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Ernstnehmen – Zuhören – Erfahrungen ermöglichen Personzentrierte Haltung in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen
Ernstnehmen – Zuhören – Erfahrungen ermöglichen
Personzentrierte Haltung in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen




Marlis Poertner, Martina Portmann, Peter Indergand

Klett-Cotta
EAN: 9783608984026 (ISBN: 3-608-98402-X)
252 Seiten, paperback, 14 x 22cm, Februar, 2022, Mit Download-Material

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die kleinen Schritte wertschätzend begleiten

- Die von Marlis Pörtner mitgeprägte personzentrierte Haltung steht im Mittelpunkt dieses Praxisbuches.

- Basierend auf Marlis Pörtners Buch »Ernstnehmen, Zutrauen, Verstehen«

- Adaption der personzentrierten Haltung ins Feld der Kinderbetreuung

- Einfache, aber wirksame Handlungsempfehlungen ergänzen jedes Konzept

Die von Marlis Pörtner mitgeprägte personzentrierte Haltung steht im Mittelpunkt dieses Praxisbuches. Ihre Handlungsgrundlagen und Richtlinien helfen, Kinder ganzheitlich wahrzunehmen, zu verstehen und empathisch auf sie einzugehen. Das stärkt die Beziehung. Der Blick der Betreuungsperson ist nicht auf Defizite gerichtet, sondern auf individuelle Ressourcen und kleine Erfolge. Im Zentrum steht eine auf Selbstbestimmung und Autonomie ausgerichtete Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Das aus drei Generationen zusammengesetzte Autorentrio gibt wertvolle Impulse für die Kinderbetreuung, die auch in schwierigen Situationen Orientierung bieten.

Zahlreiche Praxisbeispiele aus dem Betreuungsalltag sowie didaktische Anregungen und Materialien zum Download machen dieses Buch zu einem nachhaltigen Praxiswerk.

Marlis Pörtner, geboren 1933 in Zürich, war Schauspielerin, jobbte als Sekretärin, arbeitete als Rundfunksprecherin, Übersetzerin von Belletristik, Theaterstücken und Jugendbüchern, studierte später Psychologie, war viele Jahre als Psychotherapeutin und in der Fortbildung und Beratung sozialer Institutionen tätig. Sie war verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Am 31. Oktober 2020 ist sie verstorben.

Martina Portmann, ausgebildete Fachfrau Betreuung, arbeitet seit 2015 beruflich mit Kindern, seit 2019 als Fachfrau Kinderbetreuung in einer Kindertagesstätte im Kanton Zug, Schweiz.

Peter Indergand, seit 2006 Fachlehrperson im Bereich Kinderbetreuung; seit zehn Jahren am Berufsbildungs­zentrum Gesundheit und Soziales in Sursee tätig. Zuvor arbeitete er u.a. als Primarlehrer. Er ist verheiratet, Vater von vier Kindern und lebt in Luzern.
Rezension
Bis heute wird die personzentrierte Haltung vorrangig mit der von Carl Rogers (1902-1987) entworfenen person(=klienten)zentrierten Psychotherapie in Verbindung gebracht. Erlegte großen Wert auf die Achtung vor dem Klienten, betonte die Wichtigkeit der Begegnung von Mensch zu Mensch sowie die Einfühlungfähigkeit des Therapeuten. Die im Jahr 2020 verstorbene Psychologin Marlis Pörtner hat die Bedeutung der personzentrierten Haltung auch für die Betreuungarbeit, insbesondere für Menschen mit Behinderung und menschen im Alter, erkannt und ausgearbeitet in ihren Büchern "Ernstnehmen - Zutrauen - Verstehen" sowie "Alt sein ist anders". Darin hat sie konkrete Handlungsgrundlagen und Richtlinien für Betreuungspersonen dargelegt. Doch weil dieser Ansatz beschreibt, wie Menschen einander begegnen können, ist er für alle im sozialen Bereich tätigen Menschen wertvoll. Das hier anzuzeigende Buch überträgt den Ansatz auf die Betreuung von Kindern und Jugendlichen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Dank 9

1 Wie dieses Buch entstand 13

1.1 Unsere Motivation 13
1.2 Die Geschichte dieses Buches 15

2 Das Buch im Portrait 17

2.1 Bezug zum Original von Marlis Pörtner 17
2.2 Beschreibung der Zielgruppen 20
2.3 Aufbau und Themen 21
2.4 Zu den Praxissituationen 23
2.5 Zum Sprachgebrauch 24

