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Nietzsches Philosophie des Wanderers Interkulturelles Verstehen mit der Interpretation des Leibes Epistemata. Würzburger Wissenschaftliche Schriften. Reihe Philosophie. Band 365 - 2004
Nietzsches Philosophie des Wanderers
Interkulturelles Verstehen mit der Interpretation des Leibes


Epistemata. Würzburger Wissenschaftliche Schriften. Reihe Philosophie. Band 365 - 2004

Toyomi Iwawaki-Riebel

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826027901 (ISBN: 3-8260-2790-6)
174 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2004

EUR 29,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Nietzsches Wanderer ist stets an der zeitlichen und räumlichen Perspektive orientiert, nämlich genealogisch und interkulturell, wobei die Erfahrungsmitte der eigene Leib des Wanderers als die große Vernunft ist. Die Autorin setzt die Leib-Theorie Nietzsches kritisch in Bezug zu den Leib-Auffassungen von Maurice Merleau-Ponty und Helmut Plessner im Hinblick auf die Kultur und das Verstehen. Die Trennung der Leib-Seele-Einheit des Menschen im neuzeitlichen Denken, von Nietzsche als krankmachender Nihilismus bezeichnet, wird sowohl in psychologisch-genealogischer Hinsicht als auch in Hinblick auf eine interkulturelle Auslegung des menschlichen Daseins vom „Wanderer" radikal neu gedeutet.
Rezension
Nietzsches Philosophie entwickelt scheinbar erst heute in der Postmoderne ihre volle Potenz. Nietzsche ist in aller Munde. Und so werden denn auch alle Aspekte seiner Philosophie (neu) ausgeleuchtet. So auch in dieser Würzburger Dissertation, die das Motiv des Wanderers bei Nietzsche in den Blick nimmt und dabei auch Nietzsches Buddhismus-Verständnis interkulturell beleuchtet. Die Frage nach der Leib-Seele-Einheit des Menschen erweist sich dabei einmal mehr als für die abendländische Philosophie-Geschichte zentral und kontrovers. – Das Buch ist sicherlich nicht unmittelbar für die Schule geeignet; wer aber an Nietzsche, am Leib-Seele-Zusammenhang und am Buddhismus interessiert ist, der mag es gewinnbringend zur Hand nehmen.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung1

I. Die Herkunft von Nietzsches Wanderer 5

1. Der Wanderer stammt aus Europa6
2. Die genealogisch-perspektivische Methode 9
3. Kultur und Staatsidee 10
4. Der gute Europäer 17
5. Kritik an der europäischen Wissenschaft21
6. Die Heimatlosen haben kein Ziel24
7. Die geistige Heimat des Wanderers: Die Einsamkeit 27
8. Präkommunikative Zustände31
9. Die Leidenschaft des Erkennenden 32
10. Das Pathos der Distanz 35
11. Das Eigene und das Fremde 41

II. Der leibliche Perspektivismus 45

1. Nietzsches Theorie der Leiblichkeit in der Geistesgeschichte45
2. Die Funktionen des Leibes48
3. Affekte - Lust - Schmerz 49
4. Gefühle und die Außen- und Innenwelt52
5. Die Phänomenologie und die Gefühle57
6. Bewusstes und Unbewusstes 60
7. Die Psychologie und Nietzsches Methode63
8. Große und kleine Vernunft in phänomenologischer Hinsicht 65
9. Das Subjekt-Objekt-Verhältnis und der Leib 68
10. Die Leib-Individualität70
11. Das Unbewusste und die Sprache 71
12. Das grammatische „Ich" und das Werden 73
13. Der ästhetische Ausdruck des Leibes und das Verstehen76
14. Der neue Horizont81
15. Genese und Interpretation84
16. Alles im Meer. Interpretation und Phantasie 86

III. Nietzsches Buddhismus-Verständnis in Bezug auf die Leiblichkeit91

1. Forschungsgeschichte und ihre Methode92
2. Von Geist zum Leib99
3. Buddhismus als decadence-Religion 105
4. Buddhismus in physiologischer Hinsicht109
5. Buddhismus und Mitleid 113
6. Ressentiment, Freund und Feind119
7. Subjekt und Egoismus 123
8. Die Ehe und der Weg zum Optimum131
9. Buddhistische Ästhetik in aristokratischer Hinsicht 136

IV. Schluss: Wer ist der Wanderer Nietzsches?141

1. Übereuropäische und überasiatische Perspektiven 141
2. Der Wanderer und sein Schatten143
3. Wer ist Nietzsches Wanderer? 149
4. Der Nachtwandler 154

Bibliographie 157

a. Verzeichnis der verwendeten Werkausgaben Nietzsches
b. Alphabetisches Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen
c. Einzelbände der kritischen Studienausgabe der Werke