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Trauma und Bindung zwischen den Generationen Vererbte Wunden und Resilienz in Therapie, Beratung und Prävention Die Beiträge von Teresa W. Ngigi, Abraham Sagi-Schwartz sowie von Suchithra Varadarajan, Anja M. Gumpp und Iris-Tatjana Kolassa wurden von Ulrike Stopfel aus dem Englischen übersetzt.
Trauma und Bindung zwischen den Generationen
Vererbte Wunden und Resilienz in Therapie, Beratung und Prävention


Die Beiträge von Teresa W. Ngigi, Abraham Sagi-Schwartz sowie von Suchithra Varadarajan, Anja M. Gumpp und Iris-Tatjana Kolassa wurden von Ulrike Stopfel aus dem Englischen übersetzt.

Karl Heinz Brisch (Hrsg.)

Klett-Cotta
EAN: 9783608965889 (ISBN: 3-608-96588-2)
256 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, September, 2022, div. Schaubilder

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Den transgenerationalen Teufelskreis durchbrechen

Neue beeindruckende Forschungsergebnisse belegen die gravierenden Auswirkungen von traumatischen Erfahrungen bis in die nachfolgenden Generationen. Doch wie überträgt sich traumatische Angst der Eltern auf die Kinder- und Enkelkindergeneration? Welche Rolle spielen dabei epigenetische Mechanismen? Warum leiden manche Menschen kaum unter »vererbten psychischen Wunden« und andere sehr? Welche Schutzfaktoren gibt es und wie können sie in der Therapie und Prävention eingesetzt werden? Diese und weitere spannende Fragen beantworten renommierte, internationale Experten in dem vorliegenden Band zu generationsübergreifenden Traumata.

Karl Heinz Brisch, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg. Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen. Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® - Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben. Er ist Gründungsmitglied der »Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit« (GAIMH e. V. - German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH - World Association for Infant Mental Health. Seit 2000 organisiert er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie seit 2018 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at). Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (https://www.khbrisch.de). Vom 16. bis zum 18. September 2022 findet die 21. Internationale Bindungskonferenz zum Thema »Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten - Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie« statt. Die Konferenzleitung obliegt Karl Heinz Brisch. Zur Website der Bindungskonferenz: www.bindungskonferenz.de
Rezension
In diesem Band, der eine internationale Fachkonferenz in München unter dem Buchtitel vom 10.-12. September 2021 unter Leitung des Herausgebers dokumentiert, geht es um generationsübergreifende Traumata und welche Hilfestellungen durch die Bindungsforschung gegeben werden können. Die Bindungsforschung kann wesentliche Ursachen der Entstehung psychischer Störungen erklären. Dieser Band zeigt, welche neuen Möglichkeiten der Behandlung sich aus diesen Erkenntnissen ergeben. Neue und beeindruckende Forschungsergebnisse belegen die Auswirkungen von traumatischen Erfahrungen bis in die nachfolgenden Generationen. Manche Menschen entwickeln aber selbst nach extrem traumatischen Erlebnissen langfristig kaum oder keine Symptome. Welche Faktoren tragen zu dieser »psychische Widerstandskraft« (Resilienz) bei und wie könnte sie gezielt gefördert werden? Können Beratung und Psychotherapie zur »Korrektur« epigenetischer Veränderungen beitragen? Wann müsste eine frühzeitige Form der Prävention ansetzen und wie müsste sie aussehen, damit wir ein »traumatisches Erbe« wirklich hinter uns lassen könnten?

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Einleitung 10

Wolf Ritscher
Transgenerationale Vermächtnisse 13
Die Folgen des nationalsozialistischen Terror- und Mordsystems für meine deutsch-jüdische Familie

Katharina Drexler
Ererbte Wunden erkennen und heilen 34
Therapie der transgenerationalen Traumatisierung

Sabine Bode
Deutsche Kriegsenkel durchbrechen die Mauer des Schweigens 48

Jiajia Wu und Alexander Korittko
Trauma-Narrative zwischen politischer Einflussnahme und transgenerativen Effekten 62
DDR/BRD-Vereinigung und Ein-Kind-Politik in China

Suchithra Varadarajan, Anja M. Gumpp und Iris-Tatjana Kolassa
Biomolekulare Spuren von traumatischem Stress 82
Eine intergenerationale Perspektive und innovative therapeutische Ansätze

Sonja Entringer
Frühe Stresserfahrungen und Programmierung von Gesundheit und Krankheit 106

Teresa W. Ngigi
Entwicklungstraumata und das Durchbrechen des Zyklus 121

Ali Jawaid und Isabelle M. Mansuy
Generationsübergreifende Auswirkungen von Traumata 140
Implikationen für Individuen und Gesellschaft

Egon Garstick
Transgenerative Weitergabe der Traumatisierung und des Zornes 163

Abraham Sagi-Schwartz
Kann ein extremes Trauma weitergegeben werden? 178
Eine Drei-Generationen-Studie mit Holocaust-Überlebenden und ihren Nachkommen

Christiane Ziegler, Miriam A. Schiele und Katharina Domschke
Patho- und Therapieepigenetik psychischer Erkrankungen 200

Flavia-Elvira Bogorin und Christian Grünhaus
Prävention bringt’s 217
Der gesellschaftliche und ökonomische Mehrwert von Programmen mit Präventivcharakter anhand von drei Fallbeispielen

Karl Heinz Brisch
Trauma-Resilienz zwischen den Generationen 237

Die Autorinnen und Autoren
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