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Kunstdenkmäler in der Toskana
Kunstdenkmäler in der Toskana




Sabine Poeschel

Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534149063 (ISBN: 3-534-14906-8)
262 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, 2003, mit 53 farb. und 126 s/w Abb. sowie 1 Karte

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kaum eine Region ist so reich an Kunstdenkmälern wie die Toskana. Architektur, Skulptur und Malerei haben im Laufe der Jahrhunderte unzählige Meisterwerke hervorgebracht. Der Band macht fundiert mit Kultur und Geschichte des Landes bekannt. In detaillierten Einzelbeschreibungen stellt er die wichtigsten Kunstdenkmäler von der Romanik bis zur Moderne vor. Die Gliederung erfolgt nach kunsthistorischen Epochen, deren Besonderheiten jeweils in einem Überblicksartikel erläutert werden. Die Objekte schließen in alphabetischer Reihenfolge der Standorte an. Auf diese Weise werden die Kunstwerke in ihrem historischen Zusammenhang verstehbar. Einflüsse, Entwicklungen und Unterschiede sind für den Leser nachvollziehbar. Zusätzliche Informationen zu den berühmten Kunstzentren wie Lucca, Pisa oder Siena helfen, einen Stadtrundgang zu planen. Das ausgesuchte Bildmaterial, Glossar, Register und Literaturhinweise bieten weiteren Nutzen.



Sabine Poeschel, geb. 1956, studierte Kunstgeschichte und Romanistik in Münster. Nach der Promotion war sie Stipendiatin der Max-Planck-Gesellschaft und der DFG an der Bibliotheca Hertziana in Rom. Habilitation über das Appartamento Borgia im Vatikan. Sabine Poeschel ist apl. Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Stuttgart.
Rezension
Toskana - ein Synonym für Sinnesfreuden, Kunst und Kultur, für Hügellandschaften mit Zypressen ...
Tutta la bella terra di Toskana ... Die Deutschen lieben die Toskana; nicht von ungefähr gibt es eine Toskana-Fraktion ... Die Toskana gilt in Deutschland als Inbegriff italienisch-angenehmer, sonniger Lebensweise. Die Toskana spiegelt die Sehnsucht nach Licht, Weinbergen, Olivenhainen, Zypressen, Schafskäse und Chianti: ein kleines Paradies auf Erden. Die Toskana hat dieses Image aber nicht nur wegen der herrlichen Natur, sondern auch wegen der hervorragenden Kulturschätze und Kunstdenkmäler, denen sich dieser Band zuwendet (mit Ausnahme von Florenz; denn das würde diesen Band überteigen. ...). Auch ohne Florenz bleibt reichlich Kunst übrig in Kunstzentren wie Lucca, Pisa oder Siena ... - Wie in der Reihe "Kunstdenkmäler" üblich werden die Kunstwerke unter den geläufigen kunsthistorischen Epochen zusammengefast und innerhalb dieser alphabetisch aufgeführt. Die jeweilige Darstellung umfasst: Tabellarisch wesentliche Daten, Fließtext, ggfs. Grundriß und Fotos.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 24,90
Buchhandelspreis EUR 29,90

Der Band stellt die wichtigsten Kunstdenkmäler der Toskana von der Romanik bis zur Moderne vor. Geschichte und Kultur der Region werden eingehend beschrieben. Behandelt werden alle wichtigen Städte der Toskana, ausgenommen Florenz, das eine eigene Darstellung verdient. Zahlreiche Fotos, Pläne und Grundrisse zeigen die Meisterwerke aus Architektur, Skulptur und Malerei im Bild.
Inhaltsverzeichnis
Die Toskana – Kunst und Geschichte 7

I. Die Romanik – Der Aufstieg der Kommunen 10

II. Die Gotik – Die führende Rolle Sienas 88

III. Renaissance und Manierismus – Die Toskana unter den Medici 170

IV. Der Barock – Stagnation und Prachtentfaltung im Großherzogtum Toskana 222

V. Die Moderne – Zeit neuer Impulse 238

Glossar 247
Literatur 253
Register 258
Bildnachweis 261


Leseprobe
Die Toskana – Kunst und Geschichte
»Die Toskana steht für die Kunstlandschaft schlechthin, geprägt von einem jahrhundertelangen Wettstreit der Stadtstaaten in der Baukunst, dem Mäzenatentum der Großbürger, den Klosteranlagen der bedeutenden Orden und der Villenkultur der Adeligen. Den Namen gaben der Region die Etrusker, lat. ›tusci‹. Im frühen und hohen Mittelalter hieß das Gebiet daher Tuscia (Tuszien), ab dem 13. Jh. Toscana. Die etruskische Kultur setzt sich in der römischen Kultur stärker fort als in der spezifisch toskanischen, insbesondere was den Bronzeguss und den Straßenbau betrifft. Für die Toskana sind nur die Stadtgründungen ein maßgebliches Erbe der Etrusker: Nördlich der römischen Kolonie Florenz lag das etruskische Fiesole, auch Arezzo, Cortona und Volterra waren etruskische Stadtstaaten. Die Toskana war somit seit Beginn ihrer Geschichte eine der dichtbesiedeltsten Regionen Europas mit einer hohen Konzentration von unabhängigen Städten. Die Etrusker in ihrer heterogenen Kultur suchten für Stadtgründungen nicht allein die Nähe von Flussläufen, auch wenn dies in der Toskana an Arno und Serchio öfter der Fall war, sondern zogen genauso auf die strategisch günstigen Höhen des Apennin. Doch obwohl es in der Toskana diese bedeutenden etruskischen Städte gab, lebte die künstlerische Tradition des Volkes in der Region nicht fort. Die unabhängigen Zentren, selbst Volterra mit seinen 50 000 Einwohnern im 5. Jh. v.Chr., konnten sich der vordringenden römischen Vorherrschaft nicht widersetzen. Viele Stadtgründungen, u.a. Lucca und Pisa, gehen zwar auf die Etrusker zurück, weisen jedoch keine Spuren dieser Kultur mehr auf. Möglicherweise war auch Siena eine etruskische Siedlung, der Name leitet sich allerdings von der römischen Legende ab, wonach Senius, der Sohn des Remus, die Stadt gegründet haben soll.
Während der Gotenkriege der Völkerwanderungszeit im 6. Jh. erlitten die Städte schwere Schäden, die die Spuren der Antike vielfach gänzlich tilgten, die Orte selbst aber überlebten. Unter den Langobarden wurde das Gebiet im 7. Jh. befriedet und Lucca Sitz der Herzöge. Unter Karl dem Großen wurde die Toskana als Markgrafschaft Teil des Frankenreiches, verfolgte jedoch eine immer reichsunabhängigere Politik. Im 11. Jh. gehörte die Region dann den Grafen von Canossa, die mit einer prokaiserlichen Politik den Unabhängigkeitsbestrebungen der wachsenden Städte zu begegnen suchten.«