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Das Resilienzbuch Kinder fürs Leben stärken 9. Auflage 2023

Mit einem Vorwort von Edgar Friederichs
Aus dem Amerikanischen von Ulrike Stopfel

(Originaltitel: Raising Resilient Children. Fostering Strength, Hope, and Optimism in Your Child. Contemporary Books, Lincolnwood, Illinois 2001)
Das Resilienzbuch
Kinder fürs Leben stärken


9. Auflage 2023



Mit einem Vorwort von Edgar Friederichs

Aus dem Amerikanischen von Ulrike Stopfel



(Originaltitel: Raising Resilient Children. Fostering Strength, Hope, and Optimism in Your Child. Contemporary Books, Lincolnwood, Illinois 2001)



Robert Brooks, Sam Goldstein

Klett-Cotta
EAN: 9783608961478 (ISBN: 3-608-96147-X)
384 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Mai, 2023

EUR 23,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Aktuell wie nie: Kinder und Jugendliche stärken!

- Wie helfen wir unseren Kindern dabei, ihre seelische Widerstandskraft zu entwickeln?

- Empfehlungen für Eltern und Erzieher:innen

Was können Eltern tun, um ihre Kinder für die Belastungen des Lebens zu stärken? Wie kommt es, dass ein Kind eine Niederlage gut wegsteckt, ein anderes dagegen daran zerbricht? Wieso gelingt es manchen Kindern, aus Krisen sogar gestärkt hervorzugehen? Welche Eigenschaften bringen diese Kinder mit, und welche Weichen für seelische Widerstandskraft werden schon in der Kindheit gestellt?

Diesen und weiteren Fragen widmen sich die erfahrenen Kindertherapeuten Robert Brooks und Sam Goldstein. Schritt für Schritt erklären sie, was Eltern und Erzieher:innen dafür tun können, dass die Kinder »stark« werden und die entscheidenden Ressourcen erwerben, die es ihnen ermöglichen, ihre Lebensbelastungen erfolgreich zu bewältigen.

Robert Brooks, Ph. D., unterrichtet an der medizinischen Fakultät der Harvard Medical School und ist Mitarbeiter des Maclean Hospital. Er gilt als einer der führenden Referenten und Autoren zum Thema Selbstbewusstsein, Belastbarkeit, Motivation und Familienbeziehungen.

Sam Goldstein, Ph. D., lehrt an der Universität Utah und ist ein international bekannter Referent und Autor zahlreicher Bücher über Kinderentwicklung.
Rezension
Resilienz meint die seelische Widerstandskraft, die uns Krisen und Niederlagen meistern lässt und Schicksalsschläge bewältigen hilft. Resilienz ist der Wille zu überleben. Wie kommt es, dass das eine Kind Nackenschläge oder eine Niederlage gut wegsteckt, ein anderes dagegen daran zerbricht? Wieso gelingt es manchen Kindern, aus Krisen sogar gestärkt hervorzugehen? Die Autoren, zwei erfahrene Kindertherapeuten, beschreiben, was Eltern und Erzieher dafür tun können, dass Kinder »stark« werden und die entscheidenden Ressourcen erwerben, die es ihnen ermöglichen, ihre Lebensbelastungen erfolgreich zu bewältigen. In der Krise kommt die Kraft, das Rubikon-Prinzip, der R-Faktor, Gedeihen trotz widriger Umstände - so oder ähnlich lauten z.Zt. Buchtitel eines populären Erziehungsratgeber-Begriffs: Resilienz, von lat. resilire = zurückspringen, - Spannkraft, Elastizität und Beweglichkeit. Resilienz zeigt z.B. das Stehaufmännchen mit seiner Fähigkeit, seine aufrechte Haltung aus jeder beliebigen Lage wieder einzunehmen. Lebende Systeme können innere und äußere Gegebenheiten niemals vollständig beherrschen. Sie müssen deshalb in der Lage sein, Abweichungen oder Fehler auszugleichen, sie müssen fehlertolerant, fehlerfreundlich, d.h. resilient sein, um nach ein er Störung im System immer wieder in den Normalzustand zurückzukehren. So werden z. B. Kinder als resilient bezeichnet, die in einem risikobelasteten sozialen Umfeld aufwachsen, das durch Risikofaktoren wie z.B. Armut, Drogenkonsum oder Gewalt gekennzeichnet ist und sich dennoch zu erfolgreich sozialisierten Erwachsenen entwickeln. Dieses "Resilienz-Buch" will Eltern zeigen, wie sie ihre Kinder entsprechend für das Leben stärken können und wie die innere Widerstandskraft der Kinder gefördert werden kann.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort für die deutsche Ausgabe 15
Vorwort der Autoren 18

