lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Wir. Tagebuch des Untergangs  Aus dem Russischen von M. David Drevs
Wir. Tagebuch des Untergangs


Aus dem Russischen von M. David Drevs

Dmitry Glukhovsky

Wilhelm Heyne Verlag , Random House
EAN: 9783453218925 (ISBN: 3-453-21892-2)
448 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, Oktober, 2024

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ein Kaleidoskop voller akkurater, hellsichtiger und ungeschönter Beobachtungen des Bestsellerautors zur politischen und gesellschaftlichen Entwicklung Russlands während der letzten 10 Jahre bis heute. Glukhovskys scharfer Blick auf die Ereignisse bietet eine erhellende Analyse der inneren und äußeren Verfasstheit des Landes und zeigt, warum Russland sehenden Auges in den Untergang steuert - und wie lange sich das schon abzeichnete. Ein klarer Blick auf die frühen Signale und den Sog des russischen Niedergangs und zugleich ein brillantes Panorama der Gegenwart von einem Meister der satirischen, scharfzüngigen Erzählkunst.

Dmitry Glukhovsky ist ein russischer Schriftsteller und Dramatiker. 1979 in Moskau geboren, machte er seinen Abschluss an der Hebräischen Universität Jerusalem. Er schreibt für die internationale Presse, darunter THE GUARDIAN, LA LIBERATION, DIE ZEIT und NOVAYA GAZETA. Glukhovsky ist Autor zahlreicher Bestseller, darunter der Welterfolg 'METRO 2033'. Seine Bücher wurden in 40 Sprachen übersetzt. Als entschiedener Kritiker des Putin-Regimes wurde Dmitry Glukhovsky zum 'ausländischen Agenten' erklärt und 2023 von einem Moskauer Gericht in Abwesenheit zu 8 Jahren Haft verurteilt. Er lebt im Exil. Instagram: @glukhovsky, Twitter: @glukhovsky, Facebook: @glukhovskybooks
Rezension
Der im Exil lebende russische Regime-Kritiker Dmitry Glukhovsky rechnet in diesem Buch mit den vergangenen 10 Jahren russischer Geschichte unter Putin ab: ein "Tagebuch des Untergangs" - Blitzlichter auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung Russlands während der letzten 10 Jahre. Nach Auffassung des Autors steuert Russland sehenden Auges in den Untergang. Manch einer sieht in Russland ein Reich des Bösen. Der Autor empfindet es eher als ein Reich des Unglücks, der Missverständnisse und der unerfüllten Hoffnungen, ein Reich mit einem Minderwertigkeitskomplex, mit dem naiven Wunsch, die ganze Welt in Erstaunen zu versetzen, ein Reich der endlosen Selbstzweifel, das sich trotz allem immer wieder beweisen will. Warum hat das russische Volk, als es in den Ukrainekrieg hineingezogen wurde, dem Blutvergießen nicht widersprochen, sich nicht widersetzt? Warum gibt es in diesem Land tatsächlich Menschen, die den Krieg aufrichtig befürworten? Warum tut die absolute Mehrheit der Russen so, als gäbe es diesen Krieg einfach nicht, als hätten sie nichts damit zu tun – selbst dann noch, wenn er sie persönlich betrifft? Die totalitäre Propaganda, die imperiale Nostalgie und die mangelnde Bereitschaft, aus den Katastrophen der Vergangenheit zu lernen, spielen dabei sicherlich eine wesentliche Rolle. Dieses Buch versammelt Artikel und Kolumnen, die seit 2012 auf verschiedenen Medienplattformen erschienen sind. Der Autor hat darin richtungsweisende Ereignisse kommentiert und die Reaktion der Gesellschaft darauf festgehalten.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Rezensionen:

»Der Schriftsteller Dmitry Glukhovsky ist auch im Exil eine wichtige Stimme der russischen Opposition.« ZDF heute

