. Kurt Peipe sagt selbst, dass in ihm ein Wanderer losgegangen, aber ein Pilger angekommen sei. „Pilger“ bedeutet „Fremdling“, einer, der „von jenseits des in Besitz befindlichen Landes“ kommt. Und dort – weit weg von den Bequemlichkeiten der Heimat, ist er mit sich, der Natur und dem Sein allein sich selbst begegnet.
Ein offenes, tief bewegendes und inspirierendes Zeugnis einer langen Reise – Kurt Peipe starb am 8. August 2008, dem Erscheinungstermin dieses Buches.

Felicitas Richter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Ich weiß, dass mein Leben nicht mehr lange dauert. Und ich kann jedem in dieser Situation nur raten: Mach, was dir Erfüllung bringt, selbst wenn es noch so verrückt ist.«
Kurt Peipe ist 62 Jahre alt, als er nach einer Operation die niederschmetternde Diagnose erhält: Krebs im Endstadium, eine Heilung ist ausgeschlossen. Zwei Wochen später begibt er sich auf die Reise seines Lebens – eine Wanderung von der deutsch-dänischen Grenze bis nach Rom, 3350 Kilometer u.a. auf dem legendären Franziskusweg. Todkrank und geschwächt marschiert er los mit Rucksack, Schlafsack und Zelt. Er schläft in Schafställen, in Garagen und Schuppen und sehr oft auch unter freiem Himmel.
Unterwegs erlebt Kurt Peipe nicht nur unglaublich viele bewegende, überraschende und prägende Momente, sondern er findet auch die Zeit, sein Leben zu bilanzieren und bei sich selbst anzukommen. Aber vor allem erfährt er so viel Hilfsbereitschaft und Offenheit, dass er am Ende sagt: »Die Menschen sind besser als ihr Ruf.« Eigentlich wollte Kurt Peipe auf dieser Reise nur sich selbst finden, aber er fand noch mehr: das Vertrauen in die Menschen.