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Könnerschaft und Kompetenz in der Leseausbildung Theoretische und empirische Perspektiven
Könnerschaft und Kompetenz in der Leseausbildung
Theoretische und empirische Perspektiven




Christoph Bräuer

Juventa Verlag
EAN: 9783779913344 (ISBN: 3-7799-1334-8)
392 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2010

EUR 27,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Lesen gilt als Schlüsselkompetenz für die gesellschaftliche Teilhabe. Zugleich ist der Förderbedarf der Lesefähigkeiten und -fertigkeiten von Schülerinnen und Schülern hoch. Neben der Lesemotivation wird insbesondere der selbständigen Gestaltung des Leseprozesses hohes Potential zugesprochen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Förderkonzepte für die Schulpraxis entwickelt und auf ihre Wirksamkeit hin evaluiert.

Die Studie greift ein pädagogisch-psychologisches Förderkonzept zur Stärkung der Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern auf und fragt nach dessen praktischer Umsetzung im Deutschunterricht. Damit steht erstmals die Unterrichtswirklichkeit im Fokus. Als zentrale Instanz gelten die unterrichtenden Lehrkräfte. Untersucht wird ihre professionelle Kompetenz, den Unterricht und seine Interaktionsprozesse sowie den Gegenstand Lesen und seine Lernprozesse zu gestalten.

Die Studie fußt auf der theoretischen Auseinandersetzung mit den Befunden der Leseforschung und deren Konstrukten von Lesekompetenz und Lesekompetenzerwerb und einer empirischen Unterrichtsanalyse des Deutschunterrichts. Der Autor modelliert daraus einen deutschdidaktischen Begriff von Könnerschaft, bezogen sowohl auf die Leseausbildung im Deutschunterricht als auch auf das Lesen selbst.
Rezension
Die internationalen Schulleitungsvergleichsstudien der vergangenen Jahre (PISA etc.) haben u.a. gezeigt, dass deutsche Schüler/innen ein Defizit in der Lesekompetenz aufweisen. Entsprechend wurden daanch vielfältige Förderkonzepte zur Stärkung der Lesekompetenz entwickelt, denn Lesen gilt nicht nur als Schlüsselkompetenz für weiteres Lernen, sondern für die gesellschaftliche Teilhabe schlechthin. Dieses Buch hebt nun nicht auf theoretische Konzepte, sondern empirisch auf die Unterrichtswirklichkeit ab. Untersucht wird die professionelle Kompetenz der Unterrichtenden, den Unterricht und seine Interaktionsprozesse sowie den Gegenstand Lesen und seine Lernprozesse zu gestalten.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Lesesozialisation und Medien, hrsg. von B. Hurrelmann

Die Studie greift ein Förderkonzept zur Stärkung der Lesekompetenz auf und untersucht dessen Unterrichtswirklichkeit. Als zentrale Instanz gelten die unterrichtenden Lehrkräfte und deren professionelle Kompetenz.
Inhaltsverzeichnis
1. Orientierung

1.1 Hintergrund
1.2 Fragestellung
1.3 Argumentationsgang

2. Lesen, Kompetenz und Strategie

2.1 Kompetentes und gekonntes Lesen
2.1.1 Ko-Konstruktion von Textbedeutung und Leserdeutung
2.1.2 Textsinn: Ingebrauchnahme von Textbedeutung und Leserdeutung
2.1.3 Die Rolle von Wissen und Kontextualisierung
2.1.4 Die Rolle von Motivation, Funktion und Lesehaltung
2.1.5 Fazit
2.2 Kompetenz und Kompetenzerwerb im Lesen
2.2.1 Lesekompetenz
2.2.2 Kompetenz als gute Informationsverarbeitung
2.2.3 Kompetenz als Ausdruck der Lesesozialisation
2.2.4 Fazit
2.3 Strategie und Technik im Leseprozess
2.3.1 Strategie – Handlungsplan oder Handlungsmodalität?
2.3.2 Lesetechnik – Ein- und Abgrenzungsversuche
2.3.3 Strategisches Lernen und Lesestrategietraining
2.3.4 Fazit

3. Praktisches professionelles Wissen und die Analyse desUnterrichtsrahmens

3.1 Das „Practical professional knowledge“
3.2 Können als soziales Konstrukt: Der Unterrichtsrahmen
3.3 Die Emergenz sozialer Rahmen
3.4 Drei Ebenen des Unterrichtsrahmens
3.4.1 Institutionsbezogene Rahmung
3.4.2 Interaktionsbezogene Rahmung
3.4.3 Gegenstandsbezogene Rahmung
3.5 Rahmenanalyse im Leseunterricht am Beispiel der Schlüsselstelle 1: Wichtiges unterstreichen
3.5.1 Interaktionsbezogene und gegenstandsbezogene Rahmenanalyse
3.5.2 Wissen, Können und Praktik – eine Problemanalyse

4. Das rhetorische und das praktische professionelle Wissen der Lehrkräfte

4.1 Die methodischen Grundlagen der Untersuchung
4.1.1 Untersuchungsanlage
4.1.2 Datenerhebung
4.1.3 Datenaufbereitung
4.1.4 Datenauswertung
4.2 Analyse des rhetorischen Wissens der Lehrkräfte
4.2.1 Das Wissen des Lehrers als Experte
4.2.2 Das rhetorische Wissen der Lehrkräfte
4.2.3 Gemeinsamkeiten im rhetorischen Wissen der Lehrkräfte
4.3 Die Rekonstruktion des praktischen professionellen Wissens der Lehrkräfte
4.3.1 Rahmenanalyse der Schlüsselstellen
4.3.2 Die Trainings-Praxis im Resümee der Lehrkräfte

5. Praktisches professionelles Wissen und Lesekönnerschaft

5.1 Empirische Hinweise für eine Modellierung des Könnens
5.1.1 Das praktische professionelle Wissen als Können
5.1.2 Eine strategische Lesehaltung als Könnerschaft
5.1.3 Elemente eines didaktisch gewendeten Können-Begriffs
5.2 Können als kognitives Konstrukt: Implizites Wissen
5.2.1 „Knowing how“, „tacit knowledge“ und „reflection in action”
5.2.2 Können als implizites Wissen
5.3 Implikationen für Lesekönnerschaft und Leseausbildung
5.3.1 Modellierung des Lesens als Können
5.3.2 Implikationen für eine Leseausbildung

6. Schluss

Literatur

Anhang: Transkriptauszug Schlüsselstelle 1