Die Leseausgabe bietet einen guten Einstieg in die Philosophie des Aristoteles, der zu den bedeutendsten Philosophen der Geschichte zählt und mit dessen Denken sich zahlreiche andere Philosophen auseinandergesetzt haben. Dabei war das Interesse Aristoteles' weit gestreut und führte ihn in ganz unterschiedliche Bereiche des Denkens: Ethik, Logik, Metaphysik und Wissenschaftstheorie sind zentrale Felder seiner Philosophie. Ohne den griechischen Groß-Denker wäre die Philosophiegeschichte heute sicherlich eine andere - das zeigt, wie groß sein Einfluss war und immer noch ist. Jeder, der sich mit philosophischen Fragen auseinandersetzt, kommt kaum ohne Aristoteles aus, weshalb eine Leseausgabe zu besitzen durchaus sinnvoll ist.
Als Grundlage der vorliegenden Leseausgabe dienen die Übersetzungen in der "Philosophischen Bibliothek". Gegenüber diesen Ausgaben sind in der Leseausgabe der textkritische Apparat (Kommentar, Anmerkungen) sowie der griechische Text nicht abgedruckt. Die Übersetzungen selbst sind textnah und gut verständlich. Es handelt sich zwar um eine "neue" Leseausgabe, allerdings sind nicht alle Texte neu übersetzt, sondern zum Teil wesentlich älter. Die "Nikomachische Ethik" - eine der zentralen Schriften des Aristoteles - liegt etwa in einer Übersetzung von Eugen Rolfes aus dem Jahr 1911 vor und wurde 1972 von Günther Bien grundlegend überarbeitet und an den damaligen Sprachgebrauch angepasst. Allerdings sind nun schon mehr als 40 Jahre vergangen und man könnte über eine weitere Bearbeitung bzw. Neuübersetzung nachdenken.
Der Verlag wirbt vor allem mit einem "einheitlichen Satzbild" der Texte und einzelnen Neuübersetzungen gegenüber der Leseausgabe von 1995. Im Vergleich dazu ist das Erscheinungsbild tatsächlich frisch und weckt Lesefreude. Sicherlich eignet sich die Ausgabe hervorragend, um in die Philosophie des Aristoteles einzusteigen, auch wenn hier und da weitere Hilfen erforderlich sind (ein Blick in die Original-Ausgaben der "Philosophischen Bibliothek" und die immer exzellenten Anmerkungen und Kommentare kann hier helfen). Auf dem deutschen Buchmarkt gibt es zur Zeit keine vergleichbare Ausgabe in Preis und Qualität der Werke Aristoteles', weshalb die Anschaffung zu empfehlen ist.

Stefan Düfel, für lehrerbibliothek.de

In dieser Leseausgabe werden die philosophischen Schriften des Aristoteles in der heute eingeführten Abfolge präsentiert. Als Grundlage dienten die aktuellen Studienausgaben in der »Philosophischen Bibliothek«, wobei auf den Abdruck des griechischen Textes verzichtet wurde. Kurze Vorbemerkungen zu den einzelnen Bänden geben eine erste Orientierung. Die Randverweise auf die Paginierung der Gesamtausgabe der überlieferten Werke des Aristoteles von Immanuel Bekker (Berlin 1831-1870), nach der üblicherweise zitiert wird, ermöglichen ein leichtes und schnelles Auffinden gesuchter Textstellen.

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