1 Die Träume und Wunschvorstellungen der Eltern 21

Die Welt- und Lebensorientierung des resilienten Kindes 26
Resilienz fördernde Welt- und Lebensorientierung der Eltern 27
Empathie 29
Klare Äußerungen und aktives Zuhören 31
Das Abwandeln »negativer Skripts« 31
Unsere Kinder – als Menschen in ihrem eigenen Wert geschätzt und willkommen 33
Akzeptanz und Hilfe bei der Formulierung realistischer Erwartungen und Ziele 33
Erfolgserlebnisse durch Identifizierung und Stärkung von »Kompetenzinseln« 35
Aus Fehlern wird man klug 36
Verantwortungsbereitschaft, Mitgefühl und soziales Gewissen 36
Problemlösefähigkeit und Entscheidungskompetenz 37
Regeln und Vorschriften zur Förderung von Selbstdisziplin und Selbstwertgefühl 38
Unsere Kinder, unsere Zukunft 39

2 Empathie lehren und vermitteln 40

Welche Funktion hat Empathie? 41
Ohne Empathie geht es nicht! 46
Erstes Hindernis: Wir praktizieren, was wir gelernt haben, oder: Die Geschichte
hat die unselige Eigenschaft, sich zu wiederholen 47
Zweites Hindernis: Empathie aufzubringen fällt schwer, wenn Sie wütend sind 49
Drittes Hindernis: »Mein Kind hat nichts anderes im Sinn als mich zu ärgern« 51
Viertes Hindernis: Empathie und Erziehung widersprechen sich 55
Umschalten auf eine empathische Sicht der Dinge 57
Erste Richtlinie: Beginnen Sie mit Empathie 57
Zweite Richtlinie: Lassen Sie sich von Ihrer Erfahrung leiten 58
Dritte Richtlinie: Setzen Sie Ihre Empathie in die Tat um 59
Der heilsame Einfluss der Empathie 61

3 Wirksames Kommunizieren 63

Kommunikation und eine resiliente Welt- und Lebensorientierung 64
Auf zum Mittagessen! 66
Kontrollmöglichkeiten wahrnehmen 69
Hindernisse auf dem holprigen Weg zur erfolgreichen Kommunikation 71
Erstes Hindernis: Wir setzen ein, was wir gelernt haben 71
Zweites Hindernis: Ärger trübt die Kommunikation 73
Drittes Hindernis: Wollen unsere Kinder uns »fertigmachen«? 73
Zehn Schritte zur wirksamen Kommunikation: Zuhören – lernen und verstehen – Einfluss nehmen 74
Schritt Eins: Fangen Sie mit dem Augenblick der Geburt Ihres Kindes an 75
Schritt Zwei: Gehen Sie handlungsorientiert (proaktiv) vor 76
Schritt Drei: Hören Sie aktiv zu 77
Schritt Vier: Sagen Sie unbedingt: »Ich habe dich gehört« 78
Schritt Fünf: Ein fairer Ton 81
Schritt Sechs: Äußern Sie sich nicht wie ein Richter oder Ankläger 84
Schritt Sieben: Äußern Sie sich kurz und verständlich 85
Schritt Acht: Seien Sie ein Vorbild für Würde und Ehrlichkeit 86
Schritt Neun: Bleiben Sie geduldig, wenn Ihre Kinder die gleiche Frage mehrmals stellen 87
Schritt Zehn: Würzen Sie Ihre Kommunikation mit Humor 89
Kommunikation und Resilienz 90

