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    | Spielball der Politik Eine kurze Geschichte der Bundeswehr 
 
 
 Hauke Friederichs
 Deutscher Taschenbuch Verlag
 EAN: 9783423283410 (ISBN: 3-423-28341-6)
 352 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, Mai, 2023
 
EUR 26,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Von den Anfängen im "Amt Blank" bis "Wir sind blank" und zur Zeitenwende
 
 
 Die Bundeswehr ist ein Kind des Kalten Krieges und ein Stiefkind der Bundesrepublik: Auf Druck der Amerikaner ins Leben gerufen, haben Bevölkerung und Armee bis heute nicht wirklich zueinander gefunden. Die Gründe liegen ebenso sehr in der NS-Vergangenheit wie in politischer Unsicherheit und Kurzsichtigkeit. Jahrzehntelang wurde die Truppe kaputtgespart, gleichzeitig stiegen die politischen Ansprüche ins Maßlose: Der gescheiterte Afghanistan-Einsatz steht dafür.
 
 Hauke Friederichs beleuchtet die wechselnden Aufträge an die Bundeswehr, zeigt die lange Reihe von Skandalen und Affären, und macht deutlich, was es braucht, damit dieses Land wieder verteidigungsfähig ist und einen substanziellen Beitrag zum NATO-Bündnis leisten kann.
 
 Rezension Seit Februar 2022 herrscht wieder Krieg in Europa. Es vergeht kein Tag, an dem auch wir Deutsche mit den Realitäten dieses Krieges über die Medien konfrontiert werden. Rasch erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz die Zeit nach dem 24. Februar zur "Zeitenwende", ein Begriff, der (spätestens) seit dem in aller Munde ist. Die Streitkräfte rücken seither verstärkt in den Fokus, der Einsatz von Waffen wird kontrovers diskutiert.Deutschland und seine Bevölkerung haben -historisch bedingt- eine sehr spezifische Beziehung zum Thema "Krieg". Hauke Friederichs, promovierter Historiker und journalistischer Experte auf dem Feld der Sicherheitspolitik, greift im vorliegenden Werk die Geschichte der Bundeswehr auf, beschreibt und kommentiert sie.
 
 Inhaltlich spannt der Buchautor den Bogen über den vorsichtigen, von der Öffentlichkeit weitgehend abgeschotteten Weg zur Gründung einer neuen Armee bis in die heutige Zeit hinein. Eine recht wechselvolle Geschichte. Eine Armee mit wechselhaften Personalbeständen, mit administrativen Problemen, auch in Bezug auf adäquate Ausrüstung und nicht zuletzt mit Akzeptanzproblemen, in der Bevölkerung, wie auch in Teilen der Politik, inner- und außerparlamentarisch. Im Laufe von 75 Jahren nach Kriegsende wandelte sich zunehmend auch der militärische Auftrag. Dass mit den ersten Kampfeinsätzen der Bundeswehr die politischen Kontroversen zunahmen, stellt geradezu eine Selbstverständlichkeit dar. Es wird deutlich: die Bundeswehr durchlebte unruhige Zeiten und blieb stets ein Spielball der Politik. Somit ein mehr als zurecht gewählter Titel für das vorliegende Buch.
 
 Kompakt und gut lesbar präsentiert Hauke Friederichs die Geschichte der Bundeswehr. Es gelingt dem Autoren aus meiner Sicht sehr gut, die Skepsis politischer Strömungen gegenüber der "Armee des Parlaments" ebenso aufzuzeigen, wie die wechselhafte Stimmung der "Normalbevölkerung" gegenüber den Soldaten, die mit der Gründung der Bundeswehr als "Staatsbürger in Uniform" gesehen werden sollten, jedoch keineswegs immer als solche betrachtet wurden (und werden?).
 Es verwundert daher wenig, dass die zuständigen Minister sich gleichermaßen auf einer Art Schleudersitz befinden. Bisher gelang es noch keinem der Bundesverteidigungsminister*innen, verschont zu bleiben von teils sachlicher, teils unsachlicher Kritik. Manche der Probleme sind und waren hausgemacht, andere erscheinen systemimmanent. Die Kommentierung der politischen Arbeit der obersten Vorgesetzten der Bundeswehr nimmt den gebührenden inhaltlichen Raum ein, erscheint mir allerdings an verschiedenen Stellen jedoch ein wenig "gefärbt". Das tut der Sache keinen Abbruch: ein eigenes Meinungsbild zu finden wird hierdurch gewissermaßen erleichtert.
 
