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David und Salomo Archäologen entschlüsseln einen Mythos Aus dem Englischen von Rita Seuß

© der amerikanischen Originalausgabe:
2006 Israel Finkelstein und Neil Asher Silberman
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
David and Solomon. In Search of the Bible’s Sacred Kings and the Roots of the Western Tradition
The Free Press, a division of Simon & Schuster, Inc.
David und Salomo
Archäologen entschlüsseln einen Mythos


Aus dem Englischen von Rita Seuß



© der amerikanischen Originalausgabe:

2006 Israel Finkelstein und Neil Asher Silberman

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

David and Solomon. In Search of the Bible’s Sacred Kings and the Roots of the Western Tradition

The Free Press, a division of Simon & Schuster, Inc.



Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423345422 (ISBN: 3-423-34542-X)
304 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2009, Mit 17 Karten und Abbildungen

EUR 12,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die überraschende archäologische Wahrheit über die Könige David und Salomo

Im Laufe vieler Jahrhunderte wurden die Legenden über David und Salomo immer wieder im Interesse politischer und religiöser Machtansprüche umgearbeitet und erweitert. Doch wer waren sie wirklich? Das Jerusalem des 10. Jahrhunderts v. Chr. jedenfalls war keine stattliche Festung mit Tempel und Palast, sondern ein unbedeutendes Bergdorf.

»Eine rücksichtslos aufrichtige Bestandsaufnahme dessen, was die Archäologie uns über die historische Wahrheit der Bibel sagen kann.«

Los Angeles Times

»Ein spannendes, faktenreiches Buch, das viel Zündstoff für neue Diskussionen um den Wahrheitsgehalt der Bibel bietet.«

Bild der Wissenschaft
Rezension
Diese aufrüttelnde Darstellung liegt nun in günstiger Taschenbuch-Ausgabe vor: Ziel des vorliegenden Buches ist ein neuer Blick auf die Geschichte Davids und Salomos - unter Berücksichtigung der zahlreichen neuen archäologischen Erkenntnisse. Die historischen Ereignisse werden vom Mythos getrennt, authentische Erinnerungen von späteren Hinzufügungen, die Fakten von königlicher Propaganda, dabei wird die Geschichte Davids und Salomos von ihren Ursprüngen bis zu ihrer endgültigen biblischen Form nachgezeichnet. Im Verlauf eines komplizierten historischen Prozesses rückten David und Salomo ins Zentrum eines Gründungsmythos, der im altorientalischen Juda entstand und sich von da aus in der ganzen westlichen Welt ausbreitete. Es zeigt sich, wie die Erinnerungen an die Gründer der eisenzeitlichen Dynastie Judas umgestaltet und den jeweiligen wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen angepaßt wurden. Über Jahrhunderte hinweg vermochte die David-und-Salomo-Überlieferung die Autorität der jüdischen und christlichen Ideologie zu festigen vermochte. David und Salomo dienten in späterer Zeit als Vorbild für westliche Modelle von Königsherrschaft.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Eine rücksichtslos aufrichtige Bestandsaufnahme davon, was die Archäologie uns über die historische Wahrheit der Bibel sagen kann.« Los Angeles Times

Das Bild der legendären Könige David und Salomo hat Judentum und Christentum maßgeblich geprägt. Die Legenden über sie wurden im Laufe vieler Jahrhunderte immer wieder im Interesse politischer und religiöser Machtansprüche umgearbeitet und erweitert. Doch das Jerusalem des 10. Jahrhunderts v. Chr. war keine stattliche Festung, sondern ein unbedeutendes Bergdorf.

»Die beiden israelischen Autoren setzen unzählige Einzelbefunde zu einem faszinierenden Mosaik des Vorderen Orients zu Beginn der Eisenzeit ab 1000 v. Chr. zusammen.« Der Tagesspiegel

Israel Finkelstein, geb. 1949, ist Direktor des Archäologischen Instituts der Universität Tel Aviv und hat als Gastprofessor in Chicago, Harvard und an der Sorbonne gelehrt. Er gehört zu den führenden Archäologen in Israel und gilt als «einer der wichtigsten Innovatoren» (J. Croitoru, FAZ).

