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Binge Eating Das impulsivitätsbezogene Programm zur Reduktion von Essanfällen (IMPULS)
Binge Eating
Das impulsivitätsbezogene Programm zur Reduktion von Essanfällen (IMPULS)




Kathrin Schag, Katrin Giel

Klett-Cotta , Schattauer
EAN: 9783608401738 (ISBN: 3-608-40173-3)
120 Seiten, paperback, 16 x 23cm, Mai, 2024

EUR 30,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Impulskontrolle: ein neuer Weg aus der Binge-Eating-Störung

Anerkannt: Binge-Eating-Störung als neue Diagnose in DSM-5® und ICD-11

Fundiert: Wirksamkeit des Manuals bereits wissenschaftlich erprobt

Zusätzlich: Wertvolles Patient:innenmanual mit Arbeitsblättern zum Ausdrucken und Expositionsübung als Audiodatei

"Ich habe mich darin wiedergefunden, dass die Essanfälle ein Ausdruck impulsiven Verhaltens sind." - "Ich esse (seit der Teilnahme an IMPULS) viel bewusster und wähle genau aus, was ich wann esse. Seitdem kaufe ich auch viel überlegter und kontrollierter ein."

Die Binge-Eating-Störung (BES) wurde erst 2013 offiziell anerkannt, ist aber die Essstörung mit der größten Prävalenz. Die S3-Leitinien zur Behandlung von Essstörungen empfehlen bei der BES als oberstes Therapieziel die Reduktion der Essanfälle. IMPULS ist ein kognitiv verhaltenstherapeutisches Behandlungsprogramm, das den Fokus auf Impulsivität als zu Grunde liegenden Faktor für Essanfälle legt. Die Hauptmethoden im Kern: 1. Entwicklung und Stärkung von Selbstkontrolle, 2. Nahrungskonfrontation mit Reaktionsverhinderung. Bisherige Programme berücksichtigen Impulsivität bislang kaum. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass IMPULS Essanfälle reduzieren kann.

Das Manual besteht aus 8 Sitzungen à 90 Min. für 4 bis 8 Teilnehmende und kann im Gruppen- oder Einzelsetting verwendet werden.

Kathrin Schag, Dr., ist Psychologische Psychotherapeutin am Universitätsklinikum Tübingen in der Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit dem Schwerpunkt auf Psychotherapieforschung bei Essstörungen im Arbeitsbereich Translationale Psychotherapieforschung.

Katrin Giel, Prof. Dr., leitet den Arbeitsbereich Translationale Psychotherapieforschung am Universitätsklinikum Tübingen in der Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit Schwerpunkt auf die Entwicklung innovativer Behandlungsansätze für Menschen mit Ess- und Gewichtsstörungen.
Rezension
Nicht wenige Schüler und vor allem Schülerinnen sind ess-gestört - von der Magersucht bis zum Übergewicht. Lehrer/innen wissen: Essstörungen treten in unserer Gesellschaft unter Jugendlichen in einem endemischen Ausmaß auf. Die Binge-Eating-Störung (BES) ist eine Essstörung, die 2013 erstmalig als eigenständige Diagnose anerkannt worden ist. Seit Kurzem wird BES auch in der »International Classification of Diseases« (ICD-11; WHO, 2019) der Weltgesundheitsorganisation aufgeführt. Häufig geht die BES mit komorbidem Übergewicht oder Adipositas einher. Oberstes Therapieziel bei der Behandlung der BES ist die Reduktion der Essanfälle. Das »impulsivitätsbezogene Programm zur Reduktion von Essanfällen bei Patient:innen mit Binge-Eating-Störung« (IMPULS) basiert primär auf verschiedenen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Interventionen, die für die Behandlung von Menschen mit Suchterkrankungen entwickelt wurden, da diese ebenfalls an gesteigerter Impulsivität und fehlenden Kontrollstrategien beim Konsum von Alkohol und Drogen leiden. Impulsivität ist eine multidimensionale Persönlichkeitseigenschaft mit starker biologischer Verankerung. Psychotherapie in Form Kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) gilt dabei als Therapie der ersten Wahl. Strukturierte Therapieprogramme bei BES beziehen sich bisher allerdings kaum auf das Impulsivitätskonzept. Daher soll mit dem vorliegenden Manual IMPULS eine Grundlage geschaffen werden, die die Behandlung der nahrungsbezogenen Impulsivität bei Patienten mit BES ermöglicht. IMPULS ist im Gruppensetting konzipiert, zum einen, um gruppenspezifische Wirkeffekte nutzbar zu machen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Unter Mitarbeit von
Elisabeth Leehr
Anne Herschbach
Tabea Bauer
Sandra Becker
Stephan Zipfel
Inhaltsverzeichnis
TEIL 1 ALLGEMEINE HINTERGRÜNDE UND INFORMATIONEN ZU IMPULS

