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Alte Formeln – lebendiger Glaube
Das Glaubensbekenntnis ausgelegt für die Gegenwart
Magnus Striet
Herder Verlag
EAN: 9783451398599 (ISBN: 3-451-39859-1)
176 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, November, 2024
EUR 18,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Magnus Striet nimmt das Jubiläumsjahr 2025, 1700 Jahre Konzil von Nizäa, zum Anlass, dessen Glaubensbekenntnis für die Gegenwart neu zu erschließen, gehört dieses Konzil doch zu den wichtigsten der Christentumsgeschichte. Nach heftigen Debatten im Vorfeld hatte man sich darauf verständigt, die Wesensgleichheit Jesu mit dem Vater zu betonen. Eingang gefunden hat diese Aussage in das große Glaubensbekenntnis der Kirche. Hier ist von noch ganz anderem die Rede: Von einer Schöpfung aus dem Nichts, von einer Auferstehung der Toten, von einem Christus, der wiederkommen wird zu richten die Lebenden und die Toten.
Striet geht es wesentlich um die Herausforderungen der heutigen Zeit, in seinen Auslegungen geht er in das Gespräch mit dem gegenwärtigen melancholischen Agnostizismus: Kann man ernsthaft noch diese alten Formeln sprechen angesichts eines völlig veränderten Weltbildes und gravierender historischer Erfahrungen? Der Autor meint ja, auch wenn der Zweifel bleibt.
Magnus Striet, geb. 1964, Dr. theol., Professor für Fundamentaltheologie und Philosophische Anthropologie der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg.
Rezension
Das Credo in Form des Apostolischen Glaubensbekenntnisses oder wie hier in Form des etwas differenzierteren Nicäno-Konstantinopolitanums ist wohl die bekannteste Kurz-Form der Summe christlichen Glaubens. Diese großen Glaubensbekenntnisse sind in Jahrhunderte langem theologischen Ringen und kirchlichen Streiten auf den Konzilien von Nizäa (325) und Konstantinopel (381) entstanden und zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt der ganzen Christenheitsgeschichte geworden. Bis heute orientiert sich die Dogmatik an deren Trinitarischen Formulierungen. Auch für den Religionsunterricht stellt das Credo / Glaubensbekenntnis noch immer eine elementare Darstellung christlicher Inhalte dar und kann (über den Konfirmandenunterricht und das gottesdienstliche Geschehen) am ehesten noch dogmatische Anknüpfungspunkte bei Schülern eröffnen. Insofern sollte jede/r Religionspädagoge/in mit einer Auslegung des Apostolicums vertraut sein: dieses Buch bietet dazu Gelegenheit. Im Credo ist die Rede von einer Schöpfung aus dem Nichts, von einer Auferstehung der Toten, von einem Christus, der wiederkommen wird zu richten die Lebenden und die Toten, - Vorstellungen, die heute befremdlich erscheinen. Dem Autor geht es deshalb wesentlich um die Herausforderungen der heutigen Zeit im Kontext des Credos.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Glaubensbekenntnis neu erschlossen
Christlicher Glaube unter den Bedingungen der Gegenwart
Schlagworte:
Fundamentaltheologie
Dogmatik
Das Glaubensbekenntnis
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7
Ergebnis harter Konflikte (angesichts von Deutungsalternativen) 9
Absicht dieses Buches 12
Im Hintergrund Hans Blumenberg 17
Lesehinweis 25
I Schöpfung 29
Monotheismus und der alles schaffende Gott 32
Schöpfer von allem – mit einer Ausnahme 40
Menschliches Selbstverständnis und die Genese Gottes 49
Theodizeeanfällig – der freie Schöpfergott 53
Ablösung des geozentrischen Weltbildes und der anthropologische Zufallsverdacht 58
Gott hypothetisch und keine radikal negative Theologie 60
Härte der nichtreligiösen Alternative 63
Übergang – zur Inkarnation 68
II Inkarnation 71
Nicht Offenbarung, sondern Selbstoffenbarung – und dies urstandsfrei erschlossen 73
Von der jungen Frau zur Jungfrau 79
Kindheit unbekannt, und doch bekannt 82
Jesus erlernt das Wesen des Moralischen 86
Die Freiheit Jesu und die moderne Autonomie 89
Gekreuzigt für uns 92
Ist Gott leidensunfähig? 97
Auferweckt 100
Bleibende Verwurzelung im Judentum 103
Der wiederkommen wird zu richten 105
III Zukunft 109
Transhumanismus statt Eschatologie im Zeichen Gottes? 109
Egalisierte Auferweckungshoffnung – begründet in Christus 113
Von der Gegenwart Gottes und dem Heiligen Geist 116
Kirche – Kontinuität und ständiger Aufbruch 120
Katholizität und die Universalität der Menschenrechte 125
Kirche – die eine, heilige, christliche und apostolische 127
Zur Vergebung der Sünden. Und die eine Taufe 130
Auferstehungserwartung und künftiges Leben 134
Epilog:
Über den Menschen, die „Nahezu-Nullwahrscheinlichkeit“ (Hans Blumenberg),
den Urknall – und das Staunen. Und den Trotzglauben 139
Endnoten 151
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