3 Worum geht es? 25

3.1 Was heißt personzentriert arbeiten? 26
3.2 Wozu ein Konzept? 29
3.3 Zwei Beispiele 31

4 Theoretische Grundlagen der personzentrierten Arbeit 35

4.1 Ein humanistisches Menschenbild 36
4.2 Die personzentrierte Haltung 37
4.3 Die Theorie vom Selbstkonzept 38

5 Handlungsgrundlagen in der personzentrierten Arbeit 40

5.1 Das Gleichgewicht zwischen Rahmen und Freiraum 40
5.2 Klarheit schafft Sicherheit und Vertrauen 44
5.3 Das Erleben ist der Schlüssel zum Verstehen und Handeln 47
5.4 Nicht was fehlt, ist entscheidend, sondern was da ist 50
5.5 Die kleinen Schritte wertschätzend begleiten 53
5.6 Der Weg ist ebenso wichtig wie das Ziel 57
5.7 Vertrauen auf Entwicklungsmöglichkeiten 59
5.8 Partizipation, Selbstbestimmung, Selbstverantwortung 64

6 Richtlinien für den Alltag 70

6.1 Zuhören mit allen Sinnen 71
6.2 Ernstnehmen 74
6.3 Erfahrungen ermöglichen und auf das Erleben eingehen 76
6.4 »Anklopfen« 81
6.5 Beim Naheliegenden bleiben 84
6.6 Sich nicht durch Vorwissen bestimmen lassen 86
6.7 Ermutigen 90
6.8 Eigenständigkeit unterstützen 93
6.9 Überschaubare Wahlmöglichkeiten anbieten 96
6.10 Stützen für selbständiges Handeln geben 99
6.11 Klar informieren 103
6.12 Konkret bleiben 107
6.13 Die »Sprache« des Gegenübers finden 110
6.14 Den eigenen Anteil erkennen 113
6.15 Die Situation ansprechen 119

7 Entwicklungsaspekte aus personzentrierter Sicht 122

7.1 Die Bedürftigkeit des Säuglings 123
7.2 Die sichere Bindung des Kindes 125
7.3 Sprache lernen im Dialog 130
7.1 Mechanik der Autonomieentwicklung 134
7.5 Erfahrungsorte des Erlebens und Lernens 140

8 Auswirkungen auf die Betreuenden 146

8.1 Begriffsabgrenzung: Bindung und Beziehung 146
8.2 Rollenbewusstsein der Betreuungsperson 147
8.3 Kongruenz als Navigationsinstrument im Alltag 149
8.4 Zuhören in zwei Richtungen 151
8.5 Abgleich mit der inneren Meldestelle 153
8.6 Die Beziehung zum Kind 154
8.7 Gewinn für die Betreuungsperson 157

9 Personzentriert arbeiten in Kita, Hort und Kinderhaus 164

9.1 Leiten im personzentrierten Kontext 167
9.2 Leitbild, Konzept, Qualität 175
9.3 Zusammenarbeit im Team 183
9.4 Elternarbeit aus personzentrierter Sicht 191
9.5 Ein neues Konzept einführen 196
9.6 Praxisbegleitung 207
9.7 Was kann die einzelne Mitarbeiterin tun? 215

10 Übungen zur Aus- und Weiterbildung 218

10.1 Eingehen auf das Erleben 221
10.2 Wertschätzung und Co. in der Selbstreflexion 222
10.3 Personzentrierte Haltung im Comic-Strip 223
10.4 Stop-and-go-Austausch 224
10.5 Personzentrierte Haltung als Memory 225
10.6 Meine persönlichen Favoriten 226
10.7 Praxissituationen im Minibook 227
10.8 Handlungsgrundlagen als Vortragsreihe 228
10.9 Kalenderblätter zu Lebensabschnitten 229
10.10 Dokumentiertes Praxisprojekt 230
10.11 Café de Paris mit Fallbeispielen 231
10.12 Praxiswerkstatt für die Intervision 232

11 Essenz der Handlungsgrundlagen und Richtlinien 233

Anhang 239

Übersicht über die Praxissituationen 241
Nachweis der Zitate von Marlis Pörtner 243
Literatur 246