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Abgrund Kriminalroman
Abgrund
Kriminalroman



Polar
EAN: 9783948392833 (ISBN: 3-948392-83-8)
240 Seiten, paperback, 14 x 2cm, Oktober, 2023, Klappenbroschur

EUR 17,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Umschlagtext vorne/innen

1997

Vier Jungen paddeln ohne Erlaubnis auf einem großen See. Einer von ihnen geht über Bord und ertrinkt fast. Sein Vater kann ihn gerade noch aus dem Wasser ziehen. Alles, an was er sich erinnern kann ist ein Mädchen, blond und dünn, das ihm einen schwarzen Gegenstand reicht. Der Junge, Sölvi, selbst trägt nach diesem Erlebnis eine Dunkelheit in sich, eine Dunkelheit, die von Schweigen und Angst lebt und ihn eines Tages wieder zu sich herunterziehen wird.



2007

Zehn Jahre später geschehen mysteriöse Ereignisse: Zwei junge Menschen verschwinden am selben Tag. Sölvi, der Junge und ein Mädchen. Sölvi hat kurz vorher bei einer Immobilienfirma angefangen zu arbeiten, die seinem Onkel gehört und in der die Clique von früher arbeitet. Eines abens wacht er im Krankenhaus auf. Er wurde in einem Straßengraben nackt und verletzt gefunden. Ohne Erinnerung. Der Junge fühlt sich dem Tod näher als dem Leben. Von der jungen Frau fehlt jede Spur. Er beschließt, sie zu suchen, da er sich irgendwie mit ihr verbunden fühlt. Doch der Alltag verwandelt sich in einen bodenlosen Abgrund und die Suche wird schnell zu einem Albtraum.



Umschlagtext hinten/innen

Stefán Máni wurde 1970 in Reykjavík geboren. Er wuchs in der Stadt Ólafsvík in Westisland auf. Stefán Máni hat u. a. in der Fischindustrie und Buchbinderei sowie mit Jugendlichen und in Nervenheilanstalten gearbeitet.

Stefán Mánis erster Roman wurde 1996 veröffentlicht. Seitdem hat er mehrere Bücher geschrieben. Sein 2004 erchienener Roman Svartur á leik wurde 2012 unter der Regie von Óskar Thor Axelsson verfilmt.

Stefán Máni ist dreimaliger Empfänger des isländischen Krimiautorenpreises Blódropinn, zuletzt 2014 für den Roman Grimmd. 2006 und 2008 (für Skipid) wurde er für The Glass Key, den Skandinavischen Krimipreis, nominiert. Skipid wurde in Übersetzungen in der Türkei, Italien, Frankreich, Dänemark und Deutschland (Das Schiff) veröffentlicht. Stefán Máni lebt in Reykjavík.



Umschlagtext außen

Aus der Tiefe kam ein nacktes Mädchen, blond und schlank. Sie streckte den Arm aus, in ihrer Hand hielt sie etwas Viereckiges, schwarz wie Obsidian und glatt wie ein Spiegel. In ihren großen Augen lag ein dunkler Schatten. Und in seinem Magen liegt ebenfalls etwas Dunkles.

Eine Dunkelheit, die sich frisch darin festgesetzt hat. Etwas Finsteres, vor dem er die nächsten Jahrzehnte davonlaufen wird. Eine Düsternis, die in Furcht und Schweigen gedeiht und die ihn eines Tges wieder an sich ziehen wird ...
Rezension
Der Kriminalroman beginnt sehr nüchtern mit sachlichen Beschreibungen; ohne Adjektive (so, als ob jemand ein Hörstück beschreibt, wie die Szenerie optisch aussieht). Noch ist von einer "Erzählung" bzw. einem "Roman" nichts zu spüren.

Im Verlauf der folgenden Kapitel fließen erste Adjektive ein, der Erzählbogen beginnt ganz langsam.

Dann nimmt das Ganze dadurch Fahrt auf, indem Zwischenüberschriften, die NUR aus einem Wochentag plus Uhrzeiten bestehen, eine zeitliche Abfolge betonen. Allerdings sind diese gar nicht notwendig, um den Spannungsbogen aufzubauen, denn die Erzählung wird immer dichter und man sucht als Leser nach den Verstrickungen, nach Erklärungen, warum was geschieht.
Die Wechselansicht der beiden wichtigen Jahre 1997 und 2007 ist geschickt und hilft, die Hintergründe zu erkennen und Verknüpfungen zu verstehen.

Insgesamt eine interessante Erzählweise, die nicht von Anfang an einen Krimi vermuten ließe, wenn man nicht von vorneherein wüsste, dass es ein solcher ist.

Man möchte den Protagonisten aufschütteln, dass er sich wehrt - erkennt aber gleichzeitig, dass dieser sehr in sich gefangen und damit fast handlungsunfähig ist. Dadurch haben es seine Widersacher umso leichter, ihre "bösen" Handlungen zu entwickeln.
Die "gute" Auflösung am Ende tröstet den Leser dann doch.

Rezensiert durch Claudia V.
Verlagsinfo
Mit zehn Jahren wäre Sölvi bei einer Bootstour fast ertrunken. Nachher erinnerte er sich nur an die Vision eines blonden Mädchens. Zehn Jahre später arbeitet Sölvi in der Firma seines Onkels, wo sein Cousin und dessen Freunde ihn ständig niedermachen. Dann verschwindet eine junge Frau, und am gleichen Tag wird Sölvi verletzt im Straßengraben gefunden. Wie hängen die Fälle zusammen? Warum will Sölvi die vermisste Frau unbedingt finden und was hat seine Kindheitsvision mit alldem zu tun?
Inhaltsverzeichnis
I Ein Stück Fels, S. 9
II Der See, S. 13
- 1997
III Die Dunkelheit ruft, S. 19
- 2007
IV Die Bootstour, S. 41
- 1997
V Cinema Paradiso, S. 51
- 2007
- 15:19
VI Die Tiefe, S. 87
VII Im Innern des Steins, S. 91
- Montag
- 11:01
- 18:07
- Dienstag
- 10:33
- 11:17
- 12:02
- 12:49
- 15:33
- 18:37
- Mittwoch
- 11:45
- 12:31
- 12:43
- 13:01
- 13:43
- 14:33
- 18:07
- Donnerstag
- 09:01
- 13:32
- 15:27
- 15:57
- 16:26
- 17:11
- 18:23
- 19:12
- 20:51
VIII Der dunkle Park, S. 215
- Freitag
- 8:59
- 14:11
- 18:57

"Das Virus des Bösen" - Ein Nachwort von Carsten Germis

Aus dem Isländischen von Karl-Ludwig Wetzig
Mit einem Nachwort von Carsten Germis