Von A bis Z: Vier Freundinnen, Anke, Berit, Cordula und Dorothea - und eine Freundin dazu, Zarah. Aber die vier sind eine fiese Bande, und Zarah wird gemobbt: Alle gehen zusammen in den Wald, und nun soll Zarah Angst eingejagt werden. Sie sehen ein Eichhörnchen, und die vier erzählen vom Baumtroll Ogill. So geht das immer weiter; ein Ungeheuer nach dem anderen wird eingeführt, doch Zarahs Kommentar ist immer nur ein lakonisches "Ach". Es kommt, wie es kommen muss: Vor einer Fledermaus erschrecken die vier Freundinnen selbst und laufen in Panik davon. Zarah geht nach Hause - und hier folgt eine originelle Überraschung: Alle die vorher beschworenen Ungeheuer sind Zarahs Hausgenossen und umsorgen sie liebevoll. Nur einer fehlt, der gehängte Räuberhauptmann; der befindet sich noch im Wald und wird sicherlich die vier falschen Freundinnen treffen...
Eine Geschichte mit doppeltem Boden: Sind die vier nun Zarahs Freundinnen oder nicht? Gibt es die Ungeheuer oder nicht? Sind sie angsteinflößend oder nicht? Was ist Phantasie, was Wirklichkeit?

Die Illustrationen von Baltscheit verstärken diese Doppelbödigkeit: So sehen wir die einzelnen Begegnungen zweimal: Das Eichhörnchen, das an den Zehen vom Baum herunterhängt, und auf der nächsten Seite den Baumtroll, wie Zarah ihn sieht und wie er am Ende des Buches wieder zu finden ist. Die Bilder sind farbenkräftig, Elemente des Comicstils dienen zur Karikatur. Tomi Ungereres Ungeheuer lassen grüßen!
Einsetzbar ist das Buch nicht nur im Kindergarten oder in der Grundschule, sondern auch im Kunstunterricht oder in einem fächerübergreifenden Projekt Deutsch-Kunst in der Sekundarstufe.

Das Buch steht auf der Nominierungsliste für den Deutschen Jugendliteraturpreis, überraschenderweise aber nicht in der Sparte Bilderbuch, sondern Kinderbuch. Empfohlen wird es ab 7 Jahren.

M. Houf, lehrerbibliothek.de

Es waren einmal vier Freundinnen und eine Freundin
dazu. Dann gab es da noch einen Wald, in dem
Ungeheuer lebten. Und es gab den Räuberanführer
Radek, der vor hundert Jahren an einem Baum aufgeknüpft
wurde.
Die vier Freundinnen hießen Anke, Berit, Cordula
und Dorothea.
Die eine Freundin dazu hieß Zarah.
Die Namen der Ungeheuer waren
Ogill, Feggel, Lappowick, Raskoff und Kattinka.
Die Sonne schien, ein Vogel sang.
Die Mädchen betraten den Wald.

Die Ungeheuer warteten.