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Bibeldidaktik im Zeichen der Neuen Medien Chancen und Gefahren der digitalen Revolution für den Umgang mit dem Basistext des Christentums
Bibeldidaktik im Zeichen der Neuen Medien
Chancen und Gefahren der digitalen Revolution für den Umgang mit dem Basistext des Christentums




Stefan Scholz

LIT
EAN: 9783643113801 (ISBN: 3-643-11380-3)
496 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2012

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Neuen Medien wirken massiv in den Alltag heute lebender Menschen ein. Durch die Digitale Revolution sind Standards im Blick auf Wissen, Kommunikation und Wirklichkeit enorm verflüssigt worden und dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den Umgang mit einem eminent kulturprägenden oder auch heilig verstandenen Text, wie ihn die Bibel par excellence darstellt.

Die Veränderungsdynamik der Neuen Medien in ihrer Bedeutung für die Bibeldidaktik ist Thema dieser Studie. Gefahren und Probleme einerseits sowie neue Chancen andererseits lassen sich nicht gegeneinander ausspielen, sondern können nur in ihrer aufeinander bezogenen Ambivalenz umfassend reflektiert und diskutiert werden.



Stefan Scholz, Dr. theol., geboren 1964, Priester des Bistums Limburg. Promotion in Homiletik, tätig in der Seelsorge in der Frankfurter Dompfarrei und Mitarbeit im Akademischen Zentrum Haus am Dom im Bereich Kunst und Kultur.
Rezension
Diese Habilitationsschrift an der Universität Osnabrück wendet sich einem religionspädagogisch interessanten und höchst aktuellen Thema zu: Der Bedeutung der sog. Neuen Medien für die Bibeldidaktik. Die sog. Neuen Medien beeinflussen und verändern den Alltag maßgeblich und haben letztlich auch verändernden Einfluss auf den Umgang mit der Bibel. Dabei ergeben sich Gefahren und Probleme, aber auch neue Chancen, die der Autor differenziert wahrnimmt, nicht gegeneinander stellt und in ihrer Ambivalenz für die Bibeldidaktik fruchtbar zu machen sucht. Bibeldidaktik wird dabei als weit mehr verstanden als nur die Vermittlung biblischer Inhalte; Bibeldidaktik hat es auch mit grundlegenden Theorien des Textverstehens zu tun, die durch die Neuen Medien ganz neu bestimmt werden.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ökumenische Religionspädagogik
Herausgegeben von
Prof. Dr. Astrid Dinter, Prof. Dr. Lothar Kuld, Prof. Dr. Hilary Mooney, Prof. Dr. Elisabeth Naurath
Inhaltsverzeichnis
VORWORT IX

1 EINFÜHRUNG 1

1.1 Bibeldidaktik, Medien und die Neuen Medien 1
1.2 Bibeldidaktik. Orte, Bibelverständnisse und Funktionen 9
1.2.1 Die disziplinäre Heterotopie der Bibeldidaktik 9
1.2.1.1 Die innertheologische Heterotopie der Bibeldidaktik 13
1.2.1.2 Die außertheologische und praxisbestimmte Heterotopie der Bibeldidaktik 19
1.2.2 Das Verständnis der Bibel in der Bibeldidaktik: Drei Entwürfe im Vergleich 23
1.2.2.1 Bibel als Erfahrungsraum: Horst Klaus Berg 24
1.2.2.2 Bibel als Lernschule: Ingo Baldermann 29
1.2.2.3 Bibel für alle: Gerd Theißen 35
1.2.2.4 Berg - Baldermann - Theißen: Ein Vergleich 41
1.2.3 Funktionen der Bibeldidaktik 46
1.3 Bibeldidaktik im Zeichen der Neuen Medien: Bedingungen - Grenzen - Möglichkeiten 54

