Lernort Neue Medien: Das ist seit kurzem ein wichtiger politischer Tagesordnungspunkt; bislang rangierten die Neuen Medien im Bewußtsein der mit Ausbildung befassten Politiker und Verwaltungen nur unter Verschiedenes. Folglich wurde eher halbherzig auf diesen Bereich gesetzt und darin investiert. Dies scheint sich nun zu verändern. Was als Begründungen für diesen Umschwung angeführt wird, ist in der Sache nicht neu. Im Wesentlichen sind es zwei Argumentationen, die je nach Anlass und Adressat unterschiedlich akzentuiert werden: es gehe um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und darum, die Chancen der heranwachsenden Generation in einer Informationsgesellschaft zu erhöhen, indem man sie mit dementsprechenden Handwerkszeug vertraut macht. Als Beispiel für die neue Aktivität sei die Initiative Deutschland geht online erwähnt; in deren Rahmen hat es die Deutsche Telekom sich zur Aufgabe gemacht, alsbald alle rund 45.000 allgemein- und berufsbildenden Schulen in Deutschland mit einem unbefristet kostenfreien Zugang zum Internet auszustatten. Sicherlich ist das zu begrüßen, entlastet es doch die Schulen von der sie drückenden finanziellen Belastung der Online-Gebühren. Um jedoch eine qualifizierte Ausbildung der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich der Neuen Medien zu gewährleisten, bedarf es einiges mehr.

Lernort Neue Medien: Dieses Buch nimmt sich in seinem ersten Teil auch dieser Thematik an. Insgesamt ist er den vielfältigen Konsequenzen gewidmet, die die gegenwärtige mediale Umbruchsituation zeitigt. Der Fokus liegt dabei auf dem Ausbildungsbereich; aber auch die Sphären von Beruf, Freizeit und Familie finden Berücksichtigung. Intendiert ist eine kritische Bestandsaufnahme sowie das Skizzieren von Perspektiven. Im deutlich umfangreicheren zweiten Teil steht die Frage im Vordergrund, wie die Neuen Medien in Schule und Unterricht bereits jetzt sinnvoll und effektiv genutzt werden können. Das thematische Spektrum ist vielfältig. Es werden ganz normale Programme, multimediale Datenbestände und Simulationen vorgestellt, und es wird ihre grundsätzliche Tauglichkeit für den unterrichtlichen Alltag bewertet. Daneben geht es in diesem zweiten Teil auch um den Einsatz des Internets und von Hypermedia im Unterricht und um den Aufbau kleinerer schulinterner Netze. Dieser zweite Teil ist also überwiegend an der schulische Realität und Praxis ausgerichtet und bietet zahlreicheinformative Abbildungen.



Georg Gutheil, Jahrgang 1948

Lehrer für Pädagogik und Deutsch am Leibniz-Gymnasium in Gelsenkirchen. Dort verantwortlich für den Multimedia-Bereich. Vorstandsmitglied des VdP (Verband der Pädagogiklehrer und Pädagogiklehrerinnen) und u.a. zuständig für die Web-Site (http:// www.vdp.org). Gutachter für On- und Offline-Medien beim LSW (Landesinstitut für Schule und Weiterbildung) in Soest. E-Mail: georg@georgs.ruhr.de



Norbert Mügge, Jahrgang 1950

Unterrichtet die Fächer Pädagogik und Chemie ebenfalls am Gel-senkirchener Leibniz-Gymnasium und betreut u.a. die Homepage der Schule. Mitglied im Vorstand des VdP. Arbeitsschwerpunkt neben anderem auch die Internet-Präsenz des Verbandes. Gutachter für On- und Offline-Medien beim LSW. EMail: n.muegge@muegge.ruhr.de

Rezension