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Das übersehene Kind Wenn »Super!« zu wenig und Verwöhnen Vernachlässigen ist
Das übersehene Kind
Wenn »Super!« zu wenig und Verwöhnen Vernachlässigen ist




Beate Letschert-Grabbe

Beltz Verlag , Juventa
EAN: 9783779960188 (ISBN: 3-7799-6018-4)
260 Seiten, hardcover, 15 x 23cm, 2021

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Autorin spricht mit Kindern einer 4. Klasse über Fragen der Erziehung und Pädagogik. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass Kinder mit ihrem berechtigten Wunsch nach Beachtung, Zuwendung und Anerkennung oft übersehen werden. In den Gesprächen zeigt sich, wie differenziert die Kinder ihre Erfahrungen aus Elternhaus und Schule reflektieren und wie genau sie sagen können, was sie stärkt und ermutigt. Vieles, was für ihre Entwicklung wichtig ist, geht durch Verwöhnung und Vernachlässigung, durch die Hektik des Alltags und gängige Floskeln verloren. Das Buch orientiert sich an der Individualpsychologie Alfred Adlers und macht den Kerngedanken der Ermutigung zum Leitmotiv. Dabei bezieht die Autorin die Überlegungen der Schülerinnen und Schüler in ihre eigenen Reflexionen mit ein. Ein Schwerpunkt ist der Umgang mit Kindern, die durch destruktive Verhaltensweisen auffallen. In diesem Kontext spielt der Zusammenhang zwischen der Ermutigung der Kinder und der Ermutigung der Lehrkräfte eine zentrale Rolle.

Dr. phil. Beate Letschert-Grabbe ist individualpsychologische Beraterin und Supervisorin (DGIP). Sie war Schulleiterin einer Grundschule, Lehrbeauftragte am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Hamburg und verantwortlich für die Lehrerausbildung am Institut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg. Seit 2005 ist sie in der (Lehrer-)Fortbildung zu pädagogischen und individualpsychologischen Themen tätig. Beate Letschert-Grabbe ist Referentin u. a. bei der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie (DGIP) und beim Niederländischen Institut für Unterricht und Erziehung (NIVOZ, Driebergen). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Umgang mit Kindern mit destruktivem Verhalten und Möglichkeiten der Ermutigung, Zusammenarbeit mit Eltern und Elterngespräche, Schulentwicklung und pädagogische Schulprofilgestaltung, Kollegiale Unterrichtsreflexion und Supervision. beate.letschert@teleos-web.de
Rezension
Dieses Buch wendet die Individualpsychologie Alfred Adlers und Rudolf Dreikurs für die Schule an und macht sie zur Grundlage ermutigender pädagogischer Arbeit. Beachtung, Zuwendung und Anerkennung werden mit einem aus individualpsychologischer Sicht weiteren unverzichtbaren Aspekt verknüpft zu einer umfassenden Ermutigung von Kindern: der Aktivierung des Gemeinschaftsgefühls. Für Lehrkräfte heißt das, ein Kind, gerade auch ein sich destruktiv und unangemessen verhaltendes Kind, in die Gemeinschaft der Lerngruppe zu integrieren. Das ist ein schwieriges Unterfangen und kann nur dann gelingen, wenn es die Lehrkraft schafft, die individuellen Fähigkeiten des Kindes für die Gemeinschaft zu nutzen und dem Kind auf diese Weise zu vermitteln, dass es dazugehört und etwas zu bieten hat. Die Individualpsychologie ist eine auf Zuversicht und die Fähigkeit, zu entscheiden und zu verändern, ausgerichtete Theorie. Weniger die Gründe für das Verhalten eines Menschen stehen hier im Vordergrund, sondern eher die Ziele, nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft: Jeder Mensch ist in der Lage, aktiv und eigenverantwortlich seine Lebensziele zu überprüfen und für die Gegenwart und Zukunft neu auszurichten. Viele Kinder werden in ihren Bedürfnissen übersehen (vgl. Buchtitel), werden nicht wirklich beachtet, werden, - darauf hebt die Autorin eingangs ab - , nicht mit ihrem Namen angesprochen. Denn angesprochen zu werden, ist nicht nur ein Zeichen dafür, wichtig zu sein; es enthält auch die Einladung, sich geborgen zu fühlen, es gibt Vertrauen, Sicherheit und Halt. Das Kind ansprechen und sein Sosein beachten: Darum geht es in diesem Buch. Das Kind spricht den Erwachsenen mit seinem Namen an, und der Erwachsene antwortet freundlich, aber der Name des Kindes fällt nicht. Vieles, was für die Entwicklung wichtig ist, geht durch Verwöhnung und Vernachlässigung, durch die Hektik des Alltags und gängige Floskeln verloren. Dieses Buch macht den Kerngedanken der Ermutigung der Individualpsychologie Alfred Adlers zum Leitmotiv, - gerade auch für den Umgang mit Kindern mit destruktivem Verhalten.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Gesehen, verstanden und »wahr«genommen werden – Kinder brauchen Ermutigung

Schlagwörter:
Erziehung | Verwöhnung | Vernachlässigung | Eltern-Kind-Gespräch | Schulpädagogik | Zauber guter Gespräche | Ermutigung | Reden mit Kindern | Erziehen ohne Schimpfen | Erziehen auf Augenhöhe | Trotzphasen | Erziehungsratgeber
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Einführung 19

1. Der will doch nur Beachtung 25

2. Das schaffst du schon 47

3. Das Kind verstehen: Chancen und Schwierigkeiten 63

4. Das hast du super gemacht 75

5. Fremdbilder und Selbstbilder entmutigter Kinder 99

6. Wer darf dir heute den Ranzen tragen? 121

7. Das übersehene Kind 149

8. Unser Großer und der Kleine 171

9. Gelernt ist gelernt 199

10. Ermutigung der Lehrkraft und Ermutigung des Kindes. Schulinterne Lehrerfortbildung und Kollegiale Unterrichtsreflexion 219

Schluss 253
Literaturempfehlungen 259
Zur Autorin 261