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Zwangsstörungen Wenn die Sucht nach Sicherheit zur Krankheit wird
Zwangsstörungen
Wenn die Sucht nach Sicherheit zur Krankheit wird




David Althaus, Nico Niedermeier, Svenja Niescken

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406572357 (ISBN: 3-406-57235-9)
247 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2008, mit 10 Abbildungen

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eine Krankheit wird entschlüsselt

Verfasst von einem Psychologen,einem Facharzt und einer Journalistin, erläutert das Buch den aktuellen Forschungsstand und die erfolgreichsten Therapieansätze. Es vermittelt Betroffenen und deren Angehörigen, aber auch Medizinern und Psychologen das nötige Hintergrundwissen, um sich mit der Krankheit aktiv auseinanderzusetzen. Die anschauliche Schilderung individueller Bewältigungsstrategien macht Betroffenen Mut, sich auf die Suche nach Wegen aus der Zwangserkrankung zu begeben, statt weiterhin im vertrauten, aber starren System ihres Zwangs zu verharren.

Mit einem Vorwort von Antonia Peters,

Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen
Rezension
Etwa 1,5 Millionen Menschen leiden allein in Deutschland unter den Symptomen einer Zwangsstörung. Täglich brauchen sie Stunden zur Ausübung ihrer aufwendigen Rituale. Bei der verzweifelten Suche nach Sicherheit ist für viele der Zwang zum gehaßten, aber scheinbar unverzichtbaren Begleiter geworden. Über die Jahre durchdringt die Krankheit alle Lebensbereiche. Sie beeinträchtigt dabei nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der Angehörigen in teilweise unvorstellbarem Ausmaß. Dennoch scheuen viele Betroffene den Gang zum Arzt – nicht nur aus Scham, sondern auch weil sie sich ein Leben ohne Zwang einfach nicht vorstellen können. Die Autoren zeigen, daß hinter jeder Bewältigung einer Zwangsstörung ein individuell gestalteter Therapieprozeß liegt. Auch wenn viele standardisierte Vorgehensweisen vorliegen und einige Medikamente Besserung versprechen, so muß doch die richtige Therapie mit jedem einzelnen Betroffenen immer wieder neu gefunden werden. Die anschauliche Schilderung individueller Bewältigungswege macht Betroffenen Mut, sich auf die Suche nach Wegen aus der Zwangserkrankung zu begeben, statt weiterhin im vertrauten, aber starren System ihres Zwangs zu verharren.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
[Dr. hum. biol.] David Althaus, geb. 1965, ist Diplom-Psychologe und niedergelassener Psychotherapeut in Dachau bei München.
[Dr. med.] Nico Niedermeier, geb. 1963, ist niedergelassener Facharzt für Psychotherapeutische Medizin in München.
Dr. phil.] Svenja Niescken, geb. 1972, ist Wissenschaftsjournalistin und PR-Beraterin.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Von Antonia Peters, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen 9

Michaels langer Weg zur Therapie 11

1. Was sind «Zwangsstörungen»? 21
1.1 Haben nicht alle Menschen Zwänge? 22
1.2 Die Symptome der Erkrankung 25
Zwangsgedanken («obsessions») 25
Zwangshandlungen («compulsions») 28
Der Brennstoff des Zwangs 30
1.3 Wer ist betroffen? 32
1.4 Die offiziellen Diagnosekriterien 33
1.5 Der Leidensdruck des Patienten 34
1.6 Die häufigsten Erscheinungsformen von Zwangsstörungen 37
Kontrollzwänge 38
Waschzwänge 40
Gedankenzwänge 42
Weitere Zwangsformen 43
1.7 Charakteristika zwangserkrankter Menschen 46
Die Einsicht in die Irrationalität der Zwänge 47
Die spezielle Beurteilung von Risiken 48
Magisches Denken und Aberglaube 49
Das Misstrauen in die eigene Wahrnehmung 50
Wenn der Zwang der beste Freund ist 51

2. Zwangssymptome bei anderen Erkrankungen 55
2.1 Somatoforme Störungen 55
Hypochondrische Störung 56
Körperdysmorphe Störungen 57
2.2 Essstörungen 58
2.3 Tic-Störungen 59
2.4 Störungen der Impulskontrolle 60
Trichotillomanie 61
2.5 Psychosen 62
2.6 Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung 63

3. Die häufigsten Begleiterkrankungen 67
3.1 Depressionen 6?
3.2 Ängste und Phobien 69
3.3 Sucht und Abhängigkeit 72
3.4 Persönlichkeitsstörungen 74

4. Alltäglicher Aberglaube am Beispiel «Fußball» 77

5. Psychologische Ursachen für Zwangsstörungen 83
5.1 Das psychodynamische Konzept 84
Die Rolle von Erziehung und Familie 85
Der Zwang als Sicherheitsstifter 87
5.2 Die verhaltenstherapeutische Sicht: Der erlernte Zwang 88
Das verhaltenstherapeutische Entstehungsmodell der Zwangsstörung 89
Die Zwei-Faktoren-Theorie 91
Negative Verstärkung als Motor der Zwangsstörung 92
5.3 Welche Reize Zwänge auslösen können 93
5.4 Das kognitive Modell 94
Die Normalität aufdringlicher Gedanken 95
Die Entwicklung von aufdringlichen Gedanken zu Zwangsgedanken 96
5.5 Zusammenfassende Bewertung der verschiedenen Modelle 99

6. Alles genetisch oder Wie viel Biologie steckt im Zwang? 101
6.1 Neurobiologische Erklärungen der Zwangsstörung 102
6.2 Veränderungen im serotonergen System 103

7. Das Leben ist gefährlich 105

8. Die Therapie von Zwangsstörungen 113
8.1 Die Angst der Patienten vor einer Behandlung 114
8.2 Wer sollte eine Behandlung wahrnehmen? 116
8.3 Was bedeutet Psychotherapie? 117
8.4 Grundlagen der Verhaltenstherapie 118
Selbstmanagement 119
Das Transparenzprinzip 120
Die Bedeutung der therapeutischen Beziehung 122
Wie gut wirkt die Verhaltenstherapie? 124
Prognostische Faktoren 126
Ist die Krankheit vollständig heilbar? 126
8.5 Der Ablauf verhaltenstherapeutischer Behandlung 128
Vom Erstkontakt zur Therapie 128
Aufklärung über Krankheitsbild und Therapie 129
Den Zwang begreifen 132
Motivation und Zielsetzung 135
Den Zwang herausfordern 137
Erörterungen von Sinn und Unsinn 141
Das Fühlen üben 147
Die Vorbereitung des Reiz-Konfrontationstrainings 149
Die Durchführung der Reizüberflutung 155
Konfrontation mit Zwangsgedanken 158
Das Neuland behaupten 161
Rückfallprophylaxe und Therapieende 165
8.6 «Das Unvorstellbare tun»-ein Erlebnisbericht 168
8.7 Die medikamentöse Behandlung von Zwangsstörungen 174
Das erste wirksame Medikament 175
Wer sollte ein Medikament nehmen? 176
Was ändert sich durch Medikamente? 177
Die Angst vor Psychopharmaka 178
Die Suche nach dem geeigneten Medikament 181
Information zu verschiedenen Wirkstoffen 182
Wie lange sollte man ein Medikament nehmen? 187
8.8 Praktische Hinweise für eine erfolgreiche Therapie 190
Wie findet man einen guten Therapeuten? 190
Nicht jeder Therapeut behandelt Zwangsstörungen gerne 193
Ambulant oder stationär? 194
Was tun, wenn die Therapie nichts gebracht hat? 196

9. Die Situation der Angehörigen 201
9.1 Den Zwang ausreden, verbieten oder davon abhalten 201
9.2 Wenn der Angehörige zum Komplizen wird 203
9.3 Der Zwang als «Waffe» 204
9.4 Sollte man seinem Partner alles sagen? 205
9.5 Tipps für Angehörige 207

10. Wenn Kinder Zwänge entwickeln 211
10.1 Beginn und Häufigkeit von Zwangsstörungen bei Kindern 213
10.2 Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen 215
10.3 Medikamentöse Behandlung von Zwängen bei Kindern 216
10.4 Was erfolgreiche Behandlung erleichtert 217
10.5 Die Rolle der Eltern und der Geschwister 218
10.6 Wie und wo Kinder mit Zwangsstörungen behandelt werden 220
10.7 Zwangssymptome bei Kindern nach der Therapie 224

11. Selbsthilfe 227
11.1 Sich am eigenen Schöpf aus dem Sumpf ziehen 227
11.2 Unterstützung im Rahmen von Selbsthilfegruppen 230
Was kann eine Selbsthilfegruppe leisten? 131
11.3 Die Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen 232

12. Welche Klinik ist die beste? 235

Danksagung 237
Literatur zum Weiterlesen 239
Register 241