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Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg
Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg




Germaid Ruck

Wissenschaftliche Buchgesellschaft
ISBN: 9783534166359
287 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, 2006, mit 121 Farb- und 9 s/w Fotos sowie 41 Grundrissen

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Baden-Württemberg verfügt über eine beachtliche Zahl herausragender Kunstdenkmäler. Der vorliegende Band stellt kompetent und übersichtlich rund 160 Objekte in 110 Orten vor, von der Zeit der Karolinger und Ottonen bis zur unmittelbaren Gegenwart. Die detaillierten Einzelbeschreibungen der Sehenswürdigkeiten werden von fundierten Einführungen in die verschiedenen Stilepochen begleitet. Zahlreiche Fotos, Grundrisse und Karten sowie Glossar, Register und Bibliographie ergänzen den Band, der als Reiseführer wie als Nachschlagewerk von unschätzbarem Wert für den Kunstliebhaber ist.



Autoreninfo

Germaid Ruck, geb. 1957, ist Kunsthistorikerin und freie Autorin. Zahlreiche Publikationen, u.a. Mitwirkung bei der Überarbeitung des ›Handbuches der Deutschen Kunstdenkmäler. Baden-Württemberg‹ von Georg Dehio.
Rezension
Der Band "Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg" aus der Reihe "Kunstdenkmäler" fasst die Kunstwerke unter den geläufigen kunsthistorischen Epochen zusammen und führt sie innerhalb dieser alphabetisch auf. Das hat den Vorteil, dass die Objekte eingeordnet und die Epoche im Ganzen vor Augen treten kann, - es hat den Nachteil, dass eine Region diachron niemals geschlossen dargestellt werden kann. Aber für eine Option muss sich ein Autor entscheiden - und die hier getroffene ist sehr wohl sinnvoll! Ein nach Orten gegliedertes Objektregister am Bandende hebt den Nachteil allerdings ansatzweise wieder auf. Durch die alphabetische Anordnung eignet sich die Darstellung insbesondere auch als Kunst- und Kulturreiseführer, der zügig nachgeschlagen werden kann. Die jeweilige Darstellung umfasst: Tabellarisch wesentliche Daten, Fließtext, ggfs. Grundriß und Fotos.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Aktionspreis EUR 9,90
bisher EUR 24,90
Buchhandelspreis EUR 14,90

Trotz einer Reihe jüngerer Publikationen zu einzelnen Epochen oder architektonischen Gattungen liegt derzeit keine angemessene Gesamtdarstellung des reichen Bestandes an Kunstdenkmälern in Baden-Württemberg vor. Diese Lücke füllt der Band von Germaid Ruck. In fachlich fundierten, gut lesbaren Texten stellt er die schönsten Kirchen, Klöster, Burgen und Schlösser der Region vor. Der Schwerpunkt der Auswahl liegt auf der älteren Kunst, gleichwohl fanden auch repräsentative Einzelwerke der Moderne Aufnahme. Die einzelnen Kunstdenkmäler werden unter den geläufigen Stilepochen zusammengefasst. In Verbindung mit den dazugehörigen kulturhistorischen Einführungen bietet dieses Ordnungsprinzip dem Leser die Möglichkeit, die Kunstwerke in ihrem zeitlichen und geographischen Kontext zu verstehen. Ein ausführliches Orts- und Objektregister sowie eine Übersichtskarte erleichtern die praktische Nutzung als Reiseführer.

Rezensionen
»Die Texte sind gut lesbar, informativ und häufig mit Fotos, Karten oder Grundrissen illustriert. Ein Orts- und Objektregister sowie eine Übersichtskarte erleichtern die praktische Nutzung als Reiseführer.« Main-Echo

»Wer einen verständlichen und kompetenten Zugang zu den architektonischen Schätzen des deutschen Südwestens sucht, der ist mit dem jetzt von Germaid Ruck vorgestellten Band bestens bedient ... Germaid Ruck hat auf begrenztem Platz ein sehr lesenswertes Buch über die schönsten Kirchen, Klöster, Burgen und Schlösser Baden-Württembergs geschrieben, das man ausgezeichnet als Ausflugsführer nutzen kann.« Stuttgarter Zeitung
Inhaltsverzeichnis
Baden-Württemberg – Kunst, Kultur und Geschichte 7

