Karen-Susan Fessel:
Und wenn schon! (ab 12J.)
Oetinger Verlag, Hamburg, 2002, 143 Seiten, 9,90 Euro, ISBN 3-7891-3507-0.


„Und wenn schon!“ bietet einen Einblick in ein Leben, wie es heute für viele Kinder in der Bundesrepublik völlig normal ist. Die Zahl derer die schon in der zweiten Generation von der Sozialhilfe leben wird immer größer. Welche Probleme diese Umstände mit sich bringen, werden in diesem Buch sehr gut beschrieben. Neben der Skizzierung der sozialen Umstände der Familie Hannemann und deren Folgen, schwimmt immer Hoffnung in der Geschichte mit. Nicht nur, das Manfred in den A-Kurs Englisch zugelassen wird und somit die Chance auf die Realschule hat, sondern auch die Begegnung mit Gesine, die entgegen den allgemeinen Ressentiments, Sympathie für ihn hegt, lässt hoffen. Nebenbei erwächst auch eine große Einsicht durch dieses Buch: „Na und wenn schon! Die Familie hält trotz widrigster Umstände zusammen.“
Karen-Susan Fessel versteht es die banale Alltäglichkeit eines 12jährigen Jungen realistisch darzustellen. Mit diesem Buch können sich Jugendliche identifizieren. Die Sprache ist real und nicht übertrieben und entspricht dem Wortschatz der heute Zwölfjährigen und aufwärts. „Und wenn schon!“ ist problemorientierte Jugendliteratur die auch in der Schule ihren Einsatz finden kann. Im Deutschunterricht ab der fünften Klasse kann man sich mit diesem Buch beschäftigen.

Clemens Arndt
www.lehrerbibliothek.de

Manfred hat es wirklich nicht leicht ... Und das liegt nicht nur an seinem Namen.
Manfreds Familie ist so arm, dass er nicht mal eine neue Badehose bekommt. Sein Bruder wird bei einem Diebstahl erwischt, seine Mitschüler machen sich über ihn lustig. Zum Erstaunen aller aber schafft er es, zu den Klassenbesten zu gehören. Und es kommt noch besser, denn er lernt Gesine kennen. Gesine, die immer ein fröhliches Lachen hat und sogar ein eigenes Zimmer. Eigentlich traut er sich gar nicht, sie anzusprechen - aber Gesine hat keine Vorurteile!