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Syrien verstehen Geschichte, Gesellschaft und Religion 12. aktualisierte und erweiterte Auflage 2024

Das vorliegende Buch ist die überarbeitete, korrigierte und ergänzte Neuausgabe des Titels von Gerhard Schweizer: »Syrien. Religion und Politik im Nahen Osten«, Stuttgart, Klett-Cotta 1998.
Syrien verstehen
Geschichte, Gesellschaft und Religion


12. aktualisierte und erweiterte Auflage 2024



Das vorliegende Buch ist die überarbeitete, korrigierte und ergänzte Neuausgabe des Titels von Gerhard Schweizer: »Syrien. Religion und Politik im Nahen Osten«, Stuttgart, Klett-Cotta 1998.

Gerhard Schweizer

Klett-Cotta
EAN: 9783608987959 (ISBN: 3-608-98795-9)
544 Seiten, paperback, 12 x 19cm, Februar, 2024

EUR 14,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Wer Schweizer gelesen hat, sieht Syrien anders - wirklicher: ein Land, das wenig mit den abendländischen Klischees zu tun hat.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

Wer Syrien verstehen will, muss jenes Syrien kennenlernen, als es noch nicht zerstört war: seine Geschichte, seine Politik, seine Religion. Dann wird deutlich, wie sehr der gesamte Nahe Osten von der Lage in Syrien abhängt. Die syrische Katastrophe droht zum Unheil für den nervösesten Unruheherd unserer Welt zu werden. Die Weltregion um Syrien befindet sich, wie der Krieg der Hamas gegen Israel zeigt, an einem Abgrund und in einem fast unlösbaren Konflikt, der die ganze Welt in Atem hält. Umso wichtiger ist es, sich ein umfassendes Bild von Syrien, das seit der Antike bis heute eine Schlüsselrolle im Vorderen Orient spielt, anzueignen.

Gerhard Schweizer, 1940 in Stuttgart geboren, promovierte an der Universität Tübingen in Empirischer Kulturwissenschaft. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Wien, wenn er nicht gerade auf Reisen recherchiert und Material für neue Reportagen und Bücher sammelt. Er ist einer der führenden Experten für die Analyse der Kulturkonflikte zwischen Abendland und Orient und gilt als ausgewiesener Kenner der islamischen Welt. Gerhard Schweizer hat dazu mehrere Bücher veröffentlicht, die als Standardwerke gelten. Einem breiten Publikum wurde er vor allem durch seine Bücher über den asiatischen und arabischen Raum bekannt.
Rezension
Dieses mittlerweile in 12. aktualisierter und erweiterter Auflage 2024 vorliegende Buch ist die völlig überarbeitete und ergänzte Neuausgabe des Titels von Gerhard Schweizer: »Syrien. Religion und Politik im Nahen Osten«, Stuttgart, Klett-Cotta 1998. Für die 12. Aufl. wurde das Buch um ca. 50 S. ergänzt, ab S. 420ff. (Ein ähnliches Buch hat der Autor zur Türkei vorgelegt.) Ein seiner Darstellung Syriens geht der Autor auf Geschichte, Gesellschaft und Religion ein: Vom Mittelalter bis in die Gegenwart unter Baschar al-Assad und dem Bürgerkrieg, die verschiedenen Herrscher, die Beziehungen zu den Regionalmächten wie Türkei oder Ägypten, zu den Nachbarn Jordanien oder Libanon, zur Politik der sozialistischen Baath-Partei, zu gesellschaftlich-kulturellen Fragen, etwa den Rechten der Frauen auch im Vergleich zu anderen arabischen Ländern. Und Syrien ist bis heute
eine Region mit einer besonders großen religiösen Vielfalt – zum einen mit der Herausforderung, Toleranz zu leben (was über viele Jahrhunderte gelungen ist), zum anderen mit der Gefahr eskalierender Konflikte (was gerade die Gegenwart signalisiert). - Wie hat es in Syrien zu einem derartigen Bürgerkrieg kommen können, der nicht nur den Nationalstaat selbst, sondern sogar Nachbarländer in den Strudel dieses Konflikts reißt?

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Rezensionen:
»Wer Schweizer gelesen hat, sieht Syrien anders - wirklicher: ein Land, das wenig mit den abendländischen Klischees zu tun hat.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Ein umfassendes historisches und politisches, aber auch theologisches Panorama, welches zum Verständnis aktueller Entwicklungen notwendig ist, zeichnet dieses Buch.« Die Furche, 31.3.2016
»Die von Schweizer gegebenen Informationen verdichten sich zu einem umfassenden Bild des Staates, der damals wie heute eine Schlüsselrolle im vorderen Orient spielt.« Verena Daiber, Buch-Journal
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: Das Pulverfass im Nahen Osten 15

Erste Eindrücke: Syrien ein Pulverfass?