 Die aktuelle weltpolitische Lage lässt dieses Buch zu einer besonderen Lektüre werden!
 
 Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo WECHSELVOLLE GESCHICHTE: ZWISCHEN NS-VERGANGENHEIT UND PUTINSpielball der Politik
 Die Bundeswehr ist ein Kind des Kalten Krieges und ein Stiefkind der Bundesrepublik: Auf Druck der Amerikaner ins Leben gerufen, haben Bevölkerung und Armee bis heute nicht wirklich zueinander gefunden. Die Gründe liegen ebenso sehr in der NS-Vergangenheit wie in politischer Unsicherheit und Kurzsichtigkeit. Jahrzehntelang wurde die Truppe kaputtgespart, gleichzeitig stiegen die politischen Ansprüche ins Maßlose: Der gescheiterte Afghanistan-Einsatz steht dafür.
 
 Hauke Friederichs beleuchtet die wechselnden Aufträge an die Bundeswehr, zeigt die lange Reihe von Skandalen und Affären, und macht deutlich, was es braucht, damit dieses Land wieder verteidigungsfähig ist und einen substanziellen Beitrag zum NATO-Bündnis leisten kann.
 
 Dr. Hauke Friederichs ist Journalist und Bestseller-Autor. Der promovierte Historiker schreibt u.a. für ›ZEIT‹, ›SPIEGEL Geschichte‹, und ›P.M. History‹.  Er bereitet mit Leidenschaft Zeitgeschichte für ein breites Publikum auf. Sein Bestseller „Funkenflug“ wurde von Lesern und Kritik sehr gelobt.
 
Inhaltsverzeichnis EINLEITUNG   Von Blank zu blank 9
 1   Ein Tag im November - 101 Soldaten werden vereidigt 19
 2  Das Amt Blank - Die Bundesrepublik bereitet die Wiederbewaffnung vor 28
 3  Die neue Truppe - Wieder Wehrpflicht und langsamer Aufbau 58
 4  Eine bessere Armee - Staatsbürger in Uniform unter dem Primat der Politik 72
 5  Blau gegen Rot - Die verfeindeten Brüder bringen sich in Stellung 86
 6  Massive Vergeltung - Pläne für den Nuklearkrieg auf dem Gebiet der Bundesrepublik 97
 7  Bedingt abwehrbereit - Der Verteidigungsminister stolpert über eine Affäre 105
 8  »Inneres Gewürge« - Der Umgang mit militärischer Tradition und Kritik an der Armee 114
 9  Witwenmacher und lahme Raubkatzen - Immer wieder Probleme mit der Ausrüstung 124
 10 Einsatz im Inneren - Katastrophenschutz: ja, Terrorbekämpfung: nein 142
 11 Rebellen und Pazifisten - Zwischen Haarnetz und Bundeswehr- Universitäten 154
 12 Entspannung und Anspannung - Ostpolitik, NATO-Doppelbeschluss und Beinahe-Krieg 159
 13 Kampf gegen braunes Gedankengut - Skandale bis in die jüngste Zeit 173
 14 Friedensdividende - Das Schrumpfen beginnt 190
 15 Frau Hauptmann - Der lange Weg zu einer weiblicheren Truppe 199
 16 Mission Ausland - Sanitäter, Pioniere; schließlich deutsche Flugzeuge über Belgrad 205
 17 Der erste Kampfeinsatz - Deutsche Bodentruppen auf dem Balkan 218
 18 Am Hindukusch - Der Einsatz in Afghanistan entwickelt sich zum Krieg 229
 19 Ein Tag im April - Bundeswehrsoldaten fallen im Kampf 250
 20 Ohne Strategie unterwegs - Das Scheitern in Afghanistan 267
 21 Ein Abzug und die Folgen - Das Ende des Kampfes gegen den Terror 288
 22 Viel Zeit, wenig Wende - Die Bundeswehr vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges 303
 
 Dank 321
 ANHANG
 Auf dem Schleudersitz:Die Verteidigungsminister der Bundesrepublik 323
 Dienstgrade (Heer und Luftwaffe/Marine) 325
 Glossar 327
 Abkürzungen 329
 Literatur und Quellen 333
 Register 347
 
        
        
        
        
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