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Winnetou III. Band
Reiseerzählung von Karl May
2999. Tausend
Karl May
Karl May Verlag
EAN: 9783780200099 (ISBN: 3-7802-0009-0)
560 Seiten, hardcover, 11 x 18cm, 2008
EUR 17,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die vorliegende Erzählung spielt in der ersten Hälfte der 70er-]ahre des 19. Jahrhunderts.
Nach der Fassung von 1962 neu herausgegeben von Lothar und Bernhard Schmid
© 2001 Karl-May-Verlag, Bamberg
Alle Urheber- und Verlagsrechte vorbehalten
Deckelbild: Carl Lindeberg
Rezension
Karl May ist, - man mag es mögen oder nicht -, der meistgelesene Schriftsteller deutscher Sprache. Und Trivialliteratur hin oder her - jedenfalls in einer bestimmten Altersstufe werden die fiktiven Reisebeschreibungen als spannend empfunden und geradezu verschlungen von den Lesern, allen voran die Winnetou-Bände: 94 % der deutschen Bevölkerung kennen Karl May, 89 % der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 16 Jahren kennen Winnetou. Karl Mays Werke wurden in über 40 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2006 besuchten ca. 600.000 Fans die Karl-May-Festspiele in Deutschland und Österreich (Bad Segeberg, Elspe, Käthen, Mörschied usw.), die Karl-May-Filme mit Lex Barker und Pierre Brice sind die erfolgreichste Filmserie des deutschen Kinos, die Winnetou-Parodie „Der Schuh des Manitu" ist der erfolgreichste deutsche Film ... - Diese Winnetou-Hardcover-Ausgabe aus dem Karl-May-Verlag ist ein "Klassiker" und unverwüstlich.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Titel: Winnetou III
Untertitel: Band 9, Reiseerzählung
Autor: Karl May
Inhalt: Nach vielen spannenden Erlebnissen unter den Komantschen und in Kalifornien setzt die Erzählung vom Leben und Sterben des edlen Häuptlings dem ganzen indianischen Volk ein unvergängliches Denkmal. Der Bericht über das Testament des Apatschen beschließt das tragische Geschehen.
Anmerkung: "Winnetou III" gehört zu einer dreiteiligen Reihe. Weitere Bände: "Winnetou I" (Band 7) und "Winnetou II" (Band 8).
Herausgeber: Nach der Fassung von 1962 neu hrsg. von Lothar und Bernhard Schmid
Titelbild: Carl Lindeberg
Format: 11,5 x 17,5 cm
Ausstattung: Ganzleinen, farbiges Deckelbild, Gold-, Schwarz- und Blindprägung, Landkarten auf Vorsatz
Inhaltsverzeichnis
1. Der Mann ohne Ohren 5
2. An der großen Westbahn 36
3. „Wasser! Wasser!" 74
4. Die ,Geier' des Llano Estacado 102
5. Der Kundschafter der Apatschen 133
6. Ein Blick in die ,finstern und blutigen Gründe' 165
7. Im Zeltlager der Komantschen . 195
8. Auf dem Rancho des Don Fernando 227
9. Eine seltsame Gaststätte 259
10. Tödlicher Staub 284
11. Die Railtroublers 321
12. Wiedersehen auf dem Kriegspfad 349
13. ,Ave Maria' in der Wildnis 356
14. Gerechte Vergeltung 385
15. Arn Hancock-Berg 405
16. Wieder am Nugget-Tsil 427
17. Das Testament des Apatschen 452
18. Im Kiowadorf 479
19. Am Baum des Todes 503
20. Am Dunklen Wasser! 534
Nachwort 557
Leseprobe „Winnetou III“
Band 9 der Gesammelten Werke Karl Mays
1. Der Mann ohne Ohren
Ich hatte seit dem frühen Morgen eine tüchtige Strecke zurückgelegt. Jetzt
fühlte ich mich einigermaßen ermüdet und von den kräftigen Strahlen der hoch
im Zenit stehenden Sonne belästigt. Deshalb beschloss ich, Rast zu halten und
mein Mittagsmahl zu mir zu nehmen. Die Prärie dehnte sich, eine Bodenwelle
nach der anderen bildend, in unendlicher Weite vor mir aus. Seit unsere
Gesellschaft vor fünf Tagen durch einen starken Trupp von Ogellallah-Sioux
zersprengt worden war, hatte ich weder ein nennenswertes Tier noch die Spur
eines Menschen entdeckt und begann mich nun nach irgendeinem vernünftigen
Wesen zu sehnen, an dem ich erproben konnte, ob mir nicht vielleicht infolge des
lang anhaltenden Schweigens die Sprache verloren gegangen sei.
Einen Bach oder sonst ein Wasser gab es hier nicht, Wald oder Buschwerk
ebenso wenig. Ich brauchte also nicht lange zu wählen und konnte Halt machen,
wo es mir beliebte. So sprang ich in einem Wellental zur Erde, hobbelte1 meinen
Mustang an, nahm ihm die Decke ab und stieg die kleine Bodenerhebung hinan,
um mich dort niederzulassen. Das Pferd musste unten bleiben, damit es im Fall
einer feindlichen Annäherung nicht bemerkt wurde. Ich selbst aber musste den
erhöhten Punkt wählen, um die Gegend überblicken zu können, während es nicht
leicht möglich war, mich zu sehen, wenn ich mich auf den Boden legte.
Gute Gründe veranlassten mich, vorsichtig zu sein. Wir waren in einer
Gesellschaft von zwölf Männern vom Ufer des Platte aufgebrochen, um im Osten
der Felsenberge nach Texas hinabzugehen. Zur gleichen Zeit hatten die
verschiedenen Stämme der Sioux ihre Lagerdörfer verlassen, weil einige ihrer
Krieger von Weißen getötet worden waren und sie nun Rache nehmen wollten.
Wir wussten das, fielen aber trotz aller Vorsicht in ihre Hände und wurden nach
einem harten blutigen Kampf, wobei fünf von uns das Leben ließen, in alle
Richtungen über die Prärie zerstreut.
Da die Indsmen aus meiner Fährte, die ich nicht ganz verwischen konnte, wohl
ersehen hatten, dass ich nach Süden ritt, war mit Sicherheit anzunehmen, dass sie
mir folgen würden. Es galt also, die Augen offen zu halten, wenn man nicht
gewärtig sein wollte, sich eines Abends in die Decke zu wickeln und am Morgen
dann ohne Skalp in den Ewigen Jagdgründen zu erwachen...
1 Trapperausdruck: mit dem Lasso die Beine fesseln
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