Tradition und Umbruch 19
Jenseits der Feindbilder 25
»Reden wir nicht über Politik!« 27
Standpunkt eines orthodoxen Muslim 32

Das Besondere an Syrien

Minarett und Kreuz: bemerkenswerte Verbindungen 40
Syrien Großsyrien Wo liegen die Grenzen? 50
Dreitausend Jahre Begegnung der Kulturen 57

Toleranz im Namen Allahs

Arabische Christen mit einer langen Vergangenheit 66
Mohammed und der christliche Glaube 73
Das Neue an der islamischen Toleranz 79
Wo die Offenheit ihre Grenzen findet 86
Ein Kirchenvater dient dem Kalifen 90
Was der christliche Mönch Bahira und Mohammed gemeinsam haben 95

Eine verborgene Achse: Jerusalem – Damaskus

Die Propaganda in der Symbolik des Felsendoms 102
»Christliches« in der Omayaden-Moschee 111

Sunniten und Schiiten

Schiitische Pilger in Damaskus 121
Der weit zurückreichende Konflikt 127
Die »wahren Imame« und der Märtyrerkult 133
Siebener-Schiiten und Zwölfer-Schiiten 138
Die »Ketzerei« der Alawiten 143
»Die Drusen sind keine Muslime!« 150

Der Islam und die Frauen

Die große Vielfalt im syrischen Erscheinungsbild 157
Frauenrechte in Koran, Hadith und Scharia 162
Reformen und das Bleigewicht der Tradition 170

Islam und modernes Denken

Der Vorsprung des Westens 178
Bimaristan Nuri: Wo einst die modernsten Ärzte arbeiteten 182
Der Vorsprung der Muslime 189
Glanz und Elend großer Denker 196

»Ketzer« und der Sieg der Orthodoxie

Ghasali, die »Autorität des Islam« 201
Ibn al-Arabi, der umstrittene Sufi 209
Gespräch mit einem Unzufriedenen 221
Wachsende Front gegen »unislamische« Wissenschaft 223
Ibn Taimiya, der »erste Fundamentalist« 227
Von der Moderne ins Mittelalter 230

Das Trauma der Kreuzzüge

Saladin: ein Mythos und die Folgen 235
Nuraddin: immer noch ein Idol 243
Der »Heilige Krieg« wird neu erfunden 251
Die besondere Rolle der Maroniten 254
Der »neue Kreuzzug« im Namen der Moderne 261

Imperialismus und Nationalismus

Das Massaker an Christen in Damaskus 265
Die Kolonialmächte ziehen neue Grenzen im Nahen Osten 270
Die Wurzeln des antiwestlichen Nationalismus 276
»Großsyrien«, der Libanon und Palästina 280

Toleranzkrisen im 20. Jahrhundert

Gespräche mit Christen über Muslime 286
Unterschiedliche Auffassungen von Toleranz 294
Auf der Suche nach dem Judenviertel 301

Baath und Islam

Michel Aflak: Ein Christ gründet die Baath-Partei 307
Großarabische Träume und die Wirklichkeit 313
Zusammenstöße mit der Orthodoxie 320
Hafis al-Assad und die Baath-Partei 325

Die Ideologie der Muslim-Brüder

Die Achse Ägypten – Syrien 332
Reaktion auf die Moderne 335
Fundamentalismus und Islamismus 338
Das Feindbild »Säkularismus« 343
»Islamische Moderne« gegen »westliche Moderne« 347

Ein kurzer »Heiliger Krieg« in Syrien

Der späte Erfolg der Islamisten 353
Das Massaker von Hama 362
Bitterer politischer Humor 368
Brüchiger Friede 371
Ist Syrien ein Sonderfall? 375

Auch Feindbilder wandeln sich

Baath und das Mullah-Regime im Iran 378
Zwei alte Feinde versöhnen sich 385
»Gottlose« Regierungen 387
Ein Muslim zwischen allen Fronten 391
Sadik al-Azm, der »Ketzer von Damaskus« 396
Hat der politische Islam Zukunft? 405

Ein Umbruch mit unabsehbaren Folgen

Baschar al-Assad, der scheinbare Hoffnungsträger 412
Der Weg in den Bürgerkrieg 420
Zwei prominente Kritiker im Exil 423
Kampf entlang der religiös-politischen Grenzlinien 426
»Heiliger Krieg« gegen die »säkulare Republik Syrien« 432
Aufstieg der Terrororganisation »Islamischer Staat« 437
Triumph und Niedergang des IS-Kalifats 445
Für oder gegen Assad - die komplizierten Bündnisfronten 450
Ein Flüchtlingsstrom verändert Europa 454
Kriese der Flüchtlinge - und der Europäer 463
Das vielfach gespaltene Syrien 471
Der Pyrrhussieg des Diktators Baschar-al-Assad 476
Die ungelösten Probleme im Jahr 2023 483
Eine Krise weit über Syrien hinaus 492

Anhang

Anmerkungen 498
Zeittafel 508
Literaturhinweise 540
Register 545
Über den Autor 551