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Ungarn - Reiseführer
Handbuch für individuelles Entdecken
Mirko Kaupat
Reise Know-How Verlag
EAN: 9783831718795 (ISBN: 3-8317-1879-2)
468 Seiten, paperback, 12 x 18cm, 2010
EUR 19,50 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
komplett in Farbe, 160 Fotos, 18 detaillierte Stadtpläne und Karten, 24 Seiten Atlas Ungarn, Register, Griffmarken, strapazierfähige PUR-Bindung
Leichtes Handling durch Kartenverweise und Griffmarken
18 Stadtpläne und Karten
160 Fotos
Literaturtipps
Ausführliches Register
Zahlreiche informative Exkurse
Strapazierfähige PUR-Bindung
Ungarn mit diesem kompletten Reiseführer entdecken:
Kenntnisreiche Beschreibung aller sehenswerten Orte,
Landschaften und Sehenswürdigkeiten
Kulinarische Informationen: Gulasch, Paprika, Salami u.v.m. –
die ganze Vielfalt der ungarischen Küche
Besichtigungstipps: Kirchen, Klöster, Museen, Burgen, Höhlen
Unterkunfts-Empfehlungen für jeden Geldbeutel:
Hotels, Pensionen, „Zimmer frei“, Campingplätze
Transporthinweise vom Mietwagen bis zur Fähre
Ausführliche Kapitel zu Natur, Geschichte, Kultur und Bevölkerung
Tipps für den Alltag: Bars, Shopping, Weinproben, Märkte, Feste
Anregungen zu sportlichen Aktivitäten
Altstadt über der Altstadt: das historische
Budaer Burgviertel von Budapest Seite 122
Urige Gassen, hohes Schloss, gewaltige
Kathedrale: Szentendre, Visegrád und
Esztergom am malerischen Donauknie
Seiten 197, 204 und 209
Von Hinterhof zu Hinterhof: die Reize Soprons
auf besondere Weise entdecken Seite 234
Mit den Graurindern auf Du und Du:
die naturbelassene Donauinsel Szigetköz
nördlich von Györ Seite 267
Ganzjähriges Freibad mit Heilwirkung:
der Thermalsee von Hévíz wird nie kälter als
24 Grad Seite 297
Einmal das „ungarische Meer“ umkreisen:
per Fahrrad, Zug oder Auto rund um den
Balaton Seite 292
Auf türkischen und frühchristlichen Spuren:
die Schätze der südungarischen Perle Pécs
Seite 338
Gigantische Tropfstein-Formationen:
das faszinierende Höhlensystem von
Aggtelek Seite 403
Rezension
Ungarisch gilt als eine der schwierigsten europäischen Sprachen, die weder der slawischen, der romanischen noch der germanischen Sprach-Familie angehört, und da Sprache immer auch ein kulturelles Aushängeschild ist, zeigt sich schon daran: Ungarn ist etwas Besonderes. Und auch in der jüngeren (deutschen) Vergangenheit war Ungarn wiederum etwas Besonderes; denn 1989 öffnete sich der sog. Eiserne Vorhang zunächst in Ungarn. Und Ungarn ist historisch über Österreich-Ungarn elementar mit dem deutschsprachigen Kulturraum verbunden. Fazit: Eine Erkundung Ungarns lohnt unbedingt! Dieses neu erschienene "Handbuch für individuelles Entdecken" hilft umfassend dabei, sich diesem ebenso faszinierenden wie auch fremden Land zuzuwenden und den Besuch nicht nur auf Budapest zu beschränken.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Reiseführer Ungarn von Reise Know-How informiert kompakt und dennoch detailliert – mit einer Fülle von praktischen Reisetipps sowie Hintergründen zu Geschichte, Kultur, Alltagsleben und Traditionen in Ungarn.
Schon zu Zeiten des Eisernen Vorhangs trafen sich in Ungarn deutsche Urlauber aus Ost und West. Österreichs Nachbarland, geprägt durch die gemeinsame Zeit als k.u.k. Doppelmonarchie, hat eine großartige Kultur und reizvolle Landschaften zu bieten: faszinierende Städte wie Budapest und Pécs, die endlos scheinende Weite der Puszta-Steppe, den Plattensee, Weingebiete wie Tokaj und Eger (Erlau) sowie kleine Orte mit historischen Zentren wie Köszeg und Szentendre. Ein Erlebnis sind auch die für Ungarn typischen kulinarischen Köstlichkeiten: Gulasch, Salami, Paprika, Palatschinken, Wein und Kräuterlikör.
