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Spuren von Deuteromarkus IV
Spuren von Deuteromarkus IV




Albert Fuchs

LIT
EAN: 9783825876616 (ISBN: 3-8258-7661-6)
309 Seiten, paperback, 16 x 22cm, 2004

EUR 34,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Durch die genaue Untersuchung der agreements kommt ans Licht, dass sowohl Name wie Begriff der Zweiquellentheorie zur Lösung des synoptischen Problems unangemessen sind und teilweise sogar in die Irre führen. Durch die Berücksichtigung der minor agreements hat sich nämlich ergeben, dass nicht der kanonische Mk Grundlage für Mt und Lk ist, sondern eine inhaltlich wie sprachlich überarbeitete Zweitauflage. Die major agreements, d.h. die parallelen Einschübe von Logien in den Mk-Stoff, haben darüber hinaus gezeigt, dass auch die Q-Vorstellung der Zweiquellentheorie defekt ist, weil zumindest ein Teil des für gewöhnlich dieser Quelle zugerechneten Materials bereits von Deuteromarkus verwendet wurde, sodass sich die besonders in letzter Zeit vom International Q Project und anderen so stark propagierte Einheitlichkeit von Q als Fehlvorstellung herausstellt. Theoretisch ist sogar mit der Möglichkeit zu rechnen, dass dieses Material nie zu Q gehörte.
Rezension
Die sog. Zwei-Quellen-Theorie gilt seit ca. 100 Jahren als die wahrscheinlichste Hypothese zur Erklärung des literarischen Verwandtschaftsverhältnisses der synoptischen Evangelien; die Zwei-Qullen-Hypothese erklärt das synoptische Problem mit den geringsten Widersprüchlichkeiten und ist in der nedutestamentlichen Wissenschaft weitgehend anerkannt. Der Zwei-Quellen-Theorie zufolge stellt das Markusevangelium das chronologisch früheste Evangelium dar (ca. 70 n. Chr.) und bildet die erste Quelle, als der die beiden späteren synoptischen Evangelisten Matthäus und Lukas (ca. 80. / 90 n. Chr.) ihr Material schöpfen. Diese haben aber auch noch aus einer zweiten Quelle sich versorgt, der sog. Logien-Quelle Q, die hauptsächlich aus Spruch- bzw. Logien-Material von Jesus-Worten bestand und die Markus nicht gekannt hat. Zusammen mit ihrem je eigenen Sondergut haben Mt und Lk aus diesen zwei Quellen ihre Evangelien komponiert. Die Zwei-Quellen-Theorie erklärt mit den geringsten Widersprüchen gleichermaßen die Gemeinsamkeiten wie die Unterschiede zwischen den drei synoptischen Evangelien Mk, Mt und Lk. Sie bleibt freilich eine (gut begründete) Hypothese, deren eine Schwäche im faktischen Nicht-Vorhandensein von Q besteht; Q wird lediglich rekonstruiert. (Immerhin aber hat das Auffinden des sog. Thomas-Evangeliums eine mögliche Spruchsammlung wie Q wahscheinlicher gemacht; denn auch das apokrpyhe und vermutlich frühe Thomasevangelium stellt eine Spruchsammlung dar). - Gleichwohl halten sich hartnäckig Zweifel an der Zwei-Quellen-Theorie, die sich vor allem unter dem Titel "Deutero-Markus" sammeln. Demzufolge kann man ohne Q und die Zwei-Quellen-Theorie auskommen, wenn man einen Deutero-Markus als Hythese annimmt, also eine überarbeitete Zweitauflage des Mk als Gundlage für Mt und Lk. Diese Position wird in diesem Buch vertreten und geprüft.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort

Einführung 1-21

Die agreements der Perikope von der Taufe Jesu Mk 1,9-11 par Mt 3,13-17 par Lk 3,21-22 23 - 57

Die Schwachstelle der Zweiquellentheorie. Antwort auf den Verteidigungsversuch von Jens Schröter 59 - 111

Zweiquellentheorie oder Deuteromarkus? 113 -129

Gethsemane. Die deuteromarkinische Bearbeitung von
Mk 14,32-42 par Mt 26,36-46 par Lk 22,39-46 131 - 194

Die Frage nach der Vollmacht Jesu.Mk 11,27-33 par Mt 21,23-27 par Lk 20,1-8 195 - 233

Die Pharisäerfrage nach der Kaisersteuer. Mk 12,13-17 par Mt 22,15-22 par Lk 20,20-26 235 - 261

Die Sadduzäerfrage.
Mk 12,18-27 par Mt 22,23-33 par Lk 20,27-40 263-296

Sachregister zu den agreements 297 - 300

Autorenregister 301 - 303
Agreement-Stellen 304 - 305
Ursprünglicher Titel und Erscheinungsort 306