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Veränderungstraining im Alltag
Eine Anleitung zur In-vivo-Arbeit in Therapie, Beratung und Selbsthilfe
Wolfgang Wendlandt
Thieme Verlag
EAN: 9783131367518 (ISBN: 3-13-136751-2)
180 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2003
EUR 39,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Fast alle therapeutischen Interventionen, die eine gezielte und professionelle Veränderung von Menschen beabsichtigen, werden in Behandlungsräumen durchgeführt. Mit dieser Tradition bricht das Buch. Es zeigt, wie wissenschaftlich fundierte Veränderungsarbeit in den vielfältigen Lebensräumen des Betroffenen möglich wird, genau dort, wo die Konflikte, Ängste und Unsicherheiten bestehen.
Das Buch vermittelt ein breites Spektrum konkreter Anleitungen für eine erfolgreiche In-vivo-Arbeit: Umfangreiches Arbeitsmaterial (31 Arbeitsbögen), zahlreiche Beispiele, Zitate von Klienten und eine Vielzahl an Trainingsprotokollen ergänzen die methodischen Darstellungen.
In-vivo-Arbeit ist unabhängig von Therapierichtungen. Und sie kann nicht nur die psychotherapeutische Arbeit bereichern, sondern auch in der Pädagogik, Logopädie, Ergotherapie und Sozialarbeit eingesetzt werden. Betroffene können das Buch im Rahmen therapeutischer Eigenarbeit und Selbsthilfe-Gruppenarbeit nutzen.
Prof. Dr. Wolfgang Wendlandt, geb. 1944, Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut in Verhaltens- und Gesprächspsychotherapie, ist Hochschullehrer für Psychologie mit dem Schwerpunkt Beratung und Therapie an der Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin. Langjährige Tätigkeit als Ausbilder, Lehrtherapeut und Supervisor für unterschiedliche Berufsgruppen der psychosozialen Versorgung und als Trainer in der Fort- und Weiterbildung. Umfangreiche Forschungs-, Publikations- und Vortragstätigkeit auf den Gebieten „Sprache und Kommunikation", „soziale Kompetenz und Selbstsicherheit", „Angstbehandlung", „Entspannungsverfahren", „Störungen des Sprechens und der Sprache", „Gruppen- und Elternarbeit" sowie „Selbstveränderung, eigentherapeutische Arbeit".
Rezension
Helfer arbeiten in geschlossenen Räumen. Therapeutische Arbeit geschieht meist im geschützten Beratungszimmer oder Therapieraum, weit weg vom alltäglichen Leben und seinen vielen Erfahrungen. Doch die eigentliche Veränderung des Klienten geschieht genau dort. Denn dort tobt das Leben. Und hier setzt die In-vivo-Arbeit an, die im vorliegenden Werk von Wolfgang Wendtland erläutert wird. Er beschreibt in vielen Beispielen, wie Bewegung und Veränderung außerhalb des Behandlungszimmers angestoßen werden kann. Die Veränderung geschieht genau dort, wo die Probleme auftraten. Der Klient wird dazu angeleitet sein eigener Berater und Therapeut zu sein. Das erfordert ein Umdenken. Eine aufschlussreiche Lektüre für Betroffene, Therapeuten, Auszubildende und interessierte Laien.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Von Ausflügen in Welten-Räume 1
Teil l
Theoretische Grundlagen 5
1 In-vivo-Arbeit: Erste Bestandsaufnahme 7
1.1 Kurzbeschreibung der Methode 7
1.2 Konzeptionelle Überlegungen zur Arbeit außerhalb des Beratungsraumes 7
1.3 Aufgabenschwerpunkte der In-vivo-Arbeit 9
1.4 Gründe für den Einsatz der In-vivo-Methode im Rahmen von Beratung, Therapie und psychosozialer Beratung . 12
1.5 Positive Effekte aufgrund der „bewegungsorientierten" Stundengestaltung 17
1.6 Indikation 18
2 Bisherige Anwendungsgebiete der In-vivo-Arbeit 23
2.1 Verhaltenstherapie: Ursprünge und heutiger Einsatz 23
2.2 Logopädie und Sprachheilpädagogik ... 25
2.3 Sozialarbeit und Sozialpädagogik 27
3 In-vivo-Arbeit als therapeutische Hausaufgaben 29
3.1 Grundsätzliches zum Thema „therapeutische Hausaufgaben" 29