Mirko Kaupat, Jahrgang 1975, wuchs im niedersächsischen Oldenburg auf. Als Absolvent der Berliner Journalistenschule
führte ihn sein beruflicher und privater Weg nach Warschau, wo
er seit 2002 lebt und als Autor, Journalist sowie Übersetzer arbeitet. Sein Vater verbrachte die Kindheit mit russischer Mutter und deutschem Vater im Baltikum und vermittelte ihm schon früh den Reiz und die schwierige Realität dieser Region, als sie noch zur Sowjetunion gehörte und die meisten Westeuropäer kaum etwas damit anzufangen wussten.
Die erste eigene Reise ins Baltikum machte Kaupat mit seiner späteren Ehefrau per Fahrrad von der polnisch-litauischen Grenze bis nach Tallinn – mit zahlreichen Stationen in Lettland. Es folgten viele weitere Touren in das mit Meeresküste, Seen, imponierenden Naturparks und schönen Städten so reich gesegnete Land.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Hinweise zur Benutzung des Reiseführers 9
Praktische Tipps A–Z
(unter Mitarbeit von Elfi H. M. Gilissen)
Anreise 14
Ausrüstung 20
Autofahren 22
Behinderte 26
Camping 27
Einkaufen und Souvenirs 28
Ein- und Ausreise 30
Elektrizität 32
Essen und Trinken 32
Feste und Feiertage 38
Geld 40
Gesundheit 42
Informationen 44
Internet 45
Kinder 47
Kriminalität und Sicherheit 48
Nachtleben 48
Notfälle 49
Öffnungszeiten 50
Orientierung 51
Post 52
Radfahren 52
Reisezeit 55
Sport und Erholung 55
Sprache 57
Telefonieren 59
Uhrzeit 59
Unterkunft 60
Verkehrsmittel 62
Versicherungen 65
Zeitungen und Zeitschriften 67
Land und Leute
Geografie 70
Klima 71
Fauna und Flora 72
Umwelt und Naturschutz 75
Geschichte 77
Staat und Verwaltung 98
Medien 102
Wirtschaft 104
Tourismus 105
Bevölkerung 106
Religionen 110
Kunst und Kultur 110
Budapest
Einleitung 118
Geschichte 119
Sehenswertes 122
Buda 122
Pest 139
Margaretheninsel 165
Aquincum 166
Óbuda Altstadt 168
Ausflug in die Budaer Berge 169
Höhlen 171
Transport und Verkehr 172
Praktische Tipps 182
Budapests Umgebung
Einleitung 196
Szentendre 197
Szentendre-Insel 204
Visegrád 204
Esztergom 209
Schloss Gödöllő 217
Hollókő 220
Westungarn
Einleitung 226
Sopron 226
Nagycenk 242
Fertőd 243
Győr 245
Pannonhalma 258
Zirc und die Bakony-Region 262
Pápa 264
Mosonmagyaróvár 265
Donauinsel Szigetköz 267
Kőszeg 270
Szombathely 277
Ják 282
Körmend 284
Wächterregion („Wart“) 285
Zalaegerszeg 288
Balaton (Plattensee) und Umgebung
Einleitung 292
Kis-Balaton 296
Hévíz 297
Keszthely 301
Das Nordufer des Balaton 306
Das Südufer des Balaton 317
Veszprém 322
Székesfehérvár 330
Südungarn
Einleitung 338
Pécs 338
Szigetvár 353
Harkány 354
Siklós 355
Villány 355
Mohács 356
Szekszárd 357
Kalocsa 358
Dunaföldvár 360
Szeged 361
Die Puszta von Bugac 370
Die Puszta nördlich von Szeged 371
Kecskemét 372
Nord- und Ostungarn
Einleitung 376
Eger 376
Nördlich von Eger 394
Östlich von Eger 395
Westlich von Eger 396
Miskolc 399
Tropfsteinhöhlen
im Naturpark Aggtelek 403
Lillafüred 407
Der Theiß-See 409
Puszta 413
Hajdúszoboszló 416
Debrecen 417
Tokaj 419
Anhang
Sprachhilfe 426
Literaturtipps 428
Register 436
Der Autor 444
Atlas nach Seite 444
Exkurse
Die Legende der Abstammung
von den Hunnen … 79
Heimisch und doch Fremde –
Juden in Ungarn … 146
Donauschwaben –
die fast vergessene Minderheit … 208
Ein kleines und
