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Das Rätsel der Maria Galanda Vier Fälle für Kommissar G7
Das Rätsel der Maria Galanda
Vier Fälle für Kommissar G7




Georges Simenon

Kampa Verlag
EAN: 9783311132004 (ISBN: 3-311-13200-9)
286 Seiten, kartoniert, 12 x 19cm, Oktober, 2018

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
DIE ENTDECKUNG!

Ein Vorläufer Maigrets

Deutsche Erstausgabe



Ehe Georges Simenon mit dem Pfeife rauchenden Kommissar Maigret Weltruhm erlangte, kreierte er unter dem Pseudonym Georges Sim einen klassischen Comissaire. Sein Name: G7, angeblich benannt nach den Pariser Taxis der Marke G7, weil seine roten Haare an ihre roten Dächer erinnern. Seine Erscheinung: ein junger Mann um die 30, schüchtern und wohlerzogen, für gewöhnlich in nüchternen Grau gekleidet. Seine Begleiter: ein sehr alter, klappriger Citroen 5CV, der ihn mal mehr, mal weniger zuverlässig von einem Tatort zum anderen bringt. Un ein gewisser Georges Sim, der ihm unter die Arme greift und über die Ermittlungen berichtet ...
Rezension
Georges Simenon (1903-1989) gestand 1968 in einem Kreuzverhör mit fünf Ärzten, sein Ehrgeiz sei es „die Wahrheit zu erfassen“, auch die „getarntesten Wahrheiten“. Dieses Motiv durchzieht das gesamte Oeuvre des durch seine „Maigrets“ und „Non-Maigrets“ weltweit bekannten Schriftstellers. Bisher fehlt eine deutschsprachige Gesamtausgabe der Werke Simenons, die seine 75 Maigret-Romane, 28 Maigret-Erzählungen, 117 großen Romane, weiteren Erzählungen, journalistischen Essays, Reportagen, autobiographischen Schriften, Gesprächsbänden und Briefe umfasst. Den „ganzen Simenon“ in deutscher Sprache der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist das Anliegen des 2018 gegründeten Kampa Verlags in Zürich.
Dazu zählt auch der Band „Das Rätsel der Maria Galanda. Vier Fälle für Kommissar G7“, der vier Erzählungen, 1931 und 1938 in Buchform erschienen, erstmals in deutscher Übersetzung enthält. G7, von Simenon 1929 für die auflagenstarke Zeitschrift „Détective“ erfunden, war ein Maigret-Vorläufer, den der Schriftsteller bis 1938 parallel zu seinem Erfolgskommissar in Paris und Umgebung ermitteln ließ. Nach dem Fall „Die Siebenminutennacht“ entschied sich der ca. 30 Jahre alte Ermittler allerdings für die Liebe seinen Beruf an den Nagel zu hängen und weiter als Privatdetektiv zu arbeiten, was er auch in seinem Fall „Das Rätsel der Maria Galanda“ macht.
Wer an Kommissar Maigret gewöhnt ist, wird bei der Lektüre der vier Non-Maigret-Erzählungen eine gewisse Irritation erfahren. Kein in die Jahre gekommener, dickleibiger Ermittler, der eine Vaterfigur verkörpert, begegnet dem Leser, sondern mit G7 ein junger, Frauen zugetaner, einsilbiger Kommissar, der auch am Quai des Orfèvres arbeitet, dem aber der Begleiter „Georges Sim“ an die Seite gestellt ist. G7 wird von Simenon als „schüchtern“, „Typ Rathausschreiber oder Bürovorsteher beim Notar“, „eigenartiger Kerl“, „gewöhnungsbedürftig“, nicht wie „Überflieger“ wirkend charakterisiert. Dennoch finden sich in den vier frühen Erzählungen alle für Simenons kriminalistisches Werk typischen Elemente wie die mit wenigen Strichen gezeichnete, detaillierte Milieuschilderung, die humane Beschreibung von Menschen mit gebrochenen Biographien sowie der Spannungsbogen mit überraschendem Plot. Und das macht diese Non-Maigrets-Erzählungen des Schriftstellers des Unbewussten lesenswert, auch für eingefleischte Maigret-Anhänger.
Fazit: Die spannenden Erzählungen in „Das Rätsel der Maria Galanda“ von Georges Simenon, publiziert bei Kampa, sind ein Muss für jeden Simenon-Fan.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ein Vorläufer Maigrets: Kommissar G7
Eine Entdeckung für alle Krimifans!

Bevor Simenon Kommissar Maigret zum Leben erweckte, tastete er sich über eine ganze Reihe von Polizeiinspektoren an den Pfeife rauchenden Kommissar heran. Einer dieser Vorgänger ist G7, dessen hervorstechendes Merkmal seine roten Haare sind. Ihnen verdankt er auch seinen Spitznamen: Seinerzeit erkannte man die Pariser Taxis der Marke G7 an ihren roten Dächern. Der Kommissar selbst fährt einen winzigen, nicht ganz regenfesten Citroën 5CV. G7 ist wohlerzogen, wenn es mit den Ermittlungen nicht vorangeht, kann er aber auch ruppig werden. In einem seiner Fälle zeigt sich seine weiche Seite: Als er sich in die Verdächtige verliebt, quittiert er den Polizeidienst und macht sich als Detektiv selbstständig. Diese frühen, erstmals auf Deutsch vorliegenden Erzählungen sind viel mehr als nur Fingerübungen. Die typische Maigret-Atmosphäre ist bereits spürbar. Und mit Paris, der Insel Porquerolles, den Häfen der Normandie und den verschlafenen Dörfern in der Provinz ist G7 schon an den Orten unterwegs, an denen später Maigret ermittelt.

Inhaltsverzeichnis
Der Irre von Itteville
Das blonde Fräulein von Itteville 7
Auf der Suche nach den Toten 22
Schluss auf eine Silhouette 38
Wanda 48
Epilog 64

Auf Grand Langoustier
Der Don Juan von Porquerolles 67
Der Flüsternachmittag 85
Die Fuchsfallen 109
Der Dritte im Bunde 124

Die Siebenminutennacht
Ich habe sieben Minuten geschlafen 135
Die Kugel aus dem Nichts 145
Der Geschlagene 161
Sonja 173
Eine triviale Geschichte 179

Das Rätsel der Maria Galanda
Ein Schoner ohne Steuermann 193
Die Unbekannte 204
G7 hat eine Erkältung 216
Der zweite Tag 228
Die verschlossene Tür 239
Das Badezimmer 246

Maigrets gefährlichster Gegner: G7
Nachwort von Daniel Kampa 265