lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Balladen Didaktische Grundlagen und Unterrichtspraxis
Balladen
Didaktische Grundlagen und Unterrichtspraxis




Juliane Dube, Carolin Fuehrer

Gunter Narr Verlag Tübingen , UTB
EAN: 9783825253899 (ISBN: 3-8252-5389-9)
344 Seiten, paperback, 15 x 22cm, September, 2020, 10 Abb.

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Ballade ist als klassischer Unterrichtsgegenstand fester Bestandteil des Literaturunterrichts. Ihr Potential für literarisches Lernen mit unterschiedlichen Ausgangsbedingungen will der Band neu entdecken, indem sowohl kanonische als auch jüngere Balladen im Konzept eines themenorientierten und mediensensiblen Unterrichts präsentiert werden. Den Schwerpunkt bilden balladendidaktische Grundlagen, praktische Unterrichtsvorschläge sowie vielfältig einsetzbare Kopiervorlagen, die als Zusatzmaterial online zur Verfügung gestellt werden. Der Band gibt damit Lehramtsstudierenden, ReferendarInnen und Lehrenden des Faches Deutsch Einblick in aktuelle fachliche Diskussionen um die Ballade und deren Vermittlung.

Dr. Juliane Dube ist Deutschlehrerin an einer Sekundarschule in Bochum für die Fächer Deutsch und Sozialwissenschaft. Zuletzt arbeitete sie als Vertretungsprofessorin an der Universität Duisburg – Essen sowie als wissenschaftliche Koordinatorin eines Forschungs-und Nachwuchskollegs an der TU Dortmund.

Prof. Dr. Carolin Führer lehrt und forscht im Fachbereich Deutsche Philologie/ Didaktik der deutschen Literatur an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Rezension
Wer hat nicht zumindest die Anfangszeilen einer Ballade im Ohr wie wie "Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?", "Sah ein Knab ein Röslein stehn" oder "Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp"? Die Ballade gehört zu den klassischen Literaturgattungen im Deutschunterricht. Bekannte Balladen sind unter anderem Goethes Zauberlehrling, Erlkönig und Der Totentanz, Schillers Bürgschaft und Der Handschuh; außerdem Clemens Brentano (Lore Lay), Ludwig Uhland (Des Sängers Fluch, Schwäbische Kunde), Annette von Droste-Hülshoff (Der Knabe im Moor, Der Schlosself), Conrad Ferdinand Meyer (Die Füße im Feuer), Theodor Fontane (Die Brück’ am Tay, John Maynard) etc. Das Wort Ballade aus dem südfranzösisch Okzitanischenmeint in der mittelalterlichen Trobadordichtung ein Tanzlied. In der deutschsprachigen Literatur wird seit dem 18. Jahrhundert ein mehrstrophiges, erzählendes Gedicht als Ballade bezeichnet. Es gibt keine Thematik, die spezifisch „balladisch“ ist; sie vereint Merkmale der Gattungen Dramatik, Epik und Lyrik, man unterscheidet Kunstballade und Volksballade. In ihrer Mischung aus erzählerischen, lyrischen und dramatischen Elementen sprechen Balladen Schüler allen Alters an und sind deshalb aus dem Unterricht der Sekundarstufe I nicht wegzudenken. - Dieses Buch bietet sowohl fachwissenschaftliche wie fachdidaktische Grundlagen zur unterrichtlichen Behandlung von Balladen. Sowohl kanonische als auch jüngere Balladen werden im Konzept eines themenorientierten und mediensensiblen Unterrichts präsentiert. Den Schwerpunkt bilden balladendidaktische Grundlagen und praktische Unterrichtsvorschläge.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung: Balladen im Deutschunterricht

2 Fachwissenschaftliche Grundlagen

2.1 Begriff der Ballade und gattungsbezogene Definitionsschwierigkeiten
2.2 Geschichte der Ballade

3 Didaktische Entwicklungen und Theorie(n)

3.1 Didaktische Inszenierungen im Wandel
3.2 Zum Stand der aktuellen fachdidaktischen Diskussion

4 Balladendidaktische Grundlagen

4.1 Balladen auswählen

Lesen – mit Texten und Medien umgehen
4.2 Sich über Balladen austauschen
4.3 Balladen analysieren und interpretieren
4.4 Balladen werten
4.5 Balladentexte in Bild und Ton
4.6 Balladen in neuen medialen Formaten

Schreiben
4.7 Referierendes und argumentatives Schreiben zu Balladen
4.8 Operatives Schreiben zu Balladen
4.9 Textproduktives Schreiben zu Balladen

Sprechen und Zuhören
4.10 Balladen vorlesen und vortragen
4.11 Balladen auswendig lernen

Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
4.12 Balladen übersetzen
4.13 Sprache in Balladen reflektieren

5 Themenorientierte Unterrichtsvorschläge

5.1 Freundschaft und Liebe
5.1.1 Freundschaft hat viele Gesichter – „Die Freunde“ von Wilhelm Busch
5.1.2 Vom Abhandenkommen der Liebe – „Sachliche Romanze“ von Erich Kästner
5.1.3 Geschwisterneid, ein tödliches Motiv: „Die zwei Schwestern
5.1.4 Grenzenloser Liebesbeweis – „Der Handschuh“ von Friedrich Schiller
5.1.5 Bedingungslose Freundschaft über den Tod hinaus – „Die Bürgschaft“ von Friedrich Schiller

5.2 Unheimliches und Geisterhaftes
5.2.1 Die Semantik und Ästhetik des Bösen in der Literatur – „Gespenster“ von Alexander S. Puschkin
5.2.2 Selbstüberschätzung als Entwicklungsmoment – „Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe
5.2.3 Von Leben und Tod – „Der Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe
5.2.4 „O, schaurig“ – „Der Knabe im Moor“ von Annette von Droste-Hülshoff
5.2.5 Poetische Wirkkraft rational kalkulierter Dichtung – „Der Rabe“ von Edgar Allan Poe
5.2.6 Vergänglichkeit als Bestandteil des Lebens – „Toten-Tanz“ von Johann Wolfgang von Goethe, Rainer Maria Rilke und „Berliner Totentanz 1 + 2“ von Thomas Kling

5.3 Schicksal, Selbstbestimmung und Bewährung
5.3.1 Gewagte Sprünge in luftiger Höhe – „Die Ballade vom Seiltänzer Felix Fliegenbeil“ von Michael Ende
5.3.2 Ökologische Nachhaltigkeit – „Holger, die Waldfee“ von Lars Ruppel
5.3.3 Zivilcourage auf hoher See – „Nis Randers“ von Otto Ernst
5.3.4 Die übernatürliche Macht der Poesie – „Die Kraniche des Ibykus“ von Friedrich Schiller

5.4 Geschichte, Gesellschafts- und Sozialkritik
5.4.1 Dominium terrae – „Der kleine Vogelfänger“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
5.4.2 (Ohn-)macht gegenüber der Natur – „Die Brück’ am Tay“ von Theodor Fontane
5.4.3 Gewalt und Religion – „Die Füße im Feuer“ von Conrad Ferdinand Meyer
5.4.4 Nationalsozialismus und Folgen – „Und es war ein Tag“ von Nora Gomringer
5.4.5 Gedankenfreiheit bis zum Tod – „Der Flüchtling“ von Fritz von Unruh

Literaturverzeichnis
Rechtsnachweise
Abbildungsverzeichnis