Zur graphischen Gestaltung der Seiten:
Auf den ersten Blick wirkt das Themenheft Bauernhof gleich gut strukturiert: Es gibt einen Laufzettel und einen Rückmeldebogen, den die Schüler nach Abschluss der Werkstatt erhalten. Hierin steht in Form von 1 bis 3 Smilies, wie konzentriert, selbstständig, engagiert, ordentlich jemand gearbeitet hat und ob sich der Schüler an Unterrichtsgesprächen beteiligt hat.Diesen Bogen könnte man ruhig etwas größer abdrucken, denn er umfasst ein Drittel der Heftseite und ist für Erstklässler zu klein gedruckt. Oben auf der Seite steht sehr groß der Schriftzug Bauernhof - so wie auf jeder Seite dieses Heftes. Dies halte ich für unnötig und ablenkend. Auch, dass auf jeder Seite oben "Themenheft" steht, wirkt für mich störend, gerade dann, wenn ein Lehrer nicht alle Seiten aus diesem Heft nutzen möchte und Zusatzmaterial verwendet. Wünschenswert wäre, dass die Schrift innerhalb einer Seite nur eine Schriftart verwendet und nicht diverse Schiftarten genutzt werden. Dies würde den Blättern optisch eine größere Einheit verleihen. Auch die Seitenzahlen unten auf den Kopiervorlagen sollte der Verlag wegnehmen, denn die Kinder können damit nichts anfangen.
Die ausgewählten Grafiken sind zum Teil gut, insgesamt aber erinnern sie dadurch, dass sie reine Strichzeichnungen sind, an ältere Cliparts. Auch hier könnte man das Material durch weichere Zeichnungen positiv verändern.

Zum Inhalt:
Da das Heft sich sowohl an Erstklässler, als auch an Zweitklässler wendet, entsteht das Problem, dass Schüler mit sehr unterschiedlichen Lernvoraussetzungen mit dem gleichen Material arbeiten. Selten wird man dabei beiden Jahrgängen gerecht:
Die Arbeitsaufträge in einem Kasten auf dem Arbeitsblatt sind oft sehr umfangreich und beinhalten viel zu lesen, die Schriftart ist recht klein und könnte für Erstklässler ruhig größer und in Silben gedruckt sein. Ein Großteil der Arbeitsblätter fällt somit für Erstklässler aus, da die Flut an Arbeitsaufträgen und Text viele Schüler überfordert. Der Arbeitsauftrag "Schaue dir die Bilder genau an" mag zwar wichtig sein, doch ist er wirklich nötig, oder schauen Erstklässler Bilder auf einem Arbeitsblatt nicht ohnehin an?
Sinnvoller fände ich einen guten Kommentar im Vorwort für den Lehrer, der dann die Arbeitsaufträge mündlich mit den Kindern bespricht. Die Arbeitsblätter selbst wären dann viel klarer aufgebaut und nicht zu textlastig.
Auf einem Arbeitsblatt wählt die Autorin die Überschrift "Anne kennt sich mit Pferden aus". Im ersten Satz steht auch, dass Anne gerne im Pferdestall arbeitet, dann aber geht es nur noch um Ponys und auch das Bild ist das eines Ponys. Wäre es hier nicht viel sinnvoller, gleich von Ponys zu reden, oder aber Unterschiede zwischen Pony und Pferd herauszuarbeiten?

Zur Differenzierung
Schade eigentlich. Wie gut ließe sich dieses Material differenzieren, wenn man einzelne Ideen heraus greifen würde und für Anfänger und Fortgeschrittene variieren würde. Dann achte es auch Sinn, zwei Jahrgänge zugleich anzubieten, da schwächere Zweitklässler und fitte Erstklässler Zusatzangebote hätten...
Ein Beispiel:
Auf S. 54 sollen die Schüler Zahlen zu einem Bild verbinden. Die Zahlen gehen bis zur 35. Leicht könnte man zwei verschiedene Bilder anbieten, einmal mit Zahlen von 1 bis 20 und einmal mit Zahlen von 1 bis 35, vielleicht sogar ein weiteres mit Zahlen bis 50.

Fazit: für die 1. Klasse nur sehr bedingt zu verwenden, für die 2. Klasse zum Teil empfehlenswert.

R.Lussnig, Lehrerbibliothek.de

Entdecken Sie mit Ihren Kindern das Leben auf dem Bauernhof!

Die SchülerInnen begegnen in diesem Heft dem Bauern, seiner Familie und vielen Tieren. In zahlreichen Angeboten lernen die Kinder die bäuerliche Arbeit im Stall und auf dem Feld kennen.

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