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Kunstdenkmäler in Bayern München, Ober- und Niederbayern, Schwaben
Kunstdenkmäler in Bayern
München, Ober- und Niederbayern, Schwaben




Pablo de la Riestra

Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534158126 (ISBN: 3-534-15812-1)
248 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, 2004, mit 35 farb. und 135 s/w Abb. sowie 1 Karte

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Bayern ist seit jeher ein beliebtes Reiseziel für Kunstliebhaber und historisch Interessierte. Als klassische europäische Kulturlandschaft ist die Region überreich an Baudenkmälern und Kunstwerken ersten Ranges. Der vorliegende Führer macht bekannt mit den bedeutendsten Stadtensembles, Bauten und Werken der Plastik. Darunter findet sich viel Bekanntes und für Bayern Charakteristisches, aber auch manch „Geheimtipp" des Kenners, der gewiss einen Umweg lohnt.

Dr. Pablo de la Riestra promovierte 1990 an der Philipps-Universität Marburg. Als Architekturhistoriker hatte er von 1995-2001 einen Lehrauftrag an der Universität Heidelberg inne. Pablo de la Riestra ist auch als Zeichner, Illustrator und Fotograf tätig.
Rezension
Der Autor legt in der Reihe "Kunstdenkmäler" gleich zwei regional aufgeteilte Bücher zu Bayern vor: "Franken, Regensburg und die Oberpfalz" sowie "München, Ober- und Niederbayern, Schwaben". Beide Titel sind analog aufgemacht und fassen die vielfältigen Kunstwerke in Bayern unter den geläufigen kunsthistorischen Epochen zusammen und führen sie innerhalb dieser alphabetisch auf. Das hat den Vorteil, dass die Objekte eingeordnet und die Epoche im Ganzen vor Augen treten kann, - es hat den Nachteil, dass eine Region diachron niemals geschlossen dargestellt werden kann. Aber für eine Option muss sich ein Autor bzw. eine Buchreihe entscheiden - und die hier getroffene ist sehr wohl sinnvoll! Ein nach Orten gegliedertes Objektregister am Bandende hebt den Nachteil allerdings ansatzweise wieder auf. Durch die alphabetische Anordnung eignet sich die Darstellung insbesondere auch als Kunst- und Kulturreiseführer, der zügig nachgeschlagen werden kann. Die jeweilige Darstellung umfasst: Tabellarisch wesentliche Daten, Fließtext, ggfs. Grundriß und Fotos.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 24,90
Buchhandelspreis EUR 29,90

Dieser Kunstführer stellt die schönsten Baudenkmäler und Städte im heutigen Bayern vor. Bekannte Sehenswürdigkeiten und interessante Reiseziele werden ausführlich in Text und Bild beschrieben, kunsthistorisch eingeordnet und erläutert. Übersichtsartikel zur Geschichte der Region wie zu prägenden Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Kirche bieten dem Reisenden zusätzlichen Nutzen.

Autoreninfo
Pablo de la Riestra, geb. 1953, ist seit 1976 Professor für Bildende Künste in Argentinien. Er promovierte 1990 an der Philipps-Universität Marburg. 1993 staatlich geprüfter Übersetzer in der spanischen Sprache. 1995 – 1996 Professuren an den Universitäten Rosario (Argentinien) und São Paulo (Brasilien). 1995 – 2001 Lehrbeauftragter an der Universität Heidelberg. Zahlreiche Veröffentlichungen insbesondere zur Gotik. Pablo de la Riestra ist auch als Zeichner, Illustrator und Fotograf tätig.

Bayern ist seit jeher ein beliebtes Reiseziel für Kunstliebhaber und historisch Interessierte. Als klassische europäische Kulturlandschaft ist die Region überreich an Baudenkmälern und Kunstwerken ersten Ranges. Der vorliegende Führer macht bekannt mit den bedeutendsten Stadtensembles, Bauten und Werken der Plastik. Darunter findet sich viel Bekanntes und für Bayern Charakteristisches, aber auch mancher ›Geheimtipp‹ des Kenners, der einen Umweg lohnt. Alle Kunstdenkmäler werden eingehend beschrieben und baugeschichtlich verortet. Kritische Einzelbetrachtungen erleichtern dem Leser die Einordnung in die Kunstgeschichte, Bewertung und Interpretation. Exzellentes Fotomaterial, Glossar, Register und Literaturhinweise komplettieren den Band.