Neil Asher Silberman, geb. 1959, arbeitet am »Ename Center for Public Archaeology and Heritage Presentation« in Belgien und in den USA.

Während sich selbst kritische Bibelwissenschaftler bis heute an den
Biographien Davids und Salomos abarbeiten, machen die Archäologen
Finkelstein und Silberman auf erfrischende Weise Tabula rasa: Über die
beiden »Könige« wissen wir so gut wie nichts. Ein geeintes Königreich
von Israel und Juda hat es nie gegeben. Wer waren in Wirklichkeit die
mächtigen Herrscher, die in der Bibel beschrieben werden? Wer baute
den Tempel? Archäologische und andere außerbiblische Zeugnisse geben
Hinweise, wie nach und nach spätere Entwicklungen und Ereignisse
– Eroberungen, Tempelbauten, wirtschaftliche Blütezeiten – mit
David und Salomo verknüpft wurden. So machten der musikalische,
Harfe spielende Gründer einer großen Dynastie und sein Sohn, der
weise Erbauer des ersten Jerusalemer Tempels, auch noch als Verfasser
von Psalmen, Liebesliedern und Weisheitsbüchern Karriere. In einem
letzten Schritt zeigen die Autoren, wie David und Salomo zu messianischen
Hoffnungsträgern, Vorläufern Jesu und idealen Herrschern stilisiert
wurden. Der Mythos von David und Salomo erweist sich so als
ein zentraler Schlüssel, um die wahre Geschichte des alten Israel, die
Entstehung der Bibel und die Grundlagen der abendländischen Kultur
zu verstehen.
Israel Finkelstein, geboren 1949, ist Professor für Archäologie an der
Universität Tel Aviv und Leiter eines Grabungsteams in Megiddo. Er
gehört zu den führenden Archäologen in Israel.
Neil A. Silberman, geboren 1950, ist Direktor des »Ename Center for
Public Archaeology and Heritage Presentation« in Belgien und Mitarbeiter
internationaler Forschungsprojekte. Zahlreiche Veröffentlichungen.
Bei dtv ist von Israel Finkelstein und Neil A. Silberman erschienen:
›Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die
Bibel‹ (dtv 34151).

© der amerikanischen Originalausgabe:
2006 Israel Finkelstein und Neil Asher Silberman
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
David and Solomon. In Search of the Bible’s Sacred Kings and
the Roots of the Western Tradition
The Free Press, a division of Simon & Schuster, Inc.
© der deutschsprachigen Ausgabe:
2006 Verlag C. H. Beck oHG, München
Inhaltsverzeichnis
Prolog: Der Schafhirte mit der Steinschleuder 9

Einleitung: David, Salomo und die abendländische Tradition 12

Die biblische Geschichte in Kürze 13 – Die einstigen und künftigen Könige
des Abendlands 16 – Anatomie eines biblischen Epos 19 – Wann lebten David
und Salomo? 23 – Auf den Spuren Davids und Salomos 26

ERSTER TEIL
Zurück zu den historischen Wurzeln

1. Banditengeschichten: Der Aufstieg Davids im Bergland von Juda (10. Jahrhundert v. Chr.) 31

Leben an der Siedlungsgrenze 33 – Der Wandel des Siedlungsmusters 36 –
In Abdi-Hepas Reich 39 – Geächtete und Könige 42 – War David ein
Apiru? 44 – Vom Banditen zum Stammesführer 48 – Die Stratigraphie der
Heldenerzählungen 50 – Geschichten für kalte Winterabende 54

2. Sauls Wahnsinn: Ägypten, die Philister und der Untergang des ältesten Israel (10. Jahrhundert v. Chr.) 57

Wer, wann und wo? 59 – Der Aufstieg des nördlichen Berglands 62 – Ein
rätselhafter Siedlungsrückgang 64 – Die Rückkehr des Pharaos 65 –
Schischaks geheime Strategie 68 – Warum bleibt Jerusalem unerwähnt? 72 –
Der vergessene Verrat 75 – Heiliger oder Verräter? 78

