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Amok Ursachen erkennen - Warnsignale verstehen - Katastrophen verhindern
Amok
Ursachen erkennen - Warnsignale verstehen - Katastrophen verhindern




Britta Bannenberg

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579068732 (ISBN: 3-579-06873-3)
208 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2010

EUR 17,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Winnenden, 11. März 2009

16 Menschenleben wurden innerhalb kürzester Zeit ausgelöscht. Für immer.

Wie konnte das passieren?



Dieses Buch richtet sich primär an Eltern und Lehrer. Es soll aufklären und informieren. Es sollzeigen, dass Tötungen und Katastrophen verhindert werden können.

Man muss ehrlich sein: Nicht jede Tat wird sich verhindern lassen. Aber in den meisten Fällen kommt eine Tat nicht wie ein Gewitter »aus heiterem Himmel«. Die Anzeichen reichen oft Jahre zurück.

Die Gesellschaft ist gefordert, will sie weitere Taten mit furchtbaren Folgen für die Opfer, die Angehörigen, die Lehrer und Mitschüler in den betroffenen Schulen, aber auch für die Familien der Täter verhindern.



»Die Benennung einer Tat als >Amoktat< legt eine unvorhersehbare und plötzlich eintretende Katastrophe unausgesprochen nahe. Dem ist aber in der Regel nicht so.

In den meisten Fällen gibt es Anzeichen für eine problematische Persönlichkeitsentwicklung eines Jungen, die insbesondere den Eltern nicht verborgen bleibt.

Nur - sie rechnen nicht unbedingt mit dem Schlimmsten. Meistens verdrängen und verschweigen sie ihr Unbehagen und verzichten auf frühzeitige Einschaltung professioneller Institutionen etwa der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Auch Mitschüler und Lehrer können eine Reihe von Anzeichen entdecken und eine Tat abwenden. Dazu de Zeichen aber lesen können." Britta Bannenberg



Britta Bannenberg, Prof. Dr., geboren 1964, April 2002 bis Februar 2008 Professorin für Kriminologie, Strafrecht und Strafverfahrensrecht an der Universität Bielefeld; seit Februar 2008 Professorin für Kriminologie in Giessen.

Forschungsschwerpunkte: Gewaltkriminalität und Kriminalprävention, Täter-Opfer-Ausgleich; Gewalt an Schulen; sogenannte Amokläufe und Bedrohungen insbesondere an Schulen; wirksame kriminalpräventive Maßnahmen. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen.



www. recht, uni-giessen. de/wps/fb01/ma/daV Bannenberg/Britta_Bannenberg
Rezension
Winnenden, 11. März 2009: 16 Menschenleben wurden innerhalb kürzester Zeit ausgelöscht. Für immer! Wie konnte das passieren? Seit dem Amoklauf in Winnenden hat das Thema AMOK die Öffentlichkeit aufgewühlt. Neben Medienberichten und der Einsetzung von Expertenkommissionen hat das Thema breite Diskussionen unter Schülern, Eltern und Lehrern, Polizeibeamten und Politikern ausgelöst. Nach der Tat gab es in Deutschland einen sehr starken Anstieg von Drohungen mit einem Amoklauf an Schulen, wie es noch nie zuvor in diesem Ausmaß der Fall war. Darunter war ein großer Anteil an Drohungen, die nicht ernstgemeint waren. Das ändert aber nichts an der Verbreitung von Angst und Schrecken und der Unsicherheit bei der Beurteilung derartiger Ankündigungen. - Dieses Buch richtet sich primär an Eltern und Lehrer. Es soll aufklären, informieren und zeigen, dass Tötungen und Katastrophen verhindert werden können, -wenn auch nicht in jedem Fall. Aber in den meisten Fällen kommt so eine Tat nicht wie ein Gewitter aus „heiterem Himmel". Die Anzeichen reichen oft Jahre zurück, man muss sie nur erkennen können. Britta Bannenberg analysiert eingehend Ursachen und Warnsignale und beschreibt Möglichkeiten zur Prävention. Damit haben Lehrer und Erziehende eine verlässliche Unterstützung, besorgniserregende Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen richtig einzuordnen und entsprechend zu reagieren.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Spiel mit dem Feuer – wenn Schüler Amok laufen.

•Eine behutsame Annäherung an ein beängstigendes Phänomen
•Zum Jahrestag des Amoklaufs in Winnenden
Amokläufe sind lange geplante Gewalttaten mit übersteigerten Hass und Rachephantasien, die meistens im ebenfalls geplanten Suizid enden. Häufiger sind Drohungen oder diffuse Ankündigungen einer solchen Tat, was bei Lehrern, Schülern und Eltern Angst und Sorge auslöst. Echte Drohungen von einem üblen Scherz zu unterscheiden ist sehr schwierig, aber es gibt Anhaltspunkte, die man als Anlass zum Handeln ansehen kann.

Britta Bannenberg analysiert eingehend Ursachen und Warnsignale und beschreibt Möglichkeiten zur Prävention. Damit haben Lehrer und Erziehende eine verlässliche Unterstützung, besorgniserregende Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen richtig einzuordnen und entsprechend zu reagieren.

