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Lesemotivation in der Grundschule Empirische Befunde und Modelle für den Unterricht 2. Auflage
Lesemotivation in der Grundschule
Empirische Befunde und Modelle für den Unterricht


2. Auflage







Karin Richter, Monika Plath

Juventa Verlag
EAN: 9783779913566 (ISBN: 3-7799-1356-9)
232 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2007

EUR 19,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die internationalen Vergleichsstudien PISA und IGLU haben eine Debatte um die zentralen Fragen der Bildung in Deutschland ausgelöst, in deren Mittelpunkt auch die Bedeutung des Lesens, der Lesekompetenz und der Lesemotivation steht. Zentrale Befunde der Erfurter Studie über die Möglichkeiten und Grenzen schulischer Einflussnahme auf die Entwicklung von Lesemotivation im Grundschulalter werden hier erstmals ausführlich dargestellt.

Die Konzentration auf die Grundschule erklärt sich vor allem aus der Bedeutung dieser Bildungsphase für die Prozesse der literarischen Sozialisation. Neueste Erkenntnisse der Hirnforschung machen zudem deutlich, wie folgenreich eine Vernachlässigung der Bildungsmöglichkeiten - insbesondere des Umgangs mit Sprache und Literatur - in dieser Altersphase für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung ist.

Parallel zur empirischen Erhebung und zu deren Auswertung haben die Autorinnen in einer Fülle von Unterrichtsversuchen verschiedene Möglichkeiten zur Entwicklung von Lesemotivation an unterschiedlichen literarischen Beispielen sowie im Medienkontext erprobt. Vor diesem Hintergrund wird in dem Band an Modellen zu verschiedenen Genres sichtbar gemacht, wie die in der Studie erhobenen Defizite überwunden und sowohl Mädchen als auch Jungen zum Lesen angeregt werden können.
Rezension
Die PISA-Studie hat vor allem deutlich gemacht, welche Defizite im Bereich der Lesekompetenz bei deutschen Schülern vorliegen. Ihre Ergebnisse verweisen zudem auf die gering ausgeprägte Lesemotivation. Insbesondere besteht in Deutschland noch immer ein enger Zusammenhang zwischen der sozialen Schicht und der Lesekompetenz. Das deutsche Bildungssystem befestigt eher die soziale Ungleichheit als dass sie sie auszugleichen sucht. Deshalb bemüht sich diese Erfurter Studie insbesondere um die Lesemotivation, die ein Schlüssel zur erfolgreichen Vermittlung von Lesekompetenz darstellt. Viele Kinder aus unterprivilegierten Familien erhalten nur in der Schule und in öffentlichen Räumen Impulse zum Lesen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Reihe: Lesesozialisation und Medien, hrsg. von B. Hurrelmann.

Die Autorinnen:
Karin Richter, Jg. 1943, Dr. phil., ist Professorin für literarische Erziehung / Kinder- und Jugendliteratur an der Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Uni Erfurt.
Monika Plath, Jg. 1957, Dr. paed., ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Erfurt.
Inhaltsverzeichnis
Teil I
Aufgaben und Ziele des Lese- und Literaturunterrichts in der Grundschule.
Literaturdidaktische Positionen und Lehrplaninhalte


1. Unterrichtspraxis und Positionen der Literaturdidaktik
2. Die Lesemotivation als eine zentrale Aufgabe des Literaturunterrichts und als grundlegendes theoretisches Konstrukt der Erfurter Studie
3. Die Spezifik der Literaturbehandlung in der Grundschule aus literaturdidaktischer Perspektive
4. Der Lese- und Literaturunterricht in den Lehrplänen verschiedener Bundesländer im Überblick

Teil II Empirische Untersuchung: "Die Entwicklung von Lesemotivation bei Grundschülern. Möglichkeiten und Grenzen schulischer Einflussnahme"

1. Fragestellung, untersuchungsmethodisches Vorgehen und Anlage der Studie
1.1 Fragestellung
1.2 Untersuchungsmethodisches Vorgehen
1.3 Anlage und Durchführung der schriftlichen Befragung
1.4 Erfahrungen zur Forschungsmethode ‚Schriftliche Befragung’ von Grundschülern

2. Ergebnisse
2.1 Zur Erfassung der Lesemotivation bei Grundschülern
2.2 Einflussfaktoren bezüglich der Motivation zum Lesen von Büchern und Geschichten
2.3 Die Bedeutung von Lesen und Fernsehen im Interessenspektrum von Grundschülern
2.4 Motivationale Aspekte der Literatur- und Fernsehrezeption von Grundschülern
2.5 Lektürepräferenzen und Lieblingslektüre von Grundschülern und die Literaturauswahl der Lehrer für den Unterricht
2.6 Der Deutschunterricht und die Literaturauswahl durch die Lehrer
2.7 Kommunikation über Literatur und Fernsehen – kindliche Wünsche – schulische und außerschulische Realitäten
2.8 Kindliches Lesen und familiales Umfeld
2.9 Resümee

Teil III Konsequenzen für den Lese- und Literaturunterricht in der Grundschule an praktischen Beispielen

1. Die Bilderbuchgeschichte im Literaturunterricht der Grundschule: Wolf Erlbruch "Die fürchterlichen Fünf"

1.1 Voraussetzungen/Intentionen
1.2 Didaktische Überlegungen
1.3 Anmerkungen zu Inhalt und Sinnpotential
1.4 Didaktisch-methodische Wege

2. Erzählen – Vorlesen – Lesen – Gestalten: Das Märchen im Literaturunterricht
2.1 Voraussetzungen/Intentionen
2.2 Didaktische Überlegungen

3. Ästhetischer Anspruch und Berücksichtigung kindlicher Lektürepräferenzen: Der Mythos vom Trojanischen Krieg im Unterricht der Grundschule
3.1 Vorüberlegungen/Intentionen
3.2 Unterrichtliche Zugänge zu "Ilias" und "Odyssee"

4. Vielfältige Medien als Voraussetzung für die Behandlung anspruchsvoller literarischer Texte in der Grundschule: E.T.A. Hoffmanns Märchen "Nussknacker und Mausekönig"
4.1 Voraussetzungen/Intentionen
4.2 Anmerkungen zu Inhalt und Sinnpotential
4.3 Der Text in verschiedenen Medien
4.4 Didaktisch-methodische Umsetzung

5. Das realistische Kinderbuch in der Grundschule: Das Beispiel Kirsten Boie
5.1 Vorüberlegungen/Intentionen
5.2 Besonderheiten des Erzählens von Kirsten Boie

6. Erich Kästner: Sein Leben, seine Kinderbücher und deren Verfilmungen. Ein fächer- und jahrgangsübergreifendes Projekt in der Grundschule
6.1 Vorüberlegungen/Intentionen
6.2 Didaktische Umsetzung und methodische Schritte
6.3 Resümee

Literatur

Anhang
Schülerfragebogen
Elternfragebogen
Lehrerfragebogen