geheimnisvolles Volk … 221
Soproni Kékfrankos … 229
Flucht beim „Picknick“ –
der Anfang vom Ende
des Eisernen Vorhangs … 240
Wie das Schloss Haydn
nervte und inspirierte … 244
Hahn und Mondsichel
schreckten die Türken … 252
Einzigartige Begegnungen
im Kalten Krieg … 296
Der Einfluss der Türken … 341
Puszta in der Hauptrolle … 413
Ungarn – eine Hochburg
des Calvinismus … 418
Wein der Könige und Päpste … 420
Karten
Ungarn … Umschlag vorn
Anreise … 15
Stadtpläne
Balatonfüred … 314
Budapest … Umschlag hinten
Budapest Metro … 178
Budapest Zentrum (Pest) … 180
Eger … 391
Esztergom … 212
Győr … 255
Kecskemét … 372
Keszthely … 305
Kőszeg … 274
Pécs … 348
Sopron … 236
Szeged … 366/367
Székesfehérvár … 333
Szentendre … 199
Szombathely … 280
Tokaj … 421
Veszprém … 329
Vorwort
Es ist eines dieser wenigen Länder mit
echtem Wiedererkennungswert. Die
meisten Menschen könnten ganz
spontan gleich eine Handvoll Stichwörter
in den Raum werfen, wenn sie
nach Ungarn gefragt werden: Paprika,
Gulasch, Salami, Budapest, Plattensee,
Puszta, Tokajer und Erlauer Stierblut.
Ganz zu schweigen von den Namen,
die Literatur- und Musikfans sofort auf
der Zunge hätten. Natürlich sind es
teilweise auch Klischees, und Ungarn
hat noch viel mehr in die Waagschale
zu werfen als all das. Dennoch: Für ein
solch klares Profil gäben andere Länder
viel.
Was macht Ungarn so einzigartig?
Mittelgebirge, große Seen und viel
gutes Wetter gibt es schließlich auch
anderswo. Vielleicht liegt es an der
einzigartigen Stellung des Volkes,
das weder der slawischen, der romanischen
noch der germanischen Familie
angehört. Es dürfte eigentlich gar nicht
mehr bestehen, oft wurde den Ungarn
im Laufe der Jahrhunderte schon der
Untergang vorhergesagt – genau wie
es all ihren verwandten Völkern auch
nach und nach passiert ist. Als die Ungarn
(Magyaren) vor über tausend
Jahren ihr heutiges Land in der ehemaligen
römischen Provinz Pannonien
einnahmen, waren sie umringt von
fremden Nationen – Slawen, Germanen,
Türken. Und sie sind es bis heute
geblieben, mit einzigartiger Herkunft
und Sprache – auch wenn sie im 21.
Jahrhundert in die EU eingebunden
und damit Teil der Europäischen Staatengemeinschaft
geworden sind. Die
Einzigartigkeit brachte also möglicherweise
den Drang, sich positiv abzugrenzen,
viel Eigenes zu schaffen und
es nach außen hin offensiv zu vertreten.
Hinzu kam die gegenläufige Entwicklung:
Schon seit dem frühen Mittelalter
kamen viele Ausländer nach
Ungarn, die meisten von ihnen auf
ausdrücklichen Wunsch des Königshauses.
Sie emigrierten vor allem aus
Schwaben, Sachsen und anderen
deutschen Landen, sie waren maßgeblich
am Entstehen der Städte und des
Handels beteiligt, ja, sie bildeten über
lange Jahre die obere Bürgerschicht
Ungarns. Hinzu kamen Slowaken, Kroaten,
Serben, Bosnier – Menschen all
jener Länder, die Ungarn über so lange
Zeit hinweg beherrschte.
Auf der einen Seite stand also die
Isolierung des Landes, welche die Ungarn
in ihrer Geschichte immer wieder
schmerzlich erfahren mussten, auf der
anderen Seite die starke Vermischung
der Völker und Konfessionen (der Anteil
und der Einfluss der jüdischen Bevölkerung
war stets bedeutend). Es
wird dieser Zweiklang sein, der Ungarn
den starken Charakter und das
klare Profil gab.