4 Erziehungsauftrag und Wortwahl 91

Beharrlichkeit und Voraussagbarkeit: Gute, schlechte und untaugliche Skripts 92
Wie kommen negative Skripts zustande, und warum wiederholen wir missglückte Abläufe immer wieder? 95
Erstes Hindernis: Eine Größe passt allen; Kinder sind im Grunde alle gleich 96
Zweites Hindernis: Wenn ich plötzlich anders mit meinem Kind spreche, verziehe ich es 97
Drittes Hindernis: Für mich war es gut genug, oder: Aus mir ist ja schließlich auch etwas
geworden 100
Viertes Hindernis: Unsere Kinder wissen unsere harte Arbeit und unsere elterlichen Bemühungen nicht genügend zu schätzen 102
Fünftes Hindernis: Ich bestimme, was ein realistisches Ziel ist 103
Sechstes Hindernis: Das Übergepäck aus der Vergangenheit 104
Fünf Leitsätze für die Abfassung positiver Skripts 107
Erster Leitsatz: Akzeptieren Sie den Gedanken, dass Sie sich ändern müssen 107
Zweiter Leitsatz: Das Problem kennen – Das Ziel kennen 108
Dritter Leitsatz: Machen Sie sich klar, was Sie bisher getan haben und warum es nicht funktioniert hat 112
Vierter Leitsatz: Suchet, so werdet ihr finden – Für jedes Problem gibt es eine befriedigende
Lösung 114
Fünfter Leitsatz: Wenn Sie beim ersten Mal keinen Erfolg sehen, versuchen Sie es erneut 116
Wir schreiben die Skripts, also können wir sie auch umformulieren 117

5 Liebe und Wertschätzung 118

Das Gefühl, geliebt zu werden 119
Liebe und der »charismatische Erwachsene« 120
Resilienz und das Gefühl, geliebt zu werden 125
Lieben ist schwer, wenn man selbst keine Liebe empfangen hat 126
Liebe oder Schlendrian? 130
Wie Sie Ihren Kindern das Gefühl vermitteln können, dass sie geliebt und als sie selbst geschätzt sind – Sechs Schritte 132
Schritt Eins: Lassen Sie sich von den Erinnerungen an Ihre eigene Kindheit leiten 133
Schritt Zwei: Schaffen Sie Traditionen und »Extra-Zeiten« 135
Schritt Drei: Lassen Sie bedeutsame Anlässe nicht ungenutzt verstreichen 139
Schritt Vier: Zeigen Sie offen, dass Sie Ihr Kind lieben 140
Schritt Fünf: Aufbauen, nicht wegmeißeln 142
Schritt Sechs: Akzeptieren Sie Ihr Kind um seiner selbst willen 143

6 Das Kind akzeptieren – so wie es ist 145

Akzeptanz als Voraussetzung von Resilienz 146
Akzeptanz und das Temperament des jeweiligen Kindes 147
Das »einfache« Kind 149
Das »langsam auftauende« Kind 150
Das »schwierige« Kind 151
Akzeptanz und das Problem der ungleichen Temperamente und Fähigkeiten 154
Akzeptanz und die Formulierung angemessener Erwartungen und Zielvorstellungen 161
Vier Schritte zur Akzeptanz 165
Schritt Eins: Machen Sie sich kundig 165
Schritt Zwei: Nehmen Sie Ihre Einstellung und Ihre Erwartungen unter die Lupe 168
Schritt Drei: Nehmen Sie erforderliche Anpassungen vor 170
Schritt Vier: Lassen Sie sich auf einen Prozess der Zusammenarbeit ein 173