Die Epoche der Karolinger und Ottonen – Die große Zeit der Reichsklöster 14

Die Romanik – Erneuerung monastischer Kultur aus dem Geiste der Reformbewegungen 30

Die Gotik – Pfarrkirchen als Wahrzeichen reichsstädtisch-bürgerlicher Kultur 72

Die Renaissance – Die Zeit zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg (1520 – 1638) 148

Barock und Klassizismus – Fürstliche und geistliche Selbstinszenierung im Zeitalter des Absolutismus 174

19. Jahrhundert und Moderne – Eine Auswahl 260

Glossar 277
Literatur 281
Register 283
Bildnachweis 287



Leseprobe:

Bad Mergentheim. Ehem. Deutschordensschloss
»Mittelalterliche Burg des 11./12. Jh., seit 1219 Deutschordensschloss, ab 1568 zur Renaissance-Residenz ausgebaut. Stadtseitiger Torbau 1626 – 1628. Schlosskirche 1730 nach Plan Franz Joseph Roths.
1169 bauten die Herren von Weikersheim-Hohenlohe eine ältere Veste des 11. Jh. zu einer Wasserburg um. Dank einer Schenkung der Brüder Andreas, Heinrich und Friedrich von Hohenlohe, die selbst dem seit 1190 in Mergentheim ansässigen Deutschen Orden beigetreten waren, ging das Anwesen 1219 in dessen Besitz über. Zunächst als Amtssitz von der hiesigen Kommende genutzt, residierte seit der Zerstörung der Burg Horneck im Bauernkrieg 1527/29 der Hoch- und Deutschmeister bis zur Auflösung des Ordens im Jahre 1809 hier.
Den prägenden Um- und Neubau über den unregelmäßigen Grundmauern der mittelalterlichen Burg 1568 – 75 leitete zunächst Michael Bronner, 1571 folgte ihm Blasius Berwart. Begonnen wurde mit den Maßnahmen am gekrümmten Nordflügel und am nördlichen Teil des Westflügels mit den schönen Renaissancegiebeln und dem runden Eckturm. Den hofseitigen Winkel beider Flügel nimmt die berühmte Berwartsche Wendeltreppe von 1574 ein, die – an einem Kranz steinerner Taue hängend – üppige Groteskendekorationen an den Treppenunterläufen aufweist.
Zur eigentlichen Hochmeisterwohnung baute man 1584 den Palas des 13. Jh. an der Südseite um. Zugleich verlängerte man den Westflügel ab dem mittelalterlichen Bläserturm bis zu diesem neuen Trakt. Eine zweite Wendeltreppe in nachgotischen Formen fand im hofseitigen Winkel dieser beiden neueren Flügel Platz. Als repräsentativen Zugang von der Stadt her fügte Georg Ernst 1626 – 28 den stattlichen, allseitig mit Ziergiebeln besetzten Torbau im Norden an. Eine zweigeschossige Säulenordnung und reicher Wappenschmuck zeichnen sein Portal aus.
Erst im Barock nahm man sich der Schlosskirche an. Über den Resten eines Vorgängerbaus von 1253 – 89 entstand 1730 ein Neubau nach Plänen Franz Joseph Roths – nach wie vor kontrovers diskutiert wird in der Forschung die planerische Beteiligung Balthasar Neumanns und François Cuvilliés’. Eine konkav geschwungene Fassade ist dem einfachen Saalbau zum Hof hin vorgelagert. Seinen eingezogenen halbrund schließenden Chor flankiert ein Turmpaar. Die Stuckaturen im Inneren stammen vom Baumeister selbst, die Ausmalung besorgte der Münchner Nikolaus Gottfried Stuber 1734. Ebenfalls von Roth stammt die Stuckausstattung der hochmeisterlichen Appartements. Der Kapitelsaal im zweiten Obergeschoss an der Südwestecke wurde nach Entwurf Franz Anton Bagnatos 1776 ausgebaut.«