»Die Neuerscheinung bestätigt wieder den Ruhm Bayerns als klassische europäische Kulturlandschaft, die mit bedeutenden Stadtensembles, Bauten und Werken der Plastik prunken kann. Sie zielsicher aufzuspüren, ermöglicht dieser ansprechend illustrierte und übersichtlich gestaltete Kunstführer.« Rhein-Neckar-Zeitung

»Wie beim Vorgänger (Bd. 1) hat Riestra eine sehr gute Auswahl an Baudenkmälern und Kunstwerken getroffen, wobei ihm sowohl seine Ausbildung als Architekturhistoriker – die sich in gehaltvollen, verständlich geschriebenen Ausführungen niederschlägt – zugute kommt wie auch seine weiteren Talente, insbesondere das des kundigen Fotografen, was sich an vielen sehr anschaulichen Schwarzweiß- und Farbfotos (Gesamt- und Detailaufnahmen) zeigt.« ekz-Informationsdienst

»Aber vor allem zeichnet dieses Buch eines aus: die professionelle Auseinandersetzung mit den kulturgeschichtlich zusammenhängenden Gebieten Bayerns ... und der daraus erwachsenen Kunstgeschichte. ...Wer diesen Band, verlegt von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt, gelesen hat, wird nach den anderen in der Reihe ›Kunstdenkmäler‹ verlangen.« Arx
Inhaltsverzeichnis
München, Ober- und Niederbayern, Schwaben - Geschichte, Kulturgüter, Wertschätzung 7

I. Die Romanik-Konsolidierung der steinernen Bautradition 12

II. Die Gotik - Freude, die in der Architektur lebt 30

III. Die Renaissance - Neu entdeckte Antike oder Zeit des Übergangs? 108

IV. Der Barock - Pomp und Gloria 166

V. Der Historismus - Neues in altem Gewand 216

VI. Die Vormoderne - Die lange Suche nach Identität 228

Glossar 237
Literatur 243
Register 246
Bildnachweis 248



Leseprobe:
Reichenhall
Sankt Zeno
Ehemaliges Augustinerchorherrenkloster. Kreuzgang. Errichtet Ende des 12. Jh. Meister unbekannt. Gründer des Chorherrenstifts zu Reichenhall war 1136 Erzbischof Konrad I. von Salzburg
»Der nach Sankt Zeno in Bad Reichenhall kommende Besucher glaubt, vor einer historischen Architektur des 19. Jh. zu stehen. Im Laufe ihrer Geschichte erfuhr die Kirche nämlich gravierende, ästhetisch fragwürdige Umbaumaßnahmen, die sie als mittelalterliches Werk unkenntlich machen. Ist dieser Eindruck in der Vorhalle vor dem aufwändigen romanischen Portal überwunden, bleibt der Innenraum mit seinen gotischen, barocken, romanisierenden, entbarockisierenden und modernen Eingriffen für den Besucher stilistisch undefinierbar. Selten fällt die Zuordnung einer Kirche zu einer bestimmten historischen Zeit so schwer wie hier. Ob der Innenraum durch die Umwandlung nach dem Brand von 1512 wesentlich gotisch erscheint (Dehio: München und Oberbayern, 1990), ist eine offene Frage.
Von den mittelalterlichen Klosterbauten haben sich drei Flügel des Kreuzgangs erhalten, die über romanischen Galerien eine gotische Kreuzrippenwölbung tragen. Dieser Kreuzgang ist dank eines zweiseitigen Eckreliefs bekannt, das sich an einem Fensterpfeiler des Westflügels erhalten hat. Auf der Arkadenlaibung präsentiert sich die etwa einen Meter hohe ganzfigürige Gestalt von Kaiser Friedrich I. Barbarossa, wie die obige Inschrift (FRIDERICUS IMP.) bekundet. Der Kopf zeigt trotz starker Stilisierung porträthafte Züge. Er ähnelt anderen Darstellungen des Herrschers, beispielsweise am Westportal des Freisinger Doms. Barbarossa ist bekleidet mit Tunika und Krönungsmantel. Seine linke Hand trägt den Reichsapfel, die rechte das Zepter, sein Haupt eine dreiblättrige Krone. Das Kaiserporträt soll die Verbundenheit zwischen den Chorherren mit dem Stauferkaiser zum Ausdruck bringen, der das Reichenhaller Stift St. Zeno nachweislich förderte. Die Wahl Sankt Zenos für das Kirchenpatrozinium ist nicht zufällig, galt er doch als Beschützer vor Überschwemmungen, welche die Reichenhaller Salinenproduktion immer wieder bedrohten. Auch die historischen Beziehungen zwischen dem Bistum Salzburg, auf dessem Territorium Reichenhall lag, und der Kirche Sankt Zeno in Verona mögen hier eine Rolle gespielt haben.
Auf der Wandfläche des genannten Eckreliefs findet sich eine Darstellung der Fabel des Äsop von Wolf und Kranich, interpretiert als Sinnbild für Untreue und Verschlagenheit.«