1 Rationale von IMPULS und Behandlungsfokus 15

2 Essanfälle und Impulsivität bei Binge-Eating-Störung 17

2 1 Essanfälle und andere impulsive Verhaltensweisen 17
2 2 Evidenzlage und angenommene Wirkfaktoren 21
2 3 Essstörungsdiagnostik, Erfassung von Essanfällen und anderen impulsiven Verhaltensweisen 23

3 Behandlungsziele und Behandlungsrahmen 25

3 1 Primäre und sekundäre Behandlungsziele 25
3 2 Zielgruppe, Setting und Gesamtbehandlungsplan 26

4 Überblick über das IMPULS-Programm 27

4 1 Struktur des IMPULS-Programms in der Gruppe 27
4 2 Therapeut-Patient-Beziehung 29
4 3 Ablauf einzelner Therapiesitzungen 30
4 4 Aufgaben zwischen den Sitzungen 32
4 5 Behandlungsmanual für Patient:innen 32
4 6 Krisen 32
4 7 Modifikation der IMPULS-Gruppe in niederschwelligem Format 33
4 8 IMPULS im Einzelsetting 35

TEIL 2 MODULE DES TRAININGSPROGRAMMS

5 Anfängliche Therapiephase 39

5 1 Sitzung 1: Psychoedukation zu BES und Impulsivität – Vermittlung eines impulsivitätsbezogenen Störungsmodells 39
1 Einführung zu IMPULS 39
2 Psychoedukation zu BES und Impulsivität 41
3 Hausaufgabe: Selbstbeobachtung über Impulsivitätsprotokolle zum Essverhalten und Verhaltensanalysen 48

5 2 Sitzung 2: Analyse von individuellen Risikofaktoren, Entwicklung von Kontrollstrategien und individuelle Ausgestaltung von Behandlungszielen 51
1 Besprechung des Impulsivitätsprotokolls zum Essverhalten und der Verhaltensanalysen: Identifikation von Risikosituationen und Konsequenzen 51
2 Kontrollstrategien für Essanfälle: Stimuluskontrolle und Reaktionskontrolle 52
3 Ausarbeitung und Konkretisierung der Behandlungsziele 56
4 Hausaufgabe: Impulsivitätsprotokoll zum Essverhalten, Verhaltensanalyse, Verlaufskurve 59

6 Hauptphase 61

6 1 Sitzung 3: Impulsivitätsrunde und Psychoedukation zu Nahrungskonfrontation mit Reaktionsverhinderung 61
1 Impulsivitätsrunde 62
2 Psychoedukation zur Nahrungskonfrontation mit Reaktionsverhinderung 62
3 Planung der Nahrungskonfrontation mit Reaktionsverhinderung in der nächsten Sitzung 66
4 Hausaufgabe 66

6 2 Sitzung 4 – 7: Impulsivitätsrunde und Nahrungskonfrontation mit Reaktionsverhinderung 69
1 Konkreter Ablauf der Expositionsübung in der Sitzung 70
2 Planung der nächsten Expositionsübung in der Sitzung 74
3 Expositionsübungen im Alltag als Hausaufgabe 75
4 Besprechung der Hausaufgabe Expositionsübung im Alltag 76
5 Durchführung der Expositionsübungen in der Einzelbehandlung 76

7 Abschlussphase: Aufrechterhaltung, Transfer und weitere Planung 79

1 Impulsivitätsrunde 79
2 Besprechung der Expositionsübung im Alltag 79
3 Reflexion des bisherigen Verlaufs, Planung und Transfer des Erlernten 79
4 Abschlussrunde 84

8 Weiterentwicklungen des IMPULS-Programms 86

8 1 Zusätzliche Sitzung zu Emotionen in der modifizierten IMPULS-Gruppe 86
8 2 Zusätzliche Sitzung zu Selbstwert und Körperbild in der modifizierten IMPULS-Gruppe 93

9 Evaluation und Abschlussdiagnostik 99

APPENDIX

Prozessuntersuchungen von Essanfällen und anderen impulsiven Verhaltensweisen 105
Befragung zu Beginn des IMPULS-Gruppenprogramms 108
Befragung bei Abschluss des IMPULS-Gruppenprogramms 110
Literatur 113