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Handbuch Kriminalliteratur Theorien - Geschichte - Medien
Handbuch Kriminalliteratur
Theorien - Geschichte - Medien




Susanne Duewell, Andrea Bartl, Christof Hamann, Oliver Ruf (Hrsg.)

Springer Nature
EAN: 9783476026118 (ISBN: 3-476-02611-6)
422 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, November, 2018

EUR 89,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Handbuch entfaltet erstmals einen Überblick über das Genre der Kriminalliteratur. Es bietet literaturwissenschaftliche Konzepte von der Gattungsreflexion bis zur Narratologie, stellt Theorien des Kriminalromans aus Sicht verschiedener Disziplinen und poetologische Ansätze zentraler Autorinnen und Autoren vor. Wesentliche Aspekte wie z.B. Paranoia, Geständnis oder Rätsel und zentrale Figuren wie Detektiv und Opfer werden in den Blick genommen, ebenso die Medien des Krimis vom Film bis zum Internet. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Geschichte der deutschsprachigen Kriminalliteratur seit dem 17. Jahrhundert.
Rezension
„Der Hund von Baskerville“(1902) von Arthur Conan Doyle, „Der Malteser Falke“(1930) von Dashiell Hammett, „Maigret und Pietr der Lette“ (1931) von Georges Simenon, „Matto regiert“(1936) von Friedrich Glauser, „Tod auf dem Nil“(1937) von Agatha Christie, „Der große Schlaf“(1939) von Raymond Chandler, „Unter Wasser stirbt man nicht!“(1950) von Ross Macdonald, „Der Richter und sein Henker“(1950/51) von Friedrich Dürrenmatt, Der talentierte Mr. Ripley“(1955) von Patricia Highsmith, „Der Name der Rose“(1980) von Umberto Eco, „Happy Birthday, Türke!“(1985) von Jakob Arjouni, „Das Schweigen der Lämmer“ (1989) von Thomas Harris oder „Die Chemie des Todes“ (2006) von Simon Beckett lauten die Titel von international bekannten Kriminalromanen. Manche der spannenden Bestseller lassen sich dem Detektivroman zuordnen, andere der hard boiled-Literatur, wieder andere zählen zu den Thrillern. Bei einigen Werken handelt es sich um einen klassischen whodunit (Täteridentifikation), bei anderen liegt der Schwerpunkt auf dem howcatchem (Täterüberführung) oder dem whydunit (Tätermotiv).
Bisher fehlte im deutschsprachigen Raum ein Überblickswerk zur Kriminalliteratur, deren Anfänge bis ins 17. Jahrhundert reichen. Umso verdienstvoller ist es daher anzusehen, dass mit dem „Handbuch Kriminalliteratur. Theorien – Geschichte – Medien“ erstmals, Wissenschaftlern, Lehrkräften und interessierten Laien das weite Feld der Kriminalliteratur, insbesondere der deutschsprachigen, systematisch erschlossen und multiperspektivisch beleuchtet wird. Besondere Erwähnung erwähnen die Kapitel zum poetologischen Selbstverständnis der Krimiautoren und zu den unterschiedlichen Theorien ihres Genre. Dabei werden beispielsweise philosophische, soziologische oder psychologischer Aspekte der Kriminalliteratur analysiert. Im Text zu den Beziehungen von Psychoanalyse und Kriminalliteratur vermisst man allerdings die Würdigung des Autors, der die Psychoanalyse in den Kriminalroman eingeführt hat, nämlich Ross MacDonald. Die Beiträge des „Handbuchs Kriminalliteratur“, welche den aktuellen Forschungsstand berücksichtigen, bieten auch für Lehrkräfte der Fächer Deutsch, Englisch, Psychologie, Philosophie oder Ethik vielfältige, bisher im Unterricht kaum ausgeschöpfte fachliche Anregungen, um Kriminalliteratur zum Gegenstand eines problemorientierten Unterrichts zu machen.
Fazit: Das „Handbuch Kriminalliteratur“, erschienen im „J.B. Metzler Verlag“, ist ein Muss für alle Krimifans, weil es auch dazu einlädt, im Krimigenre auf ungefährliche Art zu ermitteln.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Handbuch entfaltet erstmals einen systematischen, theoriegeleiteten und historisch fundierten Überblick zur Kriminalliteratur. Sowohl literaturwissenschaftliche Konzepte von der Gattungsreflexion bis zu Raumtheorien kommen darin zum Tragen als auch Theorien des Kriminalromans und poetologische Ansätze. Wesentliche Aspekte wie z.B. Paranoia, Geständnis oder Rätsel und zentrale Figuren des Genres werden in den Blick genommen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Literaturgeschichte der deutschsprachigen Kriminalliteratur seit ihren Anfängen im 17. Jahrhundert. Das Handbuch schließt mit Beiträgen zum Krimi in Film, Fernsehen, Hörspiel, Comic und in den digitalen Medien.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort IX

I Literaturwissenschaftliche Konzepte der Kriminalliteratur
1 Gattungsreflexion/Schemaliteratur
Genç, Metin 3
2 Narratologie
Blödorn, Andreas 14
3 Intertextualität
Homberg, Michael 24
4 Genderforschung
Müller-Adams, Elisa 30
5 Raumkonzepte
Schuchmann, Kathrin 36
6 Fallgeschichten
Pethes, Nicolas 43
7 Aktuelle Forschungsperspektiven
Genç, Metin 49

II Theorien des Kriminalromans
8 Philosophie
Lehmann, Florian 61
9 Psychoanalyse
Krause, Marcus 71
10 Semiotik
Schilling, Erik 82
11 Soziologie
Hohlweck, Patrick 91
12 Kriminologie
Siebenpfeiffer, Hania 99
13 Wissensgeschichte
Eggers, Michael/Holweck, Patrick 107

III Poetologische Reflexionen
14 Edgar Allan Poe
Krause, Marcus 117
15 Bertolt Brecht
Catani, Stephanie 123
16 Arthur Conan Doyle
Schöll, Julia 127
17 Raymond Chandler
Hamann, Christof 130
18 Dorothy L. Sayers
Genç, Metin 135
19 Friedrich Dürrenmatt
Nelles, Jürgen 141
20 Dieter Wellershoff
Nelles, Jürgen 147
21 Patricia Highsmith
Weber, Ulrich 153
22 Bernhard Jaumann
Erb, Andreas 158

IV Zentrale Aspekte
23 Angst/Paranoia
Höcker, Arne 165
24 Aufklärung
Bühler, Jill/Langer, Stephanie 169
25 Geständnis
Niehaus, Michael 173
26 Indiz/Indizienprozess
Eder, Antonia 178
27 Komplott
Peck, Clemens 183
28 Rätsel
Düwell, Susanne 189
29 Serie
Menzel, Julia 197
30 Untersuchung/Ermittlung
Bühler, Jill/Langer, Stephanie 201
31 Verbrechen
Košenina, Alexander 206
32 Verhör
Niehaus, Michael 212

V Zentrale Figuren
33 Begleiter des Detektivs
Hanauska, Annika 221
34 Detektiv
Hanauska, Annika 224
35 Gerichtsmediziner und Spurensicherung
Schmitt, Niklas 232
36 Opfer
Mangos, Konstantin/Wilpert, Chris W. 237
37 Polizei
Achtermeier, Dominik 243
38 Richter
Schmitt, Niklas 249
39 Täter
Erk, Corina 254
40 Verdächtige
Erk, Corina 261

VI Literaturgeschichte der deutschsprachigen Kriminalliteratur
41 Kriminalliteratur im 17./18. Jahrhundert
Breuer, Ingo 265
42 Unkanonische Kriminalerzählungen des 19. Jahrhunderts
Zelle, Carsten 274
43 Kanonische Kriminalliteratur des 19. Jahrhunderts
Düwell, Susanne 285
44 Periodische Presse und Kriminalliteratur im 19. Jahrhundert
Menzel, Julia 294
45 Kriminalliteratur von 1900 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
Jaekel, Charlotte 297
46 Kriminalliteratur der Weimarer Republik
Hamann, Christof 303
47 Kriminalliteratur zur Zeit des Nationalsozialismus
Cox, Christoph 320
48 Kriminalliteratur seit Mitte des 20. Jahrhunderts
Bartl, Andrea 326

VII Medien des Krimis
49 Film
Neuhaus, Stefan 353
50 TV
Hißnauer, Christian 362
51 Hörspiel
Wodianka, Bettina 373
52 Comic/Graphic Novel
Trinkwitz, Joachim 383
53 Digitale Medien
Ruf, Oliver 394

Anhang
Krimi-Preise und –Institutionen
Leditzky, Julia 403
Autorinnen und Autoren 406
Personen- und Werkregister 408