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Bildmacht / Machtbild Zur Deutungsmacht des Bildes: Wie Bilder glauben machen
Bildmacht / Machtbild
Zur Deutungsmacht des Bildes: Wie Bilder glauben machen




Philipp Stoellger, Martina Kumlehn (Hrsg.)

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826064487 (ISBN: 3-8260-6448-8)
500 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2018

EUR 49,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In den Wirkungen von Bildern zeigen sich Spuren ihrer Macht. Wie diese Bildmacht verstanden wird, ist jedoch in auffälliger Weise strittig. In einschlägigen Deutungskonflikten zwischen Bildmacht und Machtbild bleibt der Machtbegriff indes meist nur operativ und daher klärungsbedürftig. ‚Bild und Akt‘ zu verbinden oder ‚Bild und Sinn‘ hat bereits zu diversen Forschungen Anlass gegeben, um ‚Akt‘ und ‚Sinn‘ vom Bild ausgehend näher zu bestimmen. Entsprechend wird in den hier versammelten Beiträgen das Verhältnis von ‚Bild und Macht‘ vom Bild ausgehend erschlossen und weiter präzisiert. Denn, was mit Macht in dieser Wendung gemeint sein kann, und wie sie dem Bild und seinen Medienkörpern entsprechend zu verstehen sein könnte, ist eine offene Frage. Der Vorschlag dieses Bandes lautet, die Macht des Bildes als eine spezifische Form von Deutungsmacht zu verstehen.

Die Herausgeber

Prof. Dr. Philipp Stoellger, Lehrstuhl für Systematische Theologie: Dogmatik und Religionsphilosophie an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg.

Prof. Dr. Martina Kumlehn, Lehrstuhl für Religionspädagogik an der Theologischen Fakultät Rostock.
Rezension
Wir leben im Iconic Turn, in der neuen Macht der Bilder. Bilder waren nie zuvor so präsent wie heute. Neben die künstlerischen Bilder sind gleichrangig technische, naturwissenschaftliche und mediale Bilder getreten. Die Allgegenwart der Bilder im Fernsehen, die zunehmenden Visualisierungen in den Naturwissenschaften und die bildgebenden Verfahren in der Medizin haben Bildern eine nie gekannte Präsenz und Bedeutung gegeben, der sich niemand entziehen kann. Dieser Bildmacht und damit dem Machtbild stellt sich dieser voluminöse Sammelband. Die Omnipräsenz digitaler Bilder auf Fernseh-, Computer- und Mobiltelefon-Bildschirmen lässt nur noch das als relevant erscheinen, was sich in Bildern zeigt. Umgekehrt erscheinen Bilderwelten real, die nichts als technische Konstrukte sind. Kurz: "Zur Deutungsmacht des Bildes: Wie Bilder glauben machen" (Untertitel).

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort V

PHILIPP STOELLGER
Einleitung
Bildmacht — Machtbild 1

A Film — zwischen Attraktion und Reflexion

LORENZ ENGELL
Das Macht-Bild
Stanley Kubricks „2001 — Odyssee im Weltraum" 57

KURT RÖTTGERS
Die Reflexion medialer Macht (Deutungsmacht)
Beobachtungen zu den Filmen von Jacques Rivette 73

B Politik — zwischen Mythos, Recht und Presse

HANS-GEORG SOEFFNER
Mythenpolitik — „High Noon" in der politischen Auseinandersetzung 95

LEANDER SCHOLZ
Hans Kelsen und der Grüffelo
Zur Bilderlosigkeit des Rechtsstaats 109

DORIS GERSTL
Eine Leviathan-Variante von Xanti Schawinsky: Bauhaus-Grafik für den Duce 127

HEIKE KANTER
Ikonische Macht
Zum Verhältnis von Ikonizität und Sozialität in der Gestaltung von Pressebildern 147

C Video — zwischen Terror und Überwachung

Jo REICHERTZ
Bilder — Diskurs — Macht
Das Video als kommunikative Handlung 173

PETRA BERNHARDT
Bildstrategien der Terrormiliz „Islamischer Staat" 199

STEFAN MEIER
Überwachung als Bildpraxis
Gouvernementale Überlegungen zur fiktionalen und
non-fiktionalen Diskurswelt digitaler Beobachtung 213

D Kunst — zwischen Bildpolitik und Moralistik

HANS DIETER HUBER
Lifestyle als Weg zur Macht
Clooney trifft Cucina am Canale Grande 231

PABLO SCHNEIDER
Das Kreuz im Glas
Die Moral des Deutungsrahmens in der holländischen Stillebenmalerei 263

E Wirklichkeit — zwischen Dokumentation und Selektion

THOMAS WEBER
Glaubwürdigkeitskriterien und Deutungsmacht dokumentarischer Bilder 297

CORNELIUS BORCK
Visualisierung ohne Widerstandsaviso
Zur Deutungsmacht selektiver Darstellungsverfahrennin den Biowissenschaften 323

F Bildtheorie — zwischen Ikone und Kollaps

MARKUS MÜHLING
Pluralistische Ikonen?
Zur Deutungsmacht ikonischer Präsenz 345

JENS WOLFF
Der Kollaps des Bildes als medium tremendum et fascinans 363

PHILIPP STOELLGER
Bildgewalt
Zur Bildethik angesichts der Deutungsmacht und -gewalt von Bildpraktiken 397

G Bildtheorie - zwischen Ästhetik und Ethik

EVA SCHÜRMANN
Aisthetische Perspektivität als Strukturmoment des Geistes 429

MARK HALAWA-SARHOLZ
Prekäre Sichtbarkeit und skopische Gewalt
Überlegungen zu Ethik und Ethos der Bildpraxis im Ausgang von Lambert Wiesing und Judith Butler 447

Autorenhinweise 469
Namensregister 477