Die Einwanderer und die vielen Besucher
fingen früh damit an, die Welt
von der Schönheit Ungarns in Kenntnis
zu setzen. Zwar fehlen das Meer
und himmelhohe Gebirge, dafür ist jeder
Reisende fasziniert von den lieblichen
Landschaften, der Farbenpracht
der Natur, den beeindruckenden Städten
und idyllischen Orten mit ihren so
zahlreichen kulturellen und geschicht-
lichen Einflüssen, den Seen mit angenehmen
Badetemperaturen im Sommer,
der ungarischen Küche und dem
Wein, der im Land solch hervorragende
Bedingungen zum Reifen hat.
In Ungarn hat man sich schon lange
auf die vielen Besucher und Gäste eingestellt:
An Restaurants, Hotels, Pensionen,
Campingplätzen und den so
typischen Privatunterkünften mit dem
deutschsprachigen Schild „Zimmer
frei“ vor der Tür mangelt es fast nirgendwo.
Herausragend sind auch die
Möglichkeiten, den Urlaub in Ungarn
aktiv und gesund zu verbringen: Neben
den natürlichen Badeseen gibt es
zahlreiche Hallen- und Freibäder, viele
davon mit Wasser aus Heilquellen.
Entsprechend groß ist das Angebot an
„Wellness“- und Kureinrichtungen. Die
Bäder sind ein Erbe der türkischen
Herrschaft im Lande, während an den
österreichischen Einfluss auf den ersten
Blick vor allem die Kaffeehäuser
und die leckeren Torten erinnern.
Ganz klein ist das Land der „Magyaren“,
wie die Ungarn sich selbst nennen,
zwar nicht, doch die Entfernungen
sind nicht allzu groß, die Straßen
größtenteils akzeptabel bis gut und
die Bahnverbindungen vorbildlich im
Vergleich zu anderen ehemals kommunistischen
Ländern.
Die Vergangenheit als Arbeiter- und
Bauernstaat wird übrigens nicht von
allen negativ betrachtet: Viele, besonders
Ältere, sehnen sich nach der Zeit
des sprichwörtlichen „Gulaschkommunismus“,
als Ungarn der freiheitlichste
aller sozialistischen Staaten
war. Immerhin durften Hunderttau-
Vorwort
sende in den 1980er Jahren sogar in
den Westen reisen, die Wirtschaft war
teilweise privat organisiert, und den
Menschen wurde ihr Leben vom Staat
abgesichert. Dennoch, oder gerade
deswegen, waren die Ungarn die Ersten,
die ihre Grenzen 1989 öffneten –
Tausende DDR-Flüchtlinge dankten es
ihnen. Der erste Schritt zum Fall der
Mauer bzw. des „Eisernen Vorhangs“
war getan. Ungarn sicherte sich jahrelang
einen Spitzenplatz in der wirtschaftlichen
Entwicklung, aus dem
Ausland kamen Investoren ebenso
zahlreich wie Touristen. Erst vor wenigen
Jahren begann ein Rückschlag:
galoppierende Inflation, hohe Schulden,
verärgerte Menschen auf der
Straße, massive Proteste gegen die gerade
wiedergewählte Regierung. Die
Wirtschaftskrise 2008/2009 traf Ungarn
besonders hart, zu viel war auf
Pump finanziert worden. Der Lebensstandard
fiel wieder, die Sehnsucht
nach den „guten alten Zeiten“ wuchs
bei einigen. Hinzu kamen politische
und gesellschaftliche Schwierigkeiten:
Probleme mit der Minderheit der Sinti
und Roma, von vielen als „Zigeuner“
beschimpft und verachtet, der Aufstieg
der rechtsnationalen Jobbik-Partei,
schwerer Krach mit dem Nachbarland
Slowakei um die Behandlung der
ungarischen Minderheit dort. Und
doch überwiegen die Erfolge der letzten
zwei Jahrzehnte: Ungarn ist, wie
schon lange nicht mehr in seiner Geschichte,
ein völlig selbstbestimmtes
Land, die Demokratie festigt sich, die
Menschen lernen den Umgang mit
der Freiheit, und mit der Mitgliedschaft
in EU und NATO können sie
sich erstmals in der langen Geschichte
ihrer Heimat fast völlig sicher fühlen –
nicht mehr allein gelassen wie so oft in
den Jahrhunderten zuvor.
Mirko Kaupat, im Sommer 2010
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