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    | Stauffenberg. Porträt eines Attentäters 
 
 
 Thomas Karlauf
 Blessing
 EAN: 9783896674111 (ISBN: 3-89667-411-0)
 367 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, März, 2019
 
EUR 24,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Wer war Claus von Stauffenberg?
 Die Figur des Oberst, der am 20. Juli 1944 die Bombe zündete, die Hitler töten sollte, blieb immer schemenhaft. Dieses Buch zeigt, warum sich die Deutschen mit dem Erbe Stauffenbergs auch 75 Jahre nach dem Attentat noch immer schwertun.
 
 
 
 »Eine sehr eindrucksvolle und überzeugende Analyse von Stauffenbergs Ideenwelt, die sich jeder moralischen Bewertung enthält.«
 
 Ian Kershaw
 
 Rezension Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944) steht, mit großer Strahlkraft, symbolisch für den Widerstand gegen das Hitler-Regime. Der 20. Juli 1944 ist ein Gedenktag, der 75 Jahre zurückliegt, bezogen auf das Erscheinungsjahr des Buches. Thomas Karlauf macht es sich zur Aufgabe, den Menschen Claus von Stauffenberg zu porträtieren und die Ereignisse um den 20. Juli, durch eine Vielzahl von Quellen gut belegt, zu interpretieren und kommentieren. Den Lesern mag das Attentat und seine Hauptakteure in einem bislang unbekannten Licht zu erscheinen.
 Die Biografie beginnt mit einem Ereignis, das nicht ohne weiteres mit Stauffenberg in Verbindung gebracht würde: dem Tod "des Meisters" (gemeint ist der der Dichter Stefan George). Rasch wir klar, welche prägende Rolle George im Leben einiger junger Intellektueller spielte und welch nachhaltigen Einfluss er auch auf das Leben der Stauffenberg-Brüder hatte, literarisch, menschlich und nicht zuletzt "ideologisch".
 Natürlich geht es im vorliegenden Werk vorrangig um Claus von Stauffenberg, dessen Leben vom Autor gekonnt biografisch der Leserschaft näher gebracht wird.
 Die wesentlichen Lebenslinien und -ereignisse werden skizziert, wobei der Soldat und Offizier Claus von Stauffenberg ins Zentrum der Betrachtung gerückt wird. Und Claus von Stauffenberg ist überzeugter Soldat und lebt das Offiziersdasein in tiefer Überzeugung.  Mensch, Christ, Offizier und nicht zuletzt Familienvater - wie passt das zusammen?
 Der inhaltliche Struktur führt den Leser -weitestgehend einer historisch-chronologischen Ordnung folgend- durch die wesentlichen Lebensstationen des Claus von Stauffenberg, bis hin zum zentralen Ereignis: dem Anschlag auf Hitler am 20. Juli 1944. Einem Tag, der bis heute als Gedenktag begangen wird.
 
 "Kaum ein Tag der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts ist so oft beschrieben, gedeutet, erinnert, bedichtet, verfilmt, dramatisiert, kurz: bis auf den letzten Grund ausgelotet worden wie der 20. Juli 1944." (S. 309).
 Zurecht möchte man sagen. Ist es doch ein Tag, der in seiner Vorgeschichte und in Bezug auf die Hauptbeteiligten aussergewöhnlich ist. Dies zu beschreiben, zu erklären und interpretieren macht sich der Autor der vorliegenden Stauffenberg-Biografie zu eigen. Es ist ihm gelungen. Nicht moralisierend, gleichwohl bewertend verfasst der Autor sein Werk. Gut belegt durch historische Quellen gelingt ihm, in absolut positivem Sinne, ein kritisches Bild des Hauptakteurs, Claus Schenk Graf von Stauffenberg zu zeichnen.
 Einerseits kratzt es am Lack der Glorifizierung dieser mutigen Tat, andererseits würdigt es das Vorhaben und ordnet die Motive des Widerstandskreises unter Berücksichtigung historisch-gesellschaftlicher Betrachtungen ein.
 Ein Buch das aus meiner Sicht Fragen stellt und den Leser zu einem eigenen Schluss ermutigt, zumindest aber, sich mit diesem Ereignis näher zu befassen.
 Es lohnt sich, dies Buch zu lesen und vergleichend zu weiterer aktueller Literatur zu nutzen (meine Empfehlung als Ergänzung zum Buch von Thomas Karlauf möchte ich das Buch der Stauffenberg-Enkelin, Sophie von Bechtolsheim explizit nennen).
 
 Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo Ausgezeichnet als das historische Buch des Jahres und beste Biografie des Jahres von "DAMALS - Das Magazin für Geschichte".
 Wer war Claus von Stauffenberg? Die Figur des Oberst, der am Mittag des 20. Juli 1944 die Bombe zündete, die Hitler töten sollte, blieb in der Literatur immer schemenhaft. Wir kennen den langen Weg der Opposition, der schließlich zu dem Anschlag geführt hat, aber bis heute besitzen wir kein überzeugendes Bild von der Persönlichkeit des Attentäters. Weil wir in erster Linie nach moralischen Kriterien urteilen, tun wir uns mit der Einordnung des militärischen Widerstands generell schwer.
 
 Die neue Stauffenberg-Biografie versucht, aufbauend auf dem aktuellen Forschungsstand und unter Berücksichtigung bisher unbekannter Quellen, die Ideenwelt des Attentäters zu rekonstruieren. Die Normen, die sein Denken und Handeln bestimmten, waren für ihn lange Zeit vereinbar mit Hitlers Politik. Erst im Sommer 1942 begann er umzudenken und die politische Verantwortung des Offiziers höher zu stellen als Pflicht und Gehorsam. Als er zwei Jahre später zur Tat schritt, fühlte er sich von den meisten seiner Mitverschwörer im Stich gelassen.
 
 In jedem anderen Land Europas wäre einem Hitler-Attentäter schon wenige Tage nach Kriegsende ein Denkmal errichtet worden. Warum das in Deutschland nicht möglich war, zeigt dieses Buch.
 
 »Eine sehr eindrucksvolle und überzeugende Analyse von Stauffenbergs Ideenwelt, die sich jeder moralischen Bewertung enthält.«
 Ian Kershaw
 
 Thomas Karlauf, geboren 1955 in Frankfurt am Main, ging nach dem Abitur nach Amsterdam und arbeitete zehn Jahre für die Literaturzeitschrift »Castrum Peregrini«. Von 1984 bis 1996 war er Lektor bei den Verlagen Siedler und Rowohlt und führt seither eine Agentur für Autoren in Berlin. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen die weithin beachteten Biografien »Stefan George. Die Entdeckung des Charisma« (Blessing 2007) und »Helmut Schmidt. Die späten Jahre« (Siedler 2016), sein Buch »Stauffenberg. Porträt eines Attentäters« wurde im Rahmen des DAMALS-Buchwettbewerbs von einer hochkarätigen Jury als "historisches Buch des Jahres" und als "Biografie des Jahres" ausgezeichnet.
 
Inhaltsverzeichnis Prolog	9Totenwache
 
 1	Die Welt von gestern	23
 Grundlagen einer Biographie
 
 2	Waffenträger der Nation	55
 Juni 1934
 
 3	Von der Reichswehr zur Wehrmacht	73
 März 1935 bis März 1936
 
 4	Das Handwerk des Krieges	91
 Oktober 1936
 
 5	Das Erbe	109
 Juni 1936 bis Juni 1938
 
 6	Die Krise der Wehrmacht	135
 November 1937 bis September 1938
 
 7	Siegreiche Jahre	159
 September 1939 bis Dezember 1941
 
 8	Auf dem Weg in die Katastrophe	189
 Dezember 1941 bis Februar 1943
 
 9	Flucht an die Front	217
 Februar 1943 bis August 1943
 
 10	Die Würfel rollen	243
 August 1943 bis Oktober 1943
 
 11	Im Zentrum der Verschwörung	271
 Oktober 1943 bis Juli 1944
 
 12    Der 20. Juli 1944	309
 Ein deutsches Missverständnis
 
 Anhang
 Danksagung	323
 Anmerkungen	325
 Verzeichnis  der zitierten Literatur	351
 Zeittafel	358
 Personenregister	362
 
 
        
        
        
        
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