TEIL A
DIE BEDINGUNGEN DER BIBELDIDAKTIK IM ZEICHEN DER NEUEN MEDIEN

2 DIE NEUEN MEDIEN ALS REVOLUTIONIERUNG DER WISSENS- UND KOMMUNIKATIONSORGANISATION 63


2.1 Medien zerteilt in alt und neu: Was ist »neu« an den Neuen Medien? 63
2.1.1 Medien: Zum Problem einer Beschreibung 63
2.1.2 Neue Medien: Mehr als nur der Computer 70
2.1.3 Eine kultursoziologische Beschreibung der Neuen Medien: Lev Manovich 77
2.1.4 Die Neuen Medien in der Praxis: Das Web 2.0, erweiterte Möglichkeiten der Freundschaftspflege
und der Umbau der Ökonomie 82
2.2 Transformationen: Wissen- Kommunikation - Wirklichkeiten 89
2.2.1 Wissen in den Neuen Medien 89
2.2.1.1 Wissen zwischen Informationsgewinn und Informationsverlust 91
2.2.1.2 Die neue Charakterisierung der Qualität von Wissen 93
2.2.2 Kommunikation in den Neuen Medien 97
2.2.2.1 Das neue Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit 99
2.2.2.2 Die Modifikation konventioneller Kommunikationsweisen 103
2.2.3 Wirklichkeiten in den Neuen Medien 106
2.2.3.1 Die Konstruktion von Wirklichkeiten 107
2.2.3.2 Virtualität als Realität 113
2.3 Die digitale Revolution zwischen Realität und Fiktion 120
2.3.1 Die digitale Revolution als Realität 121
2.3.2 Die digitale Revolution als Fiktion 123
2.3.3 Medienwirkungen. Plädoyer für eine differenzierte Einschätzung der digitalen Revolution 127

3 DIE HERAUSFORDERUNGEN DER NEUEN MEDIEN AN DIE BIBELDIDAKTIK 131

3.1 Die Verflüssigung des Wissens: Was wird aus den »Inhalten« in der Bibeldidaktik? 131
3.2 Der Wandel der Kommunikation: Was folgt aus der Deprivilegisierung der Schrift für die Bibeldidaktik? 137
3.3 Die virtualisierte Wirklichkeit: Was wird aus dem Referenzrahmen der Bibeldidaktik? 141
3.4 Die Herausforderungen der Neuen Medien an die Bibeldidaktik konkret: »The LOLCat Bible Translation Project« 145
3.5 Zur Strategie: Von der Bibeldidaktik in der Matrix der Neuen Medien zur Bibeldidaktik im Zeichen der Neuen Medien 153

4 DAS TEXTUELLE PARADIGMA DER NEUEN MEDIEN: DER HYPERTEXT 157

4.1 Text und Hypertext 159
4.2 Die Welt des Hypertextes. Kriterien und Diskussionen 164
4.3 Vom Text zum Hypertext: Fünf Kennzeichen zur Bestimmung von Hypertexten 173
4.3.1 Multilinearität und Fragmentarisierung 173
4.3.2 Der Hyperlink 174
4.3.3 Interaktivität 175
4.3.4 Die Unabgeschlossenheit 177
4.3.5 Multimodalität 178
4.4 Hypertextualität und Postmoderne 180
4.5 Lernen mit Hypertexten 186

5 DIE BIBEL IN DER MATRIX DER NEUEN MEDIEN 192

5.1 Inkulturation als Normalfall: Die Bibel und ihre Rezeption 192
5.1.1 Bibeltext als Alltagskommunikation 198
5.1.2 Bibeltext als Wort Gottes 200
5.1.3 Bibeltext als historische Quelle 203
5.1.4 Bibeltext als literarischer Text 205
5.1.5 Bibeltext als Machtfaktor 207
5.1.6 Bibeltext als nur eingeschränkt realisierter Hypertext 211
5.1.7 Ausblick: Bibeltext als konsequent realisierter Hypertext 217
5.2 Die Inkulturation der Bibel in die Matrix der Neuen Medien: Die Bibel als Hypertext 218
5.2.1 Die Bibel und ihre Auslegung als Hypertext: Multilinearität und Fragmentarisierung 220
5.2.1.1 Der Sonderfall der monolinearen Bibellektüre 220
5.2.1.2 Der Regelfall der multilinearen Bibellektüre 222
5.2.2 Die Bibel und ihre Auslegung als Hypertext: Der Hyperlink 224
5.2.2.1 Verweise als Hyperlinks in wissenschaftlichen Textausgaben 225
5.2.2.2 Bibelvernetzungen: Zur Unterscheidung von Hyperlinks und Intertextualitätsbezügen 227
5.2.3 Die Bibel und ihre Auslegung als Hypertext: Interaktivität - Leserinnen und Interpretinnen als Autorinnen 228
5.2.4 Die Bibel und ihre Auslegung als Hypertext: Die Unabgeschlossenheit des Bibeltextes 233
5.2.5 Die Bibel und ihre Auslegung als Hypertext: Die Multimodalität 234
5.3 Resümee: Die Bibel als Hypertext 237

