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Sontag Die Biografie Aus dem Amerikanischen von Hainer Kober
Originaltitel:
Sontag
Die Biografie


Aus dem Amerikanischen von Hainer Kober

Originaltitel: "Sontag. Her Life and Work"

Benjamin Moser

Random House , Penguin Books Frankfurt
EAN: 9783328601593 (ISBN: 3-328-60159-7)
928 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 23cm, September, 2020, mit insgesamt 32-seitigem Bildteil

EUR 40,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis als beste Biografie

Susan Sontags glamouröse Erscheinung ist so legendär wie ihr schneidender Verstand. Das Themenspektrum, das sie in ihrem beeindruckenden literarischen Werk bearbeitete, reicht von postabstrakter Malerei über Pornografie und Existenzialismus bis hin zu Krebs und Kriegsfotografie. Für seine monumentale Biografie dieser Literaturikone des 20. Jahrhunderts konnte Benjamin Moser zahlreiche private Aufzeichnungen auswerten und erstmals Lebensgefährten wie Annie Leibovitz befragen. Sein tiefgründiges, intimes Porträt vermisst das Leben und den geistigen Kosmos dieser Intellektuellen, die wohl ebenso sehr bewundert wie gehasst wurde und für die ihre Freundin Jamaica Kincaid einmal die Worte fand: »Sie war großartig. Ich glaube, seit ich Susan kenne, möchte ich nicht mehr großartig sein.«

Mit einem 32-seitigem Bildteil.

»Ein richtungweisendes Werk, erzählt mit Pathos und Anmut, das das Genie und die Menschlichkeit der Schriftstellerin mit all ihren Abhängigkeiten, sexuellen Ambiguitäten und volatilen Leidenschaften einfängt.«

Begründung der Jury des Pulitzer-Preises (10. Juli 2020)

Benjamin Moser, geboren 1976 in Houston/Texas, lebt in den Niederlanden, wo er an der Universität Utrecht promovierte. Er verfasst regelmäßig Beiträge für Harper’s Magazine und The New York Review of Books und ist mit einer großen Biographie von Clarice Lispector hervorgetreten. Er ist außerdem Herausgeber ihrer Werkausgabe in neuer Übersetzung bei dem amerikanischen Verlag New Directions. Für seine Biographie von Susan Sontag gewann er 2020 den Pulitzer-Preis.
Rezension
Die New Yorkerin Susan Sontag, geborene Rosenblatt, (1933-2004), war Schriftstellerin, Essayistin, Publizistin, Regisseurin, Intellektuellen-Ikone, Menschenrechtsaktivistin und Regierungkritikerin. Große Beachtung fanden ihre kunst- und kulturkritischen Essays, u.a. über ästhetische und moralische Aspekte der Fotografie. Bahnbrechenden Werke sind: "Against Interpretation" ("Kunst und Antikunst", 1964/66), "On Photography" ("Über Fotografie", 1977/78), "Illness as Metaphor" ("Krankheit als Metapher", 1978). In ihrem Essay »Anmerkungen zu ›Camp‹«, dem Essay, der sie berühmt-berüchtigt machte, heißt es: "Camp sieht alles in Anführungsstrichen: Nicht eine Lampe, sondern eine ›Lampe‹; nicht eine Frau, sondern eine ›Frau‹." Ihre persönliche Erfahrung mit der Kamera schärfte Sontags Bewusstsein für den Unterschied zwischen absichtlichem Posieren und der ungewollten Preisgabe des Selbst vor dem Auge des Voyeurs. Die Distanz zwischen einem Ding (Substanz / Körper) und einem wahrgenommenen Ding (Geist / Stil / Metapher) war bekanntlich schon Platon bekannt. Wir sind unsere Träume: unsere Vorstellungen, unsere Gedanken, unsere Metaphern. Ich träume, also bin ich - sagt Sontag. Susan Sontag war Amerikas letzter großer Literaturstar, bekannt in aller Öffentlichkeit und zu Hause in den glamourösen Zirkeln New Yorks und der Welt. Nur unter dem totalem Ausschluss der Realität existieren und Geschöpf seiner Phantasie sein - das ist eine Sichtweise, die zu Sontags Camp-Definition führt: Camp als eine Art, die Welt als ein ästhetisches Phänomen zu betrachten. Aber die Welt ist nicht nur ästhetisches Phänomen; denn es gibt eine Wirklichkeit jenseits des Traums. Aber die Realität ist schwer erträglich, auch das Körperliche, die Sexualität, die Krankheit, der Tod. "Life and Work" - im Original ist das der Untertitel dieser Biographie, weil Leben und Werk bei Sontag auf´s engste verknüpft ist.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

»Die Brüche in ihrem Leben verbindet Mosers Biographie virtuos mit Sontags Werk: das Porträt der vielleicht letzten großen Diva der Literatur.«
ARD »ttt« (13. September 2020)

»Ein Meisterwerk. Mosers Buch ist Analyse, Kritik und Liebeserklärung. Kapitel für Kapitel begreift man nicht nur Susan Sontag besser, sondern auch die USA, wie Lesen und Schreiben zusammenhängen, was Schweigen bedeutet. Moser hat bei jeder Zeile das Ganze seines Buches vor Augen.«
Berliner Zeitung (16. September 2020)

»Ein monumentales Werk: 800 Seiten, die von Zerrissenheit, Angst, Eitelkeit, Mutterschaft und mühseligen Beziehungen handeln. Von einer Frau, mit der wohl auch die glühendste Bewunderin nicht hätte tauschen wollen.«
Stern (17. September 2020)

»Sehr detaillierte, um Wertung und Einordnung bemühte und mit dem Pulitzer-Preis geehrte Lebensbeschreibung.«
Rheinische Post (16. September 2020)

»Moser hat ein großes Projekt umgesetzