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Das Recht auf Sex
Feminismus im 21. Jahrhundert
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel: »The Right to Sex«
bei Bloomsbury Publishing, London, Oxford, Dublin, New York
© 2021 by Amia Srinivasan
Aus dem Englischen von Anne Emmert und Claudia Arlinghaus
Amia Srinivasan
Klett-Cotta
EAN: 9783608982381 (ISBN: 3-608-98238-8)
320 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, Februar, 2022
EUR 24,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Was denken wir über Sex? Wie sollten wir darüber nachdenken? Angeblich ist Sex ganz privat, intim und doch wird er ständig mit öffentlicher Bedeutung aufgeladen und überfrachtet. Wir leben unsere ganz persönlichen Vorliebe beim Sex aus und doch wissen wir, dass er von äußeren, gesellschaftlichen Kräften geformt wird, denen wir nie entkommen. Vergnügen und Ethik klaffen beim Sex denkbar weit auseinander.
Sex ist das Privateste und das Intimste. Gleichzeitig ist Sex öffentlich aufgeladen und ein Zustand des menschlichen Lebens, an dem Lust und Ethik weit und extrem auseinanderklaffen. Amia Srinivasans atemberaubendes Debüt spürt der Bedeutung von Sex in unserer Welt in den Zeiten von #MeToo nach. Erfüllt von der Hoffnung auf eine andere Welt, greift sie auf den politischen Feminismus für ihren Entwurf für das 21. Jahrhundert zurück. Was denken wir über Sex? Ist das Intime politisch?
Srinivasen diskutiert spannungsgeladene Beziehungen zwischen Diskriminierung, Vorlieben, Pornografie, Freiheit, Rassenungerechtigkeit, Lust und Macht. Dieser fulminante Wurf ist Provokation und Versprechen zugleich und verändert viele unserer drängenden politischen Debatten. Srinivasan sucht nach Antworten auf eine Kernfrage unserer Zeit, dem veränderten Verhältnis der Geschlechter: Was bedeutet es, in der Öffentlichkeit wie im Privaten wirklich frei zu sein?
Amia Srinivasan, geboren am 20. Dezember 1984 in Bahrain, wuchs als Tochter indischer Eltern in New York auf. Sie studierte in Yale und promovierte in Philosophie am Corpus Christi College in Oxford. Am 1. Januar 2020 wurde sie auf den Chichele-Lehrstuhl in Oxford berufen, den früher Isiah Berlin innehatte. Ihr Buch "Das Recht auf Sex" wurde zum spektakulären Debüt, das weltweit diskutiert wurde.
Rezension
Sexuelle Freiheit? Sex ist Privatsache? Und im Privatleben sind wir selbstbestimmt? Die Philosophin Amia Srinivasan bezweifelt das und betont, daß unser Wollen und Wirken beim Sex weniger von uns selbst als von systemischen und politischen Strukturen bestimmt ist, was die in diesem Band versammelten sechs Essays an Beispielen aus dem Campusleben, der Prostitution und der Pornografie belegen. Sexualität ist keineswegs privat sondern zutiefst mit gesellschaftlichen und politischen Machtstrukturen verknüpft, wie sexualisierte Gewalt und die gewaltsame Sexualisierung vor allem von Frauen beweisen. Was die Essays durchzieht, ist die Kritik der Annahme, Justiz und Staatsgewalt könnten wirksam gegen sexualisierte Gewalt angehen. Polizeiliche Verfolgung und Gefängnisstrafen hält sie für ungeeignet, allein schon, weil Rechtssystem und Exekutive auf patriarchalen Strukturen aufbauten. Zudem trifft die Strafverfolgung meist die Schwächsten (color, arm, weiblich). Sex wird bestimmt von sozial erzeugten, eingeübten und reproduzierten Verhaltens- und Fühlweisen, von ungeschriebenen Normen und Erwartungserwartungen, von dem also, was man erwartet, dass es von einem erwartet wird und dem man sich vorauseilend und häufig unbewusst fügt. Ein Recht auf Sex gibt es nicht, nur ein Recht auf Begehren. Und dieses Begehren sollte reflektiert sein.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Umwerfend. Ein brillantes, rigoroses Buch« Jennifer Szalai, New York Times
»Die junge Philosophin und Oxford-Professorin Amia Srinivasan untersucht seine [Elliot Rodgers] Ideologie und diskutiert differenziert und kontrovers Fragen rund um Begehren, Pornografie und Femizide in patriarchalen Strukturen, um #MeToo oder um popkulturelle Phänomene wie America’s Next Top Model. In sechs Essays überrascht sie mit feinen Beobachtungen, ohne jemals vorzugeben, endgültige Antworten zu liefern.«
Süddeutsche Zeitung, 25.Februar 2022
»Srinivasan argumentiert in viele Richtungen. Sie verschafft einen exzellenten Überblick. […] Sexuelle Präferenzen gelten gemeinhin als harmlose Privatsache, Srinivasan betrachtet sie hingegen als antrainierte Ergebnisse einer gesellschaftlichen Konstruktion. […] Bleibt zu hoffen, dass ihr politischer Weckruf nicht nur Frauen erreicht.«
Carola Padtberg, Der Spiegel, 19. Februar 2022
Inhaltsverzeichnis
11 Einleitung
19 Die Verschwörung gegen Männer
65 Gespräche mit Studierenden über Pornografie
121 Das Recht auf Sex
147 Coda: Die Politik des Begehrens
183 Warum man nicht mit seinen Studierenden schlafen sollte
219 Sex, Karzeralismus, Kapitalismus
Anhang
264 Dank
267 Anmerkungen
315 Personen- und Ortsregister
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