TEIL B
DIE GRENZEN DER BIBELDIDAKTIK IM ZEICHEN DER NEUEN MEDIEN

6 ZENTRALE EIGENSCHAFTEN DER BIBEL IN DER MATRIX DER NEUEN MEDIEN 243


6.1 Die Dekanonisierung der Bibel 244
6.2 Der offene Bibeltext 250
6.3 Die unbestimmte Funktion der Bibel 255

7 DIE CHANCEN EINER INKULTURATION DER BIBEL IN DIE MATRIX DER NEUEN MEDIEN FÜR DIE BIBELDIDAKTIK 258

7.1 Die theoretische Formulierung gängiger bibeldidaktischer Praxis 258
7.2 Die Annäherung der Bibel an die Lebenswelt besonders von Kindern und Jugendlichen 262
7.3 Der mündige und selbständige Umgang mit der Bibel 272
7.4 Der kreative und traditionskritische Umgang mit der Bibel 280

8 DIE GEFAHREN UND PROBLEME EINER INKULTURATION DER BIBEL IN DIE MATRIX DER NEUEN MEDIEN FÜR DIE BIBELDIDAKTIK 283

8.1 Wider die Klarheit: Die Auflösung definierter und überschaubarer Texte 283
8.2 Wider die Interpretationsgemeihschaft: Die Individualisierung der Textwahrnehmung 290
8.3 Wider die Gegenrede: Das subjektive Entscheidungsmonopol und der Verlust des widersprechenden Gegenübers 298
8.4 Wider das Fundament: Das Verschwinden von normativem Orientierungswissen 307
8.5 Wider die Vermittlung: Die Renaissance der Antipädagogik 315

9 BIBELDIDAKTIK IN DER MATRIX DER NEUEN MEDIEN - ZWISCHENSTAND UND INTERVENTIONSBEDARF 326

9.1 Bibeldidaktik in der Matrix der Neuen Medien: Eine ambivalente Transformation 326
9.2 Korrektiv I: Das Verständnis der Bibel als Kenosis 329
9.3 Korrektiv II: Das Verständnis der Bibeldidaktik als diskursiver Ort des Dialogs mit und über biblische Texte 335

TEIL C
DIE MÖGLICHKEITEN DER BIBELDIDAKTIK IM ZEICHEN DER NEUEN MEDIEN

10 PRAXISFELDER UND MEDIENEINSATZ 349


10.1 Praxisfelder: Die Lernorte der Bibeldidaktik im Zeichen der Neuen Medien 349
10.2 Medieneinsatz: Zwischen Purismus und Opulenz 355

11 AUFGABEN UND ROLLEN DER LEHRENDEN UND LERNENDEN 361

11.1 Lehrerinnen als Impulsgebende und Moderatorinnen 361
11.2 Lernende als selbsttätig und dialogisch Handelnde im Lernprozess 367

12 ZUR KOMPETENZORIENTIERUNG DER BIBELDIDAKTIK IM ZEICHEN DER NEUEN MEDIEN 373

12.1 Selbständigkeit im Bibelumgang 376
12.2 Dialogizität 378
12.3 Differenzbewusstsein und Alteritätsbewältigung 380
12.4 Einsicht in die Kompatibilität von Bibel und den Neuen Medien 382

13 AUF EINEN BLICK: DIE MÖGLICHKEITEN DER BIBELDIDAKTIK IM ZEICHEN DER NEUEN MEDIEN 384

14 SZENARIEN: DREI KONKRETE BEISPIELE BIBELDIDAKTISCHEN ARBEITENS IM ZEICHEN DER NEUEN MEDIEN 385


14.1 Bibeldidaktik im Zeichen der Neuen Medien »ohne« die Neuen Medien: ein Lernmodell im Grundschulbereich am Beispiel der Moseerzählung 387
14.2 Bibeldidaktik im Zeichen der Neuen Medien im Kontext der Gemeindepädagogik am Beispiel einer (parochialen) Website 393
14.3 Bibeldidaktik im Zeichen der Neuen Medien als schulische Projektarbeit in der Oberstufe am Beispiel der Schöpfungserzählung 401

15 EPILOG:
WIDER DIE BIBELDIDAKTIK IM ZEICHEN DER NEUEN MEDIEN? 411


15.1 Bernhard Buebs »Lob der Disziplin« als Gegendiskurs zur Bibeldidaktik im Zeichen der Neuen Medien 412
15.2 Kritik am »Lob der Disziplin« als Wegbereitung der Bibeldidaktik im Zeichen der Neuen Medien 419

16 GLOSSAR 426

17 LITERATUR 433