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Stalking in Deutschland Aus Sicht der Betroffenen und Verfolger Herausgeber: Weisser Ring e.V., Mainz
Stalking in Deutschland
Aus Sicht der Betroffenen und Verfolger


Herausgeber: Weisser Ring e.V., Mainz

Hans-Georg W. Voß, Jens Hoffmann, Isabel Wondrak

Nomos Verlagsgesellschaft
EAN: 9783832917524 (ISBN: 3-8329-1752-7)
170 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2006

EUR 29,00
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Die hier anzuzeigende Schriftenreihe hat u.a. eine sehr informative Tagungsdokumentation zum Thema "Gewaltprävention in der Schule: Grundlagen - Praxismodelle - Perspektiven" hervorgebracht. - Der jetzige Band wendet sich einem Phänomen zu, in dessen Kontext nicht selten auch Kinder mitbetrofffen sind, weil Stalking ganz überwiegend im Bereich von Ex-Partnerschaften begegnet. Der Begriff "Stalking" stammt aus der englischen Jagdsprache und meint die Pirschjagd. "Stalker" bezeichnete zunächst besessene Fans, die ihren Stars hinterher reisen und sie abpassen. Seit dem Jahr 2000 ist der Begriff auch in Deutschland etabliert und umfasst den weiten Bereich des Verfolgens, Nachstellens, Belästigens und des Psychoterrors, der z.Zt. durch ein Anti-Stalking-Gesetz juristisch gefasst werden soll. Der Band bietet insgesamt einen gelungenen Überblick über den Forschungsstand unter Einbeziehung von Opfer- und Täterperspektive, zeigt aber auch deutlich notwendige praktische Konsequenzen für Mediziner, Psychiater, Psychologen, Polizei, Justiz und Sozialpädagogik auf. Weiterführende Literatur zu diesem relativ neuen Gebiet und Begriff ist vielfältig benannt.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Studie »Stalking in Deutschland« stellt die bisher mit Abstand umfangreichste Untersuchung im deutschsprachigen Raum zu Stalking dar. Durch die Berücksichtigung der Sichtweisen sowohl von Personen, die sich als Stalker bezeichneten, als auch von Betroffenen, wird ein facettenreiches Bild zum Phänomen obsessiver Verfolgung und Belästigung in Deutschland geliefert. Die vorliegende Untersuchung kommt neben dem wissenschaftlichen Interesse dem Bedürfnis aus der Praxis nach, auf mehr empirisch abgesicherte Informationen zurückgreifen zu können. Wie es bereits die maßgebliche finanzielle und ideelle Unterstützung durch den Weißen Ring markiert, geht es dabei nicht zuletzt darum, das Hilfsangebot für Betroffene von Stalking zu verbessern. Die Studie liefert einen phänomenologischen Überblick über die grundlegenden Formen und Ausprägungen hinsichtlich typischer Stalkingverhaltensweisen, Geschlechterverteilung, Stalkingdauer, etc. Weiterhin werden die Folgen von Stalking für die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen dargestellt, wodurch eine verbesserte Versorgung der Opfer, beispielsweise durch therapeutische Arbeit durchgeführt werden kann. Durch die Erfassung der subjektiven Sichtweise der Stalker wird ein professionellerer Umgang mit Stalkern möglich, zum einen behördliche Interventionen und für therapeutische Zwecke, aber auch für konkrete Verhaltensempfehlungen, die Opfern gegeben werden können.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5

1. Einleitung 9

1.1. Definitionen 10
1.2. Die wissenschaftliche Erforschung von Stalking 10
1.3. Auftretenshäufigkeit von Stalking 12
1.4. Interaktions- und Verhaltensmuster bei Stalking 13
1.5. Die Opfer 14
1.6. Stalkertypologien 15
1.7. Psychologie der Stalker 18
1.8. Auftretenshäufigkeit von Gewalt 20
1.9. Häusliche Gewalt und Stalking 21
1.10. Cyberstalking 22
1.11. Gesellschaftlicher Umgang mit Stalking 22
1.12. Fragestellungen des vorliegenden Projektes 24

2. Methode 27

2.1. Zur Problematik von Internetbefragungen 27
2.2. Fragebogenentwicklung 29
2.2.1. Fragebogen zur Erfassung von Stalking: Betroffene (FES:B) 29
2.2.2. Fragebogen zur Erfassung von Stalking: Stalker (FES:S) 31
2.3. Datenerhebung und Kurzbeschreibung der Stichproben 31
2.4. Statistische Bearbeitung 32

3. Ergebnisse 33

3.1 Betroffene 33
3.1.1 Demografische Daten 33
3.1.2. Der Stalker aus Sicht der Betroffenen 34
3.1.3. Umfang und Art des Stalking 3 8
3.1.4. Folgen des Stalking 53
3.1.5. Professionelle Behandlung/ Beratung und Reaktionen des sozialen Umfeldes 60
3.1.6. Beziehungskonstellation zwischen Betroffenen und Stalkern 63
3.1.7 Gegenmaßnahmen, weitere Konsequenzen und Erfahrungen mit der Polizei 83
3.1.8 Maßnahmen, die zum Rückgang bzw. Ende des Stalking führten und Bewertung der Mittel 92
3.1.9 Einschätzung der psychischen Verfassung des Stalkers durch die Betroffenen 96
3.1.10 Korrelationsstatistik und Gruppenvergleiche 96

3.2. Stalker 99
3.2.1. Demografische Daten 99
3.2.2. Umfang und Art des Stalking 101
3.2.3. Beziehungskonstellation zwischen Betroffenen und Stalker 109
3.3. Vergleich der Angaben von Stalkern und Betroffenen 135

4. Die Befragung Betroffener von Stalking - Synopse und Diskussion 141

4.1. Vielfältigkeit und Häufigkeit der Stalkingverhaltensweisen 141
4.2. Stalking und Gewalt 143
4.3. Auswirkungen von Stalking auf die Betroffenen 144
4.4. Beziehungsspezifische Aspekte 146
4.5. Gegenmaßnahmen der Betroffenen 147
4.6. Resümee 149

5. Die Befragung von Stalkern - Synopse und Diskussion 151

5.1. Demografische Daten 151
5.2. Merkmale des Stalking 152
5.3. Gewalt und aggressive Handlungen 154
5.4. Kriminelle Vorgeschichte 154
5.5. Motivlage und Intensität des Stalking 154
5.6. Psychische Auswirkungen 155
5.7. Trennungserfahrungen und Verhältnis zu Eltern 156
5.8. Resümee 156

6. Diskussion 159

6.1. Implikationen für die Praxis 160
6.2. Weiterführende Forschung 163

Literaturangaben 165
Weitere Titel aus der Reihe Mainzer Schriften zur Situation von Kriminalitätsopfern