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Alfred Adler heute Zur Aktualität der Individualpsychologie 2. Auflage
Alfred Adler heute
Zur Aktualität der Individualpsychologie


2. Auflage

Bernd Rieken (Hrsg.)

Reihe: Psychotherapiewissenschaft in Forschung, Profession und Kultur


Waxmann
EAN: 9783830939245 (ISBN: 3-8309-3924-8)
332 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2021

EUR 34,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die moderne Individualpsychologie versteht sich als eine psychodynamische Richtung, die ihre Wurzeln in der Psychoanalyse nicht verleugnet, aber gleichzeitig auf Eigenständigkeit Wert legt. Die Beiträge sind das Ergebnis einer Tagung, die im Mai 2010 an der Sigmund-Freud-Privatuniversität stattgefunden hat und zum 100-jährigen Jubiläum der Individualpsychologie im Jahre 2011 in schriftlicher Form vorliegen.

Folgende Themenschwerpunkte werden behandelt: Psychotherapiewissenschaft, Psychoanalyse, Psychosomatik, aktuelle Entwicklungen, Kultur – Gesellschaft – Gemeinschaft, kognitive Ansätze, spezielle Anwendungen.

Bernd Rieken, geb. 1955 in Rispelerhelmt (Ostfriesland), Studium der Deutschen Philologie, Geschichte, Politikwissenschaft, Philosophie, Psychologie (LA) und Volkskunde (Europäische Ethnologie) an den Universitäten Mannheim und Wien. 1984–1998 Gymnasiallehrer in Wien, seit 1996 freiberuflicher Psychoanalytiker (IP), seit 2006 Lehranalytiker (SFU/IP), 2005 Habilitation für Europäische Ethnologie an der Universität Wien mit einer psychoanalytisch-ethnologischen Monografie zur Katastrophenforschung, 2005–2006 Vertretungsprofessur am Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie der LMU München, seit 2007 Professor für Psychotherapiewissenschaft (PTW) an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien (SFU) und Leiter des Doktoratsstudiums PTW, des Instituts für Katastrophenforschung sowie des Fachspezifikums Individualpsychologie an der SFU.

Mit Beiträgen von

Helmut Albrecht, Herta Brinskele, Petra Eibl-Mörzinger, Gisela Eife, Peter Gasser-Steiner, Vlad Grigorescu, Alfred Kirchmayr, Vivien Langer, Dorothea Oberegelsbacher, Gabriela Pap, Joachim Prandstetter, Susanne Rabenstein, Gisbert Redecker, Bernd Rieken, Brigitte Sindelar, Thomas Stephenson, Roland Wölfle, Stefanie Zauner
Rezension
Die Beiträge dieses Sammelbands, der hiermit in 2. Auflage vorliegt, sind das Ergebnis einer Tagung, die im Mai 2010 an der Sigmund-Freud-Privatuniversität stattgefunden hat und zum 100-jährigen Jubiläum der Individualpsychologie im Jahre 2011 in schriftlicher Form vorgelegt wurden. Inhaltlich decken die beiträge ein möglichst breites Themenspektrum ab, um der Mannigfaltigkeit der Individualpsychologie gerecht zu werden. Der Wiener Psychologe Alfred Adler (1870-1937), neben Sigmund Freud und C.G. Jung einer der Urväter der modernen Psychologie, begründete die Individualpsychologie, die sich als „ganzheitliche“ Tiefenpsychologie von Freuds analytischem Ansatz abhebt. Die zentralen individualpsychologischen Begriffe lauten Minderwertigkeitsgefühl, Finalität und Gemeinschaft. Der Mensch als Mängelwesen kann – gestärkt durch Erziehung und Beratung – seine Minderwertigkeiten kompensieren: eine lebensnahe Psychologie, die den Einzelnen aus seiner individuellen Lebensgeschichte heraus versteht und optimistisch auf die Entfaltung der Individualität baut. Im Zentrum individualpsychologischer Betrachtungsweise steht die menschliche Willensfreiheit, der Mensch ist nicht Produkt von Vererbung oder Umwelt, er ist fähig, sein Verhalten selbst zu bestimmen.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Psychotherapiewissenschaft in Forschung, Profession und Kultur
Schriftenreihe der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien
Die Sigmund Freud-Privatuniversität in Wien ist die erste akademische Lehrstätte, an der die Ausbildung zum Psychotherapeuten integraler Bestandteil eines eigenen wissenschaftlichen Studiums ist. Durch das Studium der Psychotherapiewissenschaft (PTW) wird dem Umstand Rechnung getragen, dass Psychotherapie eine hoch professionelle Tätigkeit ist, die – wie andere hoch professionelle Tätigkeiten auch – neben einer praktischen Ausbildung eines eigenen akademischen Studiums bedarf. Das hat zur Konsequenz, dass die wissenschaftliche Beschäftigung mit ihr nicht mehr ausschließlich den Nachbardisziplinen Psychiatrie und Klinische Psychologie mit ihrer nomologischen Orientierung obliegt, sodass die PTW als eigene Disziplin an Konturen gewinnen kann.
Vor diesem Hintergrund wird die Titelwahl der wissenschaftlichen Reihe transparent: Es soll nicht nur die Kluft, welche zwischen Psychotherapieforschung und Profession besteht, verringert, sondern auch dem Umstand Rechnung getragen werden, dass man der Komplexität des Gegenstands am ehesten dann gerecht wird, wenn neben den üblichen Zugängen der Human- und Naturwissenschaften auch Methoden und/oder Fragestellungen aus dem Bereich der Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften Berücksichtigung finden.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers 7