7 Erfolgserfahrungen 176

Hindernisse, die der Festigung von Kompetenzinseln entgegenstehen 179
Erstes Hindernis: Die Unfähigkeit, Freude am eigenen Erfolg zu empfinden 179
Zweites Hindernis: Das Festhalten an einem dürftigen Selbstwertgefühl 182
Drittes Hindernis: Die Entscheidung für negative Aktivitäten 187
Viertes Hindernis: Die Messlatte wurde zu hoch gelegt 188
Fünftes Hindernis: Nur die Eltern bestimmen, was Erfolgserfahrungen sind 189
Prinzipien für die Stärkung kindlicher Erfolgserfahrungen 190
Erstes Prinzip: Freuen Sie sich an den Leistungen Ihrer Kinder und zeigen Sie diese Freude offen 191
Zweites Prinzip: Betonen Sie das, was Ihre Kinder von sich aus zu ihrem Erfolg beitragen 192
Drittes Prinzip: Identifizieren und verstärken Sie die Kompetenzinseln Ihres Kindes durch »Umfeldpflege« 195
Viertes Prinzip: Lassen Sie Ihren Kindern Zeit zur Entwicklung ihrer Stärken 208
Fünftes Prinzip: Akzeptieren Sie die einmaligen Stärken und Erfolge jedes Kindes 210
Erfolg motiviert zu Wiederholung 212

8 Aus Fehlern lernen 213

Fehler und Rückschläge verstehen 214
Hindernisse, die den produktiven Blick auf eigene Fehler verstellen 217
Erstes Hindernis: Temperamentsmerkmale und biologische Faktoren 218
Zweites Hindernis: Negative Kommentare der Eltern 223
Drittes Hindernis: Die Eltern hängen die Messlatte zu hoch 224
Viertes Hindernis: Der falsche Umgang mit der Angst vor Fehlern 229
Wie können wir unseren Kindern helfen, mit Fehlern und Misserfolgen umzugehen? 230
Erstes Prinzip: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran 230
Zweites Prinzip: Gehen Sie realistisch und selbstkritisch mit Ihren Erwartungen um 234
Drittes Prinzip: Vermitteln Sie so klar und nachdrücklich wie möglich, dass Fehler nicht nur akzeptiert, sondern sogar erwartet werden 237
Viertes Prinzip: Machen Sie Ihre Liebe nicht von Bedingungen abhängig 240
Keine Furcht vor Fehlern 240

9 Verantwortungsbereitschaft, Mitgefühl und soziales Empfinden 242
Tätige Anteilnahme und Resilienz 244
Der Mythos vom mangelnden Verantwortungsgefühl 247
Die gedankenlose Gleichsetzung von routinemäßigen Arbeiten
mit »Verantwortung« 248
Der Tunnelblick 249
Das Ungleichgewicht zwischen Erwartungen und Fähigkeiten 253
Wie können wir unseren Kindern helfen, Verantwortung, Mitgefühl
und soziales Empfinden auszubilden? 253
Erstes Prinzip: Seien Sie ein Vorbild für Verantwortungsbewusstsein 254
Zweites Prinzip: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder sich als Helfer fühlen können 257
Drittes Prinzip: Machen Sie karitatives Engagement zur Familientradition 260
Viertes Prinzip: »Das Grobe« bleibt uns nicht erspart – verteilen wir diese Arbeiten also auf faire Weise 261
Fünftes Prinzip: Betrachten Sie das Leben Ihres Kindes aus der Vogelperspektive 263
Impuls und Gelegenheit 263

10 Problemlösefähigkeit und Entscheidungskompetenz 265

Problemlösefähigkeit und Resilienz 265
Hindernisse für die Ausbildung von Problemlösefähigkeit und Entscheidungskompetenz 270
Erstes Hindernis: Die Annahme, dass jüngere Kinder noch nicht selbst imstande sind, Entscheidungen zu treffen 271
Zweites Hindernis: Die Erwartungen übersteigen die Fähigkeiten der Kinder 271
Drittes Hindernis: Kinder dürfen Entscheidungen treffen – wenn sie sich für das entscheiden, was wir für das Beste halten 273
Prinzipien, die Sie bei der Aufgabe leiten können, die Problemlösefähigkeit und Entscheidungskompetenz Ihres Kindes zu stärken 274
Erstes Prinzip: Machen Sie vor, wie man Probleme angeht und löst 275
Zweites Prinzip: Bieten Sie frühzeitig Wahlmöglichkeiten an 278
Drittes Prinzip: Halten Sie sich im Rahmen Ihrer Lösungsversuche an einen bestimmten Ablauf 278
Das Lebensschiff steuern 286

11 Erziehung zur Disziplin 287

Disziplin und Resilienz 289
Hindernisse, die einer Erziehung zur Resilienz entgegenstehen 293
Erstes Hindernis: Wir praktizieren, was wir gelernt haben, oder: »Wenn es für mich gut genug war, ist es auch für meine Kinder gut genug« 293
Zweites Hindernis: Der krisenorientierte und auf Strafe setzende Erziehungsstil 294
Drittes Hindernis: Ein strenger und demütigender Erziehungsstil (Schläge, verbale Attacken) 296
Viertes Hindernis: Eine widersprüchliche und inkonsequente Erziehungspraxis 300
Fünftes Hindernis: Große Unterschiede im Erziehungs- und Bestrafungsverhalten von Vater und
Mutter 301
Sechstes Hindernis: »Ich will, dass mein Kind mich liebt« 303
Siebtes Hindernis: Das Kind wird für die unrealistischen Erwartungen der Eltern bestraft 305
Erziehungsgrundsätze, die es Kindern ermöglichen, eine resiliente Orientierung auszubilden 306
Erster Grundsatz: Selbstdisziplin und Selbstkontrolle als vordringliches Erziehungsziel 306
Zweiter Grundsatz: Vorbeugen, vorbeugen, vorbeugen 310
Dritter Grundsatz: Eltern sollten als Team auftreten 312
Vierter Grundsatz: Seien Sie konsequent, aber nicht starr 314
Fünfter Grundsatz: Bieten Sie ein Vorbild für Gelassenheit und rationales Verhalten 314
Sechster Grundsatz: Überlegen Sie sich gut, was Sie zum Gegenstand von Auseinandersetzungen machen wollen 316
Siebter Grundsatz: Stützen Sie sich nach Möglichkeit auf natürliche und logische Konsequenzen und nicht auf willkürliche und strafende Maßnahmen 317
Achter Grundsatz: Überlegen Sie sich, was Ihr Kind kann und was es nicht kann, und bestrafen Sie es nicht dafür, dass Ihre Erwartungen unrealistisch waren 321
Neunter Grundsatz: Ermutigung und positive Rückmeldungen sind die wirksamsten Instrumente einer Erziehung zur Disziplin 322
Üben Sie Ihre Aufgabe als Erzieher gut aus 324

12 Das Bündnis zwischen Elternhaus und Schule 325

Schule und Resilienz 325
Prinzipien eines produktiven Eltern-Lehrer-Verhältnisses 326
Erstes Prinzip: Eltern und Lehrer sind Partner 326
Zweites Prinzip: Bleiben Sie während des Schuljahrs in regelmäßigem Kontakt 327
Drittes Prinzip: Üben Sie Empathie, Empathie, Empathie 329
Viertes Prinzip: Die Erziehung zur Resilienz ist der Leitgedanke in der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern 331
Fünftes Prinzip: Eltern und Lehrer verhalten sich proaktiv 333
Schulische Interventionen 337
Erstes Prinzip: Praktizieren Sie Empathie 338
Zweites Prinzip: Ändern Sie negative Skripts, wenn Sie das von den Schülern ebenfalls erwarten 340
Drittes Prinzip: Sorgen Sie dafür, dass alle Schüler sich willkommen und wertgeschätzt fühlen 341
Viertes Prinzip: Formulieren Sie realistische Erwartungen, die individuell auf das Kind zugeschnitten sind, und nehmen Sie gegebenenfalls Änderungen daran vor 343
Fünftes Prinzip: Sprechen Sie über die Bedeutung von Fehlern im Lernprozess 345
Sechstes Prinzip: Fördern Sie Verantwortungsbereitschaft und Mitgefühl 346
Siebtes Prinzip: Vermitteln Sie Problemlösefähigkeit und Entscheidungskompetenz 348
Achtes Prinzip: Setzen Sie disziplinierende Maßnahmen ein, um die Selbstdisziplin zu fördern 349
Den Besucherteppich ausrollen 350

13 Mut und Hoffnung 352

Eds Geschichte 352
Die Sitzungen mit Lisa 355
Was wollen und was brauchen Kinder? 357
Rumpelstilzchen und die Rote Königin 360
Unser Vermächtnis für die nächste Generation 362

14 Anhang: Die Ratschläge aus den einzelnen Kapiteln im Überblick 363

Kapitel 1 Die Träume und Wunschvorstellungen der Eltern 363
Zehn Wegweiser 363
Kapitel 2 Empathie lehren und vermitteln 363
Hindernisse, die einer empathischen Reaktion entgegenstehen können 363
Richtlinien, die Ihre Empathiefähigkeit fördern 364
Kapitel 3 Wirksames Kommunizieren 364
Hindernisse auf dem holprigen Weg zur erfolgreichen Kommunikation 364
Zehn Schritte zur wirksamen Kommunikation: Zuhören – lernen und verstehen – Einfluss nehmen 364
Kapitel 4 Erziehungsauftrag und Wortwahl 365
Fehleinschätzungen, aus denen negative Skripts entstehen 365
Fünf Leitsätze für die Abfassung positiver Skripts 365
Kapitel 5 Liebe und Wertschätzung 365
Hindernisse 365
Wie Sie Ihren Kindern das Gefühl vermitteln können, dass sie geliebt und als sie selbst geschätzt sind 365
Kapitel 6 Das Kind akzeptieren – so wie es ist 366
Vier Schritte zur Akzeptanz 366
Kapitel 7 Erfolgserfahrungen 366
Hindernisse, die der Festigung von Kompetenzinseln entgegenstehen 366
Wie stärken wir die Erfolgserfahrung unserer Kinder? 366
Kapitel 8 Aus Fehlern lernen 367
Hindernisse, die den produktiven Blick auf eigene Fehler verstellen 367
Wie können wir unseren Kindern helfen, mit Fehlern und Misserfolgen umzugehen? 367
Kapitel 9 Verantwortungsbereitschaft, Mitgefühl und soziales Empfinden 367
Der Mythos vom mangelnden Verantwortungsgefühl 367
Wie können wir unseren Kindern helfen, Verantwortung, Mitgefühl und soziales Empfinden
auszubilden? 367
Kapitel 10 Problemlösefähigkeit und Entscheidungskompetenz 368
Hindernisse, die der Ausbildung von Problemlösefähigkeit und Entscheidungskompetenz
entgegenstehen 368
Wie stärken wir die Problemlösefähigkeit und Entscheidungskompetenz unserer Kinder? 368

Kapitel 11 Erziehung zur Disziplin 368

Hindernisse, die einer Erziehung zur Resilienz entgegenstehen 368
Was ermöglicht es Kindern, eine resiliente Orientierung auszubilden? 369
Kapitel 12 Das Bündnis zwischen Elternhaus und Schule 369
Prinzipien eines produktiven Eltern-Lehrer-Verhältnisses 369
Schulische Interventionen 369
Übersicht über die Geschichten der einzelnen Kinder 371

