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Werkstattbuch Systemisches Coaching Aus der Praxis für die Praxis
Werkstattbuch Systemisches Coaching
Aus der Praxis für die Praxis




Jürgen Hargens

Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783938187326 (ISBN: 3-938187-32-8)
160 Seiten, hardcover, 15 x 21cm, 2007

EUR 25,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Über den Herausgeber:

Jürgen Hargens, Jg. 1947, Psychol. Psychotherapeut und Fortbilder, seit 1979 in eigener Praxis, Gründer (1983) und Herausgeber (bis 1992) der Zeitschrift für systemische Therapie, Vater dreier (erwachsener) Kinder, Gesellschafter bei F.I.S.A, Staff bei M.O.C., Mitarbeiter verschiedener Fachzeitschriften und Autor/Herausgeber zahlreicher Publikationen.



Über dieses Buch:

Coaches gewähren einen Einblick in ihre Praxis. Sie beschreiben dabei nicht nur, was sie tun, sondern sie erläutern auch, warum sie gerade das tun, was sie tun. So erhalten die LeserInnen einen sehr direkten und unmittelbaren Blick in die systemische Werkstatt – indem sie den Coaches gleichsam über die Schulter schauen, dabei sein und sehen können, was, wie, aus welchen Überlegungen heraus und mit welchen Folgen geschieht.



Die Autoren sind nicht nur erfahrene Coaches, sondern - und das macht dieses Buch so außergewöhnlich – sie arbeiten auch in unterschiedlichen Situationen und Kontexten.



Dabei eint die Autoren nicht nur ein respektvolles Verständnis ihrer KundInnen und das Zutrauen in deren Kompetenzen und Ressourcen, sondern auch ihre systemisch-lösungsorientierte Grundüberzeugung, die sie in ihrer jeweils sehr individuell ausgeprägten Eigenart illustrieren.



“In diesem Buch nehmen uns die Autoren in ihre Welt, ihr Coachingverständnis und in ihre Vorstellungen von ihrem Wirken mit. Hier sind spürbar Berater am Werk, die andere Menschen und deren Lebensgestaltung zu begreifen und zu fördern suchen. Sie widmen sich weniger den Störungen und ihren vermeintlichen Ursachen, sondern eher der lebendigen Entfaltung persönlicher Möglichkeiten. Sie geben dem sensiblen kreativen Experiment den Vorzug vor der Anwendung bewährter Schemata. Sie erforschen in menschlichen Begegnungen sich und andere mit Neugierde und Respekt.” Bernd Schmidt (in seinem Geleitwort)
Rezension
Das Werkstattbuch stellt eine interessante Sammlung von Beiträgen rund um das systemische Coaching dar. Es beschäftigt sich sowohl mit der Begriffsklärung des Coaching an sich – die ja grundsätzlich das Selbstverständnis des Coaches prägt – als auch mit anschaulichen und hilfreichen Beispielen.

Bernd Schmid beschreibt in seinem Vorwort schön und prägnant den Grundtenor des Buches. Nach ihm "...gibt es so viele Verständnisse und persönliche Spielarten von Coaching, wie es eigenwillige Persönlichkeiten in diesem Feld gibt. Also ist es nur konsequent, profilierte Vertreter mit Ihren Erzählungen zu Wort kommen zu lassen."
Der Autor stellt in einer Anmerkung zu den Vorbereitungen weiterhin eine für ihn wesentliche Ansicht dar, "...dass Coaching eine Anwendungs- oder Praxisform eine beratenenden Tätigkeit ist". Diese Ansicht wird im folgenden weiter vertieft und stellt eine – wie ich meine erleichternde – Verwandschaft unterschiedlicher Bewertungsformen dar. Das Wesentliche, nämlich die "..Spielart lösungsorientiert, kurz und resourcennutzend..." zu agieren, wird anschließend anschaulich vermittelt.

Im ersten Kapitel erläutert der Autor selbst seine Erfahrungen und die für ihn wesentlichen Merkmale des systemischen Coaching. Neben den sehr hilfreichen Beschreibungen, wird ein Fragebogen vorgestellt, der im Rahmen einer Coachee-Befragung eingesetzt wurde. Dieser Fragebogen, sowie die Antworten und Kommentare dazu ermöglichen einen Blick auf das Wesentliche, sind in Ihrer Art also wieder resourcenorientiert. Die anschließend dokumentierte Beratungssequenz zeigt aus meiner Sicht zwei wesentliche Aspekte des Coaching: Phantasie und Kreativität sind erlaubt, teils auch notwendig, und die ständige Selbstreflexion während des Coachinggesprächs sind alles notwendige Instrumente zur Selbststeuerung des Coaches.

Aufbau und Struktur des zweiten Kapitels sind völlig anderer Natur und sprechen daher unterschiedliche Lerntypen und Auffassungsstrukturen an. Die wesentlichen Aspekte stellt der Autor in gut erkennbaren und leicht verständlichen Zusammenfassungen dar. Auch die grafischen Modelle sind gut verständlich und runden den Charakter des Kapitels ab. Die angeführten Beispiele können bei Bedarf auch übersprungen werden, die Komplexität einer Coachingsituation wird in jedem Fall damit sehr gut veranschaulicht.

Im dritten Kapitel wird eine sehr interessante Coaching Situation beschrieben, die den Coach als "befangene", bzw. als zumindest indirekt involvierte Person zeigt und den "professionellen" Umgang mit diesem Sachverhalt darstellt. Neben dieser Rollenproblematik wird auch die Dauer von Coachingsituationen in ein neues Licht gerückt.

Die letzten beiden Kapitel sind ebenfalls sehr gut strukturiert und gut lesbar. Für mich persönlich war die Schilderung des Lösungsspazierganges von Peter Szabó ein Highlight, da mich die Vorbereitung und das Gespräch selbst an Teile meiner Ausbildung und an Apekte meiner aktuellen Tätigkeit errinnern.

Zusammenfassend läss sich sagen, dass durch die breitgestreuten Beispiele und gut gewählten Beträge ein umfassendes Bild gezeichnet wird, das in meinen Augen einen guten Einblick in die Rolle eines Coaches und dessen Fähigkeiten bietet. Abhängig vom persönlichen Stil wird einem das eine oder andere Kapitel besser gefallen, aber auch hier muss im Sinne einer Kostprobe nicht alles verzehrt werden.

J. Donhauser
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Bernd SCHMIDT (Seite 6)

Ein etwas anderes Vorwort
Gerald GRÜSSL (Seite 7)

Zu diesem Buch (Seite 13)

Jürgen HARGENS (Seite 15)
Vom Therapeuten zum Coach...
oder: Mehr Unterschiede oder mehr Gemeinsamkeiten?

Michael DAHM-LANDSBERG (Seite 52)
Vom Navigieren beim Coachen

Peter SZABÓ (Seite 77)
Kurzcoaching: „Papa, kannst Du mich coachen?“

Daniel MEIER (Seite 98)
Der Lösungsspaziergang

Eugen PREHSLER (Seite 126)
G’schichtln aus dem Wiener Wald ...
... über Freude, Vertrauen und Energie

Personenverzeichnis (Seite 54)

Die Beteiligten (Seite 156)