3. Mord, Wollust und Verrat: Davids Hof in Jerusalem (9. Jahrhundert v. Chr.) 83

Fehlende Belege 86 – Der erste israelitische Königshof 89 – Der Aufstieg
Judas 92 – Umdeutung der Vergangenheit 96 – Geographische Anhaltspunkte
100 – Tod und Wiedergeburt der davidischen Dynastie 102

ZWEITER TEIL
Die Entstehung einer Legende

4. Tempel und Dynastie: Die Entstehung des ersten schriftlichen Epos (spätes 8. Jahrhundert v. Chr.) 111

Die neue assyrische Ordnung 113 – Eine wirtschaftliche und soziale Revolution
117 – Eine Flüchtlingswelle 123 – Ein Volk, ein Tempel 126 – Die
erste autorisierte Version 129 – Hiskias Revolte 132 – Sanheribs Rache 133

5. Salomos Weisheit? Klientelkönigtum und Fernhandel (frühes 7. Jahrhundert v. Chr.) 136

Wiederaufbau nach der Zerstörung 138 – Hazor, Megiddo und Geser 142 –
Die Pferde des Königs 146 – Karawanen, Kamele und die Königin von
Saba 150 – Wer erbaute den Tempel? 153 – König Salomos Kupferminen
155 – Die Entstehung des Mythos Salomo 157

6. Der Kampf gegen Goliath: Das davidische Vermächtnis und die deuteronomistische Theologie (spätes 7. Jahrhundert v. Chr.) 159

Die deuteronomistische Darstellung 162 – Weltreiche in Auflösung 165 –
David und die Philister 168 – Neue Gebietsansprüche 171 – Wer tötete
Goliath? 173 – Homerische Schlacht und griechische Söldner 174 – Die
Eroberung Bethels 177 – Ein neues Bild von David und Salomo 180 – Das
messianische Erbe 183

DRITTER TEIL
Wie die Legende Geschichte machte

7. Schutzpatrone des Tempels: Von königlicher Propaganda zur religiösen Lichtgestalt (6. bis 4. Jahrhundert v. Chr.) 187

Eine prophetische Erneuerung 190 – Das Erlöschen des davidischen Königshauses
193 – Von Königen zu Priestern 195 – Das Geschichtsbild der
Chronik 197 – Noch einmal Samaria 200 – David und Salomo als Theologen 204

8. Messianische Hoffnungen: Vom Judentum zum Christentum
(2. Jahrhundert v. Chr. bis 5. Jahrhundert n. Chr.) 206

Das Bild der Könige in hellenistischer Zeit 207 – Messianische Hoffnungen
209 – Austreibung der Dämonen 213 – Propheten eines neuen Evangeliums
215 – Rechtsgelehrte 218 – David und Salomo als christliche Allegorien
219 – Neue Davids und neue Salomos 220

Epilog: Machtvolle Symbole: David und Salomo in Mittelalter und Neuzeit 223

ARCHÄOLOGISCHE EXKURSE
1. Hat David je existiert? Die Minimalisten und die Tell-Dan-Inschrift 229
2. Die Suche nach dem Jerusalem Davids und Salomos 234
3. Salomos sagenhaftes Königreich: Ausgrabungen in Megiddo, Hazor und Geser 240
4. Salomo und die Kupferminen: Ein Beleg für die wirtschaftliche Blüte des vereinigten Königreichs? 247
5. Der Abbau der Kultstätten: Die Zentralisierung des Kults unter Hiskia 249
6. Tyrannen, Städtebündnisse und Söldnertruppen: Weitere Spuren der griechischen Kultur des 7. Jahrhunderts v. Chr. in den biblischen Geschichten über die Philister 252
7. Deportierte, Heimkehrer und die Grenzen Jehuds: Die Archäologie der exilischen und der nachexilischen Zeit 255

ANHANG
Dank 261
Chronologische Übersicht 262
Literaturhinweise 266
Register 293