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Streitsache Assistierter Suizid Perspektiven christlichen Handelns
Streitsache Assistierter Suizid
Perspektiven christlichen Handelns




Kristina Kuehnbaum-Schmidt (Hrsg.)

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374070831 (ISBN: 3-374-07083-3)
128 Seiten, paperback, 12 x 19cm, Februar, 2022

EUR 19,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Assistierter Suizid als Akt autonomer menschlicher Selbstbestimmung? Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020 verstößt das Verbot einer geschäftsmäßigen Förderung des Suizids gegen das Grundgesetz. Soll darum künftig assistierte Sterbehilfe auch in kirchlichen Einrichtungen möglich sein? Der von der Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland herausgegebene Band ist hochspannend. Angesehene Theologen und Theologinnen debattieren die sehr kontroversen Positionen nicht nur im deutschen und evangelischen, sondern auch im ökumenischen und europäischen Kontext. Sie beleuchten das umstrittene Thema aus juristischer, theologischer und diakonischer Perspektive. In welcher Beziehung stehen Freiheit und Selbstbestimmung zur Konstitution des Menschen als Gemeinschaftswesen, als Geschöpf unter Geschöpfen? Wo genau kommt die Menschenwürde ins Spiel? Wie zeigt sich christliches Handeln im Horizont der Liebe Gottes? Eines Gottes, der unbedingt für das Leben eintritt - auch am Ende des Lebens und darüber hinaus! Mit Beiträgen von Michael Germann, Dietrich Korsch, Annette Noller Ulrich H. J. Körtner und Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, stellvertretende leitende Bischöfin der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD) und stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB).
Rezension
Dieser Band dokumentiert eine Vortrags- und Gesprächsreihe zum assistierten Suizid im Kontext der Sterbehilfe-Debatte. Ist Suizid ein Menschenrecht? Das Urteil des BVerfG vom 26.02.2020 über die geschäftsmäßige Förderung des Suizids hat eine öffentliche Kontroverse entfacht über das Recht auf den eigenen Tod. Darf professionelle Suizidhilfe prinzipiell möglich sein, auch in kirchlichen Einrichtungen? Der vorliegende Band will dazu beitragen, dieses hochumstrittene Thema aus juristischer, theologischer, diakonischer und europäischer Perspektive zu beleuchten. Aus welchen Gründen eine Person die Entscheidung treffe, ihr Leben zu beenden, entziehe sich religiösen oder gesellschaftlichen Bewertungen, so das BVerfG. Der Zweite Senat anerkennt ein Recht auf Selbsttötung, das einzig durch den freien Willen bedingt ist. Dies erfordert eine Positionierung von Kirche und Diakonie. Welches Menschenbild liegt dem Urteil des BVerfG zugrunde, wie hat es seine Argumentation aufgebaut und was fordert es den Gesetzgeber vorrangig zu schützen auf? Die vorliegenden Vorträge wollen in der weiter intensiv geführten gesellschaftlichen Debatte zum assistierten Suizid zu einer christlich profilierten Meinungsbildung beitragen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Kristina Kühnbaum-Schmidt
Einleitung 7

Michael Germann
Ein Recht auf den eigenen Tod?
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020
zum Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung 15

Dietrich Korsch
Selbstbestimmung und Willensfreiheit
Zur Diskussion um den assistierten Suizid 47

Annette Noller
Assistierter Suizid
Perspektiven der Diakonie 67

Ulrich H. J. Körtner
Suizidhilfe
Professions- und organisationsethische Gesichtspunkte
in ökumenischer und europäischer Perspektive 91

Autorinnen und Autoren 127