Britta Bannenberg, geboren 1964 in Volkmarsen. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen promovierte sie 1993 mit einer Dissertation zum Thema „Täter-Opfer-Ausgleich". Von 1995 bis 2001 war Britta Bannenberg wissenschaftliche Assistentin bei Prof. Dr. Dieter Rössner an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale und an der Philipps-Universität Marburg. Sie habilitierte sich 2001 mit einer Arbeit über Korruption in Deutschland und ihre strafrechtliche Kontrolle. Ab 2002 war sie Professorin für Kriminologie, Strafrecht und Strafverfahrensrecht an der Universität Bielefeld. Seit 2008 ist Britta Bannenberg Professorin für Kriminologie an der Universität Gießen. Sie war 2008/2009 Präsidentin der Kriminologischen Gesellschaft.
Forschungsschwerpunkte sind: Korruption und Wirtschaftskriminalität, Gewaltkriminalität und Kriminalprävention, Täter-Opfer-Ausgleich, Gewalt an Schulen, sogenannte Amokläufe und Bedrohungen insbesondere an Schulen, Fragen der Prävention und Eskalation von Gewalt in Paarbeziehungen sowie Kriminalprävention in problematischen Stadtteilen.
In der breiteren Öffentlichkeit wurde die ehemalige Sportlerin (Langstreckenlauf) mit ihren juristischen Interventionen gegen das Doping im Sport bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11

Kapitel 1

Fallbeispiel 1 - Bedrohung oder falsch verstandener Spaß? 15
Fallbeispiel 2 - Trittbrettfahrer: eine nicht ernst gemeinte Drohung 21

Kapitel 2

Faszination des Bösen - Amok als Symbol für Ur-Ängste 25

Kapitel 3

Begriff und Problem - Was ist ein Amoklauf? 27
Abgrenzung von anderen Tötungsdelikten und Gewaltverbrechen 29

Kapitel 4

Chancen und Probleme der Forschung 37
Das Phänomen des Amoklaufs junger Täter 41

Kapitel 5

Die Tat an der Columbine High School am 20.04.1999 Fatales Vorbild bis heute 47
Die Tat 47
Ein Zeugenbericht aus der Bibliothek 48
Die Täter 52
Nachahmer 54

Kapitel 6

Tatort Schule 61

Kapitel 7

Junge männliche Täter 65

Kapitel 8

Auffällig unauffällig: Charakteristika der Täter und typische Konstellationen 73
Familien- und Elternhaus 74
Schulversager 80
Waffennarren 85
Faszination militärischer Themen 88
Angst vor körperlichen Auseinandersetzungen 88
Schwarze Kleidung, schwarze Zimmer 90
Nachahmung und Bezugnahme auf frühere Taten - Amok als »Verlierer-Modell« 93
Freizeit und Gleichaltrige 97
Hass und Gewalt in Computerspielen, Videos und Medien im Internet 98
Identifikation mit männlichen Helden und übermenschlichen Rächerfiguren 106
Suizid und Fremdaggression 107
Verhaltensauffälligkeiten und Persönlichkeitsstörungen / Psychopathologie 117
Rache- und Hassfantasien 123
Tatplanung 128
Phasen der Vorbereitung auf die konkrete Tat 135

Kapitel 9

Ursachen und tatfördernde Umstände von Amokläufen 137
Die Rolle der Medien 137
Verfügbarkeit von Waffen, insbesondere Schusswaffen 142
Schusswaffenbesitz und Verantwortung der Väter 142
Gruppendynamik und Kosmos Schule 144

Kapitel 10

Nach der Tat - Die Opfer und Hinterbliebenen - Bewältigung der Tat 151
Opfer und die Veränderung ihres Weltbildes durch eine Gewalttat 151
Opfer und Medien 153
Opfer und soziale Umwelt - Bekannte, Arbeitskollegen, Freunde, Schüler 155
Zurück in den Alltag - Lehrer 156
Zurück in den Alltag - Schüler 157
Zurück in den Alltag - Polizeibeamte 158
Notwendigkeit der Traumabehandlung 160

Kapitel 11

Drohungen mit einem Amoklauf - Einschätzung des Bedrohungspotenzials 163
Kann man ernsthafte Drohungen erkennen? 163
Was können Lehrer tun? 164
Was können Eltern tun? 164
Was können Mitschüler tun? 165
Kriterien zur Überprüfung einer Drohung 165
Vorgehensweise nach einer Ankündigung oder bedrohlichen Äußerung bzw. Handlung eines Schülers 169

Kapitel 12

Verantwortung und frühe Prävention durch Eltern und Lehrer 175
Verhaltensauffälligkeiten im Kindesalter 176
Pädagogische Strategien gegen den »Random Actor«? 179
Früherkennung und Prävention durch ein gutes Schulklima 181

Kapitel 13

Krisenpläne für akute Bedrohungslagen 187
Schulen sollten keine Festungen werden - was man nicht tun sollte 187
Informations- und Krisenpläne im Vorfeld 191

Ausblick 193
Literaturhinweise 195
Abbildungsverzeichnis 203
Anmerkungen 204