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Biografiearbeit in der Benachteiligtenförderung
Biografiearbeit in der Benachteiligtenförderung




Wolfgang Raabe

hiba-verlag
EAN: 9783897511743 (ISBN: 3-89751-174-6)
84 Seiten, paperback, 20 x 30cm, 2004

EUR 13,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Thema Biografiearbeit hat für die Benachteiligtenförderung große Bedeutung. Der Autor, selbst in der Benachteiligtenförderung tätig, beschreibt, welche gesellschaftlichen Bedingungen zur Orientierungslosigkeit führen können. Eine Vielzahl verschiedener Berufe und Berufsbezeichnungen, immer neue Entwicklungen dazu, dass es den typischen Beruf und die typische berufliche Laufbahn nicht mehr gibt. Wir befinden uns in einer Phase der "Freisetzung der Menschen aus Tradition und sozialer Einbettung". Zunehmend ist der Einzelne darauf angewiesen, sich neue Orientierungen für die Gestaltung senes Lebens zu suchen.



Dieser Weiterbildungsband möchte deshalb ermutigen, die Biografiearbeit als eine Methode der persönlichen Verortung in der Benachteiligtenförderung einzuführen. Wohl wissend, dass immer ein Spagat zwischen Theorie und Praxis notwendig ist, hat der Autor einen umfassenden theoretischen Teil erarbeitet, der dann um praktische Übungen zur Biografiearbeit ergänzt wird. Wir hoffen, dass dieser Weiterbildungsband zum umfassenden Verständnis und zur praktischen Anwendung der Biografiearbeit beiträgt.
Rezension
Das menschliche Leben ist nicht nur in die Zukunft gerichtet. Wir leben im Hier und Jetzt und sind das Produkt unserer Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit gemacht haben. Jeder Mensch hat eine einmalige Biografie. Der Autor der vorliegenden Arbeitshilfe nennt es eine "Aufschichtung von Erfahrungen, die in bestimmten Beziehungen zueinander stehen". Und so baut jeder ein Leben lang an seinem "Haus der Biografie". Wolfgang Raabe stellt den Ansatz einer Biografiearbeit in Sinne pädagogischer Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen vor. Es geht um den einzelnen Jugendlichen in seiner Einzigartigkeit, sein inneres Erleben und um die Gesellschaft, in der er lebt. Anschaulich zeigt der Autor die Notwendigkeit, die Chancen und Grenzen der Biografiearbeit in der Benachteiligtenförderung, deren Grundlagen und Bedingungen sowie Verfahren der systematischen Auswertung. Sehr hilfreich sind die vorgestellten praktischen Übungen und Vorschläge für die Biografiearbeit. Einige Ansätze sind sicher auch im schulischen Rahmen umzusetzen.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort 4

2 Zum Verständnis von Biografiearbeit in der Benachteiligtenförderung 6
2.1 Was ist eine Biografie? 7
2.2 Was ist Biografiearbeit? 11
2.3 Biografiearbeit in der Benachteiligtenförderung 13
2.4 Chancen und Grenzen von Biografiearbeit 17

3 Grundlagen, Voraussetzungen und Bedingungen von Biografiearbeit I 19
3.1 Prämissen der Biografiearbeit [ 19
3.2 Grundlagen der Biografiearbeit 20
3.3 Voraussetzungen von Biografiearbeit 23
3.3.1 Biografische Gespräche führen 23
3.3.2 Verstehen und „Be-deuten" 28
3.4 Bedingungen von Biografiearbeit 32
3.4.1 Persönliche Voraussetzungen des Biografiearbeiters 32
3.4.2 Räumliche und materielle Ressourcen 32
3.4.3 Beziehungsarbeit, Kontinuität, Zeit(rahmen) 33
3.4.4 Setting 34

4 Kategorien der Biografie-Auswertung biografischer Zeugnisse 36
4.1 Gelebtes und „ungelebtes Leben" 36
4.2 Die „pathischen Kategorien" 38
4.3 Kognitive Figuren des Lebenslaufs 40
4.3.1 Der Biografieträger und andere Ereignisträger 40
4.3.2 Erfahrungs- und Ereignisketten - Prozessstrukturen des Lebenslaufes 42
4.3.3 Soziale Rahmen: Situationen, Lebensmilieus, soziale Welten 48
4.3.4 Die Gesamtgestalt der Lebensgeschichte 48

5 Praktische Übungen zur Biografiearbeit 51
5.1 Vor und nach der Biografiearbeit 52
5.2 Gesprächs- und sprachorientierte Methoden 58
5.2.1 Narrative Gesprächsführung in Großerzählungen 59
5.2.2 Narrative Gesprächsführung in „alltäglichen Erzählsequenzen" 61
5.2.3 Narrative Gesprächsführung zu einzelnen Lebensthemen 62
5.2.4 Biografisches Schreiben 62
5.3 Spurensuche-Arbeit mit „stummen Zeitzeugen" 65
5.4 Kreative und aktivitätsorientierte Methoden und Übungen 68
5.4.1 Bildhafte Verfahren 68
5.4.2 Gestaltendes Arbeiten 69
5.4.3 Assoziative Verfahren 71
5.4.4 Arbeit mit Gewohnheiten 76
5.4.5 Arbeit mit den Sinnen 77
5.4.6 Aktionen 78
5.4.7 Projekte 79

6 Ausblick 81

7 Literatur I 82