Einführung

Thomas Stephenson
SFU-IP – Erste Konturen einer sich neu bildenden Community 9

Individualpsychologie und Psychoanalyse

Bernd Rieken
Psychotherapiewissenschaft, Hermeneutik und das Unbewusste 41

Peter Gasser-Steiner
Die Individualpsychologie und der psychoanalytische Theorienpluralismus 61

Thomas Stephenson
Auf welchen Schultern stehen wir? „Freie psychoanalytische Forschung“ in Ausbildung und Praxis? 75

Joachim Prandstetter
Der Aggressionstrieb im Leben und in der Neurose. Die Geschichte einer Verwechslung 87

Vivien Langer
Individualpsychologisch-analytische Behandlung einer Borderline-Patientin 115

Petra Eibl-Mörzinger
Panikattacken, ein Zusammenbruch des „Selbst“? Individualpsychologisches und psychoanalytisches Erklärungsmodell anhand von zwei Fallbeispielen 127

Helmut Albrecht
Burn-out – Ein klarer Fall für die Individualpsychologie? Alfred Adler als Patient und Pionier der Psychosomatik 137

Aktuelle Entwicklungen

Gisela Eife
Die Aktualität von Adlers Konzept der „doppelten Dynamik“ 159

Susanne Rabenstein
Das Gemeinschaftsgefühl im Spiegel der Neurowissenschaften 171

Gabriela Pap
Bindungstheorie und Individualpsychologie 183

Brigitte Sindelar
Die neuen Kinderkrankheiten – Heilen und Bilden? 195

Kultur und Gesellschaft

Bernd Rieken
Das „Böse“ im Menschen. Goethes Sicht auf Mephisto und Adlers Aufsatz über den Aggressionstrieb 207

Herta Brinskele
„Die feinen Unterschiede“. Alfred Adlers Lebensstilkonzept und der Begriff des Habitus bei Pierre Bourdieu 221

Alfred Kirchmayr
Alfred Adlers Sinn für Humor und Freude, List und Witz – Oder: Prinzip Ermutigung und Prinzip Lebensfreude. Zur Bedeutung von Humor in der Individualpsychologie 237

Individualpsychologie und kognitive Ansätze

Gisbert Redecker
Individualpsychologische und kognitiv-behaviorale Konzepte im Coaching 257

Vlad Grigorescu
Basic Beliefs during Adlerian Psychotherapy: Clients’ Beliefs about Self and the World 267

Spezielle Anwendungen der Individualpsychologie

Dorothea Oberegelsbacher, Stefanie Zauner
„Die Blume gefällt mir“. Falldarstellung einer individualpsychologischen Therapie mit einer geistig behinderten Frau 281

Dorothea Oberegelsbacher
Überlegungen zur Theorie und Praxis der individualpsychologischen Behindertenpsychotherapie 295

Roland Wölfle
Die stationäre Drogentherapie als eine praktische Anwendung der Individualpsychologie nach Adler und Dreikurs 313


Die Autorinnen und Autoren 329