Literatur 373
Empfohlene Literatur 373



VORWORT FÜR DIE DEUTSCHE AUSGABE
Lerndefizite, Gewalt an Schulen, Jugendarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit
geben in letzter Zeit vermehrt Anlass, sich Gedanken zu machen über neue An-
sätze für eine zukunftsorientierte Förderung unserer zum Teil überforderten
Kinder und Jugendlichen. Wichtige Symptome der Überforderung sind u. a. er-
höhte Gewaltbereitschaft, Drogenkonsum und erhöhte Krankheitsanfälligkeit.
Angesichts einer deutlichen Zunahme psychischer Krankheiten hat in diesem
Zusammenhang die Bundesärztekammer in Deutschland auf den »bedrohlichen
Vormarsch« von Depressionen, Suchtkrankheiten, Essstörungen und aggressi-
vem Verhalten aufmerksam gemacht. Insbesondere müssten weit verbreitete
psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen viel früher behandelt
werden. Beeindruckende biomedizinische Erfolge verführen heutzutage zu
hohen Ansprüchen und Erwartungen an die Möglichkeiten des medizinischen
Versorgungssystems insgesamt. In der Medizin legen wir daher traditionell
mehr Wert auf die Behandlung als auf die Prävention. Während sich die klassi-
sche Medizin also weitgehend auf die Reduzierung und Ausschaltung von Risi-
kofaktoren von Symptomen (Krankheitsvermeidung, Früherkennung, Vermei-
dung von Krankheitsfolgen) konzentriert – wir nennen dies den pathogenetischen
Ansatz –, geht es in einem sogenannten salutogenetischen Ansatz primär um Wirk-
faktoren für die Gesundheit, so z. B. um die Frage, warum Kinder und Jugend-
liche trotz vielfältiger Belastungen und Stressoren gesund bleiben.
In den Vereinigten Staaten und in anderen angloamerikanischen Ländern wie
Australien und Neuseeland werden schon seit Längerem Ansätze und Strategien
entwickelt, junge Menschen in ihrer Entwicklung stärker zu fördern. Ziele all
dieser Ansätze sind eine angemessene Gesundheitsversorgung und primärprä-
ventive Programme zur Resilienzentwicklung der Jugendlichen.
Es besteht ein dringender Bedarf an Instrumenten zur Bewertung der Resi-
lienzentwicklung. Hierzu muss auch die Kinder- und Jugendmedizin in Deutsch-
land Konzepte entwickeln. Das Buch von Sam Goldstein und Robert Brooks
versucht diese Lücken im deutschsprachigen Bereich zu schließen. Es formuliert
vor allem neue Gedanken zur Prävention, insbesondere zur Primärprävention.
Das von Goldstein und Brooks in ihrem Buch beschriebene Resilienzkonzept
beschäftigt sich mit Kindern und Jugendlichen, die sich trotz bedeutsamer Risi-
ken positiv entwickeln und gesunde Erwachsene werden. Welche Faktoren sind
es, die diese Kinder schützen, während andere, die vergleichbaren Belastungen
und Risiken ausgesetzt sind, Probleme entwickeln?
Präventionsansätze bewegen sich in der Regel auf einer individuellen, struk-
turellen und sozialen Basis. Strukturelle und soziale Veränderungen können den
Präventionsprozess unterstützen, aber individuelle Handlungsmöglichkeiten im
familiären Bereich gibt es schon sehr viel früher. Die Autoren zeigen, wie auch
im individuellen Bereich Primärprävention zu einer Resilienzentwicklung füh-
ren kann.
Der Leser erfährt, dass Resilienz im Prinzip durch drei Prädiktoren belegt ist,
die a) innerhalb des Kindes, b) innerhalb der Familie und c) innerhalb der enge-