3.2 Regeln für das In-vivo-Selbsttraining .. 30
4 In-vivo-Arbeit als Gruppenmaßnahme 36
4.1 Allgemeine Erkenntnisse zur Gruppenarbeit 36
4.2 In-vivo-Gruppe: Ein bevorzugter Ort für den Abbau von Ängsten
und den Aufbau sozialer Kompetenz ... 37
4.3 Durchführungshinweise für die In-vivo-Gruppenarbeit 38
Teil II
Von der Lebendigkeit der In-vivo-Praxis 41
5 Fähigkeiten des In-vivo-Trainers 43
5.1 Annehmende Haltung, einfühlsames Verstehen, ermutigendes Gesamtverhalten 43
5.2 Gefühle ernst nehmen und verbalisieren 44
5.3 Orientierung geben, Transparenz und Übersicht schaffen 45
5.4 Verständlich sprechen, klar anweisen .. 46
5.5 Unterstützung garantieren, Verlässlich-keit zeigen, Kontinuität gewähren 46
5.6 Eingreifen und steuern 48
5.7 Modell sein 48
5.8 Rückmeldung geben 51
5.9 Ermutigen - Loben - Verstärken 52
5.10 Selbstsicher in der Öffentlichkeit auftreten 55
5.11 Verantwortung übertragen und Selbststeuerung fördern 56
5.12 Sich selbst betrachten: Selbstreflektion und persönliche Weiterentwicklung ... 59
5.13 Professionelle Kompetenzen 61
6 Eine neue Dimension: Die Kunst der Improvisation 63
6.1 Alles läuft anders als du denkst:
Ein Beispiel zum Anfang 63
6.2 In-vivo-Arbeit verlangt Improvisation .. 64
6.3 in-vivo-Übungen als Improvisationsarbeit 64
6.4 Improvisation: Sprechen zieht Gedanken in den Fluss 67
6.5 Improvisation als Element des Theaters und der Musik 69
6.6 Improvisation als Mittel der Veränderung 71
6.7 Spielaufträge für In-vivo-Improvisationen'..., 72
6.8 Es ist in Ordnung mit den Füßen aufzustampfen und Mist zu bauen 74
7 Beispiele von In-vivo-Sitzungen (mit Aufgabenstellungen) 76
7.1 Erste In-yivo-Sitzung mit sieben Therapeuten: berufsbezogene Selbsterfahrung 77
7.2 Erste In-vivo-Sitzung mit drei Betroffenen: Körperwahrnehmung
und Spannungsreduktion 80
7.3 Ein Detektivspiel im Stadtzentrum: In-vivo-Stunde mit Kindern -Beobachtungen zur Selbstsicherheit ... 83
7.4 In-vivo-Einzelsitzung in der U-Bahn: Abbau von Scham- und Minderwertigkeitsgefühlen 86
8 Beispiele von In-vivo-Trainingsplänen (mit Aufgabenstellungen) 88
8.1 Telefonangst bei einem Jugendlichen: Trainingsablauf für 5 Sitzungen 89
8.2 „Fremde Menschen ansprechen": Trainingskonzept für den Aufbau kommunikativer Fähigkeiten
bei einer jungen Frau 92
8.3 Reden vor Publikum, Sprechen in Gruppen: Zehn Trainingssitzungen
zur Bearbeitung von Sprechangst 96
8.4 Entspannung im Alltag: Ein 10-Wochen-Generalisierungsprogramm für die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson 100
Teil III
In-vivo-Praxis: Materialien für Helfer und Arbeitsbögen für Betroffene 105
9 Arbeitsschritte und Prinzipien des Vorgehens 107
9.1 Vorbereitung der ln-vivo-Arbeit 109
9.2 Entscheidung über den momentanen Aufgabenschwerpunkt treffen 111
9.3 Spontanes Erproben 113
9.4 Handlungsziele und Trainingssituationen konkretisieren 115
9.5 Den Schwierigkeitsgrad bestimmen ... 118
9.6 Handlungsbeginn vorverlegen - „Warmlaufen" 121
9.7 Systematisch üben 124
9.8 Wiederholen 128
9.9 Herausforderungen riskieren 130
9.10 Geplant ungeplant: Improvisieren 132
9.11 Begleiter sind Mit-Arbeiter 135
9.12 Der persönliche Maßstab gilt 137
9.13 Mit einem Erfolg abschließen 139
9.14 Auswerten 141
9.15 Zeitdauer, Abfolge und Häufigkeit der Sitzungen 144
9.16 Ein In-vivo-Journal führen 147
9.17 Bilanz ziehen 150
9.18 Analyse auftauchender Probleme 152
Teil IV Ausklang 155
10 Zum Umgang mit Schwierigkeiten und Problemen bei der In-vivo-Arbeit 157
10.1 Alternative Sichtweisen 158
10.2 Analyse kritischer Punkte 158
10.3 „Kunstfehler" -
Was Helfer wissen sollten 161
11 Zu guter Letzt
TeilV Anhang
163
167
Literatur 169
Sachverzeichnis 173
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