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Das Blaubartzimmer
Thomas Mann und die Schuld
Paul Maar
Rowohlt
EAN: 9783498007416 (ISBN: 3-498-00741-6)
128 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, März, 2025
EUR 22,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
„Die Geheimnisse meines Lebens (…) sind schwer und tief. Furchtbares, ja Tötliches kann geschehen.“
Thomas Mann, Tagebuch, 30. April 1933
Ein früher Aufenthalt in Neapel, ein traumatisches Erlebnis, eine schmerzlich-reale Lebensschuld – die Thomas Mann bis zu seinem Tod literarisch verarbeitete und zum Urgrund alles Geistigen erklärte: Michael Maar liest Manns gewaltiges Werk neu und rückt es, ebenso wie seinen Schöpfer, in ein völlig neues Licht.
„Scharfsinnig … Maar dringt ein in die Kellerverliese des Mann`schen Erzähluniversums.“
Die Zeit
„Eine brillante Analyse … ein philologisch-detektivisches Meisterstück.“
Frankfurter Rundschau
Rezension
2025 ist Thomas Mann-Jahr, es jährt sich der 150. Geburtstag und der 80. Todestag des Jahrhundertschriftstellers . Der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann (1875-1955), bekannt u.a. durch seine Romane „Die Buddenbrooks“(1901), „Der Zauberberg“(1924), die Tetralogie „Joseph und seine Brüder“(1933-1943) und „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“(1954) sowie seine Erzählungen „Tonio Kröger“(1903), „Der Tod in Venedig“(1911) und „Mario und der Zauberer“(1930), wird mit Neueditionen seiner Schriften und Publikationen zu seinem Leben und Werk angemessen gewürdigt. Besondere Aufmerksamkeit erfährt dabei die Homosexualität bzw. Queerness des Schriftstellers.
Mit dieser hatte sich Michael Maar (*1960) bereits in seinem Essay „Das Blaubartzimmer. Thomas Mann und die Schuld“ im Jahre 2000 auseinandergesetzt. Dieses ursprünglich bei Suhrkamp publizierte Buch erschien 2025 erneut im Rowohlt Verlag. Bekanntheit erlangte der preisgekrönte Germanist und Literaturkritiker durch sein zur deutschen Stilgeschichte veröffentlichtes Buch „Die Schlange im Wolfspelz. Das Geheimnis großer Literatur“(2020), seine lesenswerte Prosasammlung „Fliegenpapier. Vermischte Notizen“(2022) oder durch seinen unterhaltsamen Essayband ”Leoparden im Tempel. Portraits großer Schriftsteller”(2024). Dass Maar ein exzellenter Kenner der deutschen Literatur und der Weltliteratur, insbesondere des Œuvres von Thomas Mann ist, stellt er in dem Essayband eindrücklich unter Beweis. Maar lüftet in seinen Ausführungen das (psychologische) Geheimnis des Weltliteraten und ermöglicht dadurch einen guten Zugang zu seinem Gesamtwerk Manns. Maars augenöffnender Essay zeichnet sich aus durch philologische Genauigkeit, sprachliche Brillanz, gedankliche Konzisität und feine Ironie. Deutsch-Lehrkräfte werden durch das Buch motiviert, sich in ihrem Fachunterricht mit dem Werk Thomas Manns zu beschäftigen und dessen Bücher zu lesen.
Fazit: Allen Freund:innen des Literaturnobelpreisträgers kann der vorliegende Essay ”Das Blaubartzimmer” von Michael Maar unbedingt zur Anschaffung empfohlen werden.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Blaubartzimmer
Thomas Mann und die Schuld
Michael Maar verfolgt eine bis dahin unbeachtete Spur in Thomas Manns Leben und Werk − und zeigt beides in völlig neuem Licht
In einem Zustand größter Verzweiflung notiert Thomas Mann im April 1933: «Meine Befürchtungen gelten jetzt in erster Linie u. fast ausschließlich diesem Anschlage gegen die Geheimnisse meines Lebens. Sie sind schwer und tief. Furchtbares, ja Tötliches kann geschehen.» Er selbst war im Schweizer Exil vorerst in Sicherheit − seine frühen Tagebücher aber waren in die Hände der Nazis gefallen. Von welchen «schweren und tiefen Geheimnissen» spricht Thomas Mann hier? Etwa von seinen homoerotischen Neigungen, die doch längst ein offenes Geheimnis waren? Oder eher von etwas ganz anderem, einer persönlichen Schuld, die dem «Furchtbaren, ja Tötlichen» eine mehr als nur rhetorische, ja tatsächlich lebensgefährliche Bedeutung verleihen würde?
Michael Maar verfolgt eine allzu lang übersehene Blutspur von den frühesten Erzählungen bis zu «Doktor Faustus» und dem «Erwählten» − und biografisch zurück bis zu einem traumatischen Erlebnis des jungen Thomas Mann in Neapel, wo das Motiv der Lebensschuld womöglich seinen schmerzlich-realen Ursprung hatte. Dabei erscheint nicht nur dieses gewaltige Werk in neuem Licht – sondern auch sein Schöpfer, für den die Schuld der Urgrund alles Geistigen war.
Inhaltsverzeichnis
INHALT
Zimmer mit toter Katze 7
Bittesehr! 13
Ich habe Schlimmeres zu vergessen 28
II.
Wollust und heiße Schuld 39
Vitzliputzli 49
Unter vier Augen 59
Schekem 69
Bleicher Mann, beichtend 81
III.
Credemi 93
Dank 104
Anmerkungen 105
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