ren Gemeinde zu finden sind. Wichtige Faktoren, die Eltern ihren Kindern auf
ihrem Weg mitgeben können, sind Einfühlungsvermögen, Wege zur Konflikt-
lösung, wirksame Kommunikationsmethoden und das Aufzeigen individueller
Kompetenzinseln. Eine resiliente Lebensorientierung zu haben heißt, Empa-
thie (Einfühlungsvermögen) und Eigenverantwortlichkeit zu besitzen ebenso
wie das Wissen um die Wirkung des eigenen Verhaltens auf andere und schließ-
lich auch das Gefühl zu haben, wirkliche Erfolge erreichen zu können. Optimis-
mus und Erfolg sind daher wichtige Faktoren einer resilienten Lebenseinstel-
lung. Noch wichtiger ist es, dass Erfolg auch selbst als solcher wahrgenommen
wird.
Resilienz sollte als unerlässliches Erziehungsziel angesehen werden, welches
für alle Kinder anwendbar ist. Resiliente Kinder und Jugendliche sind optimis-
tisch und haben ein hochentwickeltes Selbstwertgefühl im Gegensatz zum herr-
schenden Zeitgeist. Wir denken oft, wenn Kinder nicht mit Problemen in Kon-
takt kommen, ist es gut. Das ist falsch. Fehler bringen junge Menschen weiter
und machen sie stark.
Dieses Buch macht Mut und unterstützt den Enthusiasmus, mit dem das Kon-
zept Resilienz wirkt. Es steht für Primärprävention und Gesundheitsförderung
durch frühzeitige Stärkung. Die Autoren zeigen Perspektiven und Entwicklun-
gen auf und fordern ein Umdenken ein. In einer Zeit, in der Kritik an unserem
hochtechnisierten, hochspezialisierten und wenig ganzheitlichen medizinischen
Versorgungssystem lauter wird, kommt es genau zum richtigen Zeitpunkt.
Dieses Buch führt den Leser mit Hilfe einer Vielzahl unterschiedlichster Bei-
spiele sehr illustrativ durch die theoretischen Ansätze des Resilienzkonzepts. Es
16 Vorwort für die deutsche Ausgabe
vermittelt Ansätze zum Nachdenken über das eigene Tun, gibt darüber hinaus
aber auch hilfreiche praktische Tipps zur Alltagsbewältigung. Es verbindet
Vision mit Praxis, es bietet Eltern und all jenen, die mit Kindern und Jugend-
lichen arbeiten, die Chance, ein neues Feld der Gesundheitsvorsorge kennenzu-
lernen. Den Verfassern Robert Brooks und Sam Goldstein ist zu danken, dass sie
das Konzept Resilienz theoretisch beleuchten und durch viele praktische Bei-
spiele anschaulich darstellen. Es gelingt ihnen, das Resilienzkonzept mit der
Aussage »Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft« eindrucksvoll zu ver-
binden, denn die Idee der Resilienz wird nicht nur auf Kinder und Jugendliche
angewandt, die aus schwierigen Verhältnissen kommen, sie wird vielmehr als ein
allgemeines Entwicklungsziel für alle Kinder und Jugendlichen dargestellt.
Wenn Kinder unsere Zukunft sein sollen, dann muss mit diesem Anspruch
eine Verpflichtung auf das Ziel ihrer resilienten Entwicklung einhergehen, d. h.
Entscheidungskompetenzen und das Gefühl der Selbstwirksamkeit müssen zu-
nehmend auf unsere Kinder übergehen. Wenn Medizin – insbesondere die Kin-
der- und Jugendmedizin – sich in Zukunft an diesem Ziel orientiert, dann kön-
nen Kinder, Jugendliche und diejenigen, die sich mit ihnen beschäftigen, allesamt
nur gewinnen. Ich wünsche diesem Buch eine große Verbreitung.

Priv.-Doz. Dr. med. Edgar Friederichs/ Bamberg