»Ein erschütterndes Protokoll der zunehmenden Brutalisierung eines Landes in Geiselhaft.«
Katja Gasser, ORB ZIB (22.10.2024)

»Der russische Kultautor Glukhovsky hat im Exil über seine Heimat ein „Tagebuch des Untergangs“ geschrieben. Es ist eine düstere Abrechnung.«
Ulf Mauder, dpa, 11.10.2024

»Tagebuch des Untergangs, ein Kaleidoskop des Irrsinns der letzten zehn Jahre Russlands, kombiniert aus Tagebuchaufzeichnungen und späteren Reflexionen.«
Die Welt, 02.10.2024
Inhaltsverzeichnis
An die Leserinnen und Leser
der deutschen Ausgabe 1

Was ist mit Russland passiert? 13
11. MAI 2012
Genosse Stalin, sei verflucht 21
19. JULI 2012
Nach der Lüge leben 27
20. AUGUST 2012
Warten auf Luther 33
9. DEZEMBER 2012
Warum ich erschöpft bin –
und die Revolution auch 39
10. APRIL 2013
Es gibt keinen Gott 51
5. MAI 2014
Lügen tut nicht weh 59
8. AUGUST 2014
Wie ist das möglich?! 67
27. OKTOBER 2014
Russland im Nirgendwo 75
6. NOVEMBER 2014
Die Ukraine – ein Modell für den Zerfall 83
8. NOVEMBER 2014
Das Duldervolk 91
14. NOVEMBER 2014
Soll sie doch verrecken 97
2. DEZEMBER 2014
Sechs Sterne 107
10. DEZEMBER 2014
Im Bunker 113
16. DEZEMBER 2014
Zum Tod des Mittelstands 121
6. MÄRZ 2015
Alles ist möglich 127
15. AUGUST 2015
Wir sind nicht sie 135
14. SEPTEMBER 2015
Volkssklerose 145
22. SEPTEMBER 2015
Die Rettung Europas 151
24. OKTOBER 2015
Nat. Pers. 159
10. DEZEMBER 2015
Kreaturen 169
19. JANUAR 2016
Ohne Hosen 181
3. FEBRUAR 2016
Die Flagge Brasiliens fest im Blick 187
15. JULI 2016
Die verlorene Olympiade 197
1. AUGUST 2016
Produzenten der Angst 203
17. OKTOBER 2016
Probealarm 213
12. JANUAR 2017
Warten auf Trump 223
13. APRIL 2017
Außenamt außer Rand und Band 229
12. SEPTEMBER 2017
Wahlen in der Petrischale 237
8. NOVEMBER 2017
Die Spirallinie 247
2. MÄRZ 2018
A.U.Je. 253
30. MAI 2018
Der Westen und wir 263
1. JUNI 2018
Die Hosentaschenfeige 273
11. JUNI 2019
Hydra 283
30. SEPTEMBER 2019
Hundehalter 293
10. MÄRZ 2020
Ende der Debatte 301
16. JULI 2020
Der Tag, an dem die Turmuhr stoppt 309
24. JANUAR 2021
(Un-)Menschlich 315
23. FEBRUAR 2022
Jetzt wissen wir Bescheid 323
9. MÄRZ 2022
Dies ist nicht unser Krieg 335
6. APRIL 2022
Krieg gegen Russland 345
9. APRIL 2022
Ich will es nicht glauben 351
25. APRIL 2022
Charkiw – Moskau 359
9. MAI 2022
Der Tag der Toten 365
10. MAI 2022
Entsiegung 373
2. OKTOBER 2022
Wozu führen wir Krieg? 381
6. APRIL 2023
Brief an das Basmanny-Gericht 387
28. JUNI 2023
In Erwartung eines Wunders 393
2. MÄRZ 2024
Auf den Tod eines Helden 405
Rückblick aus der Zukunft 409

Editorische Notiz 413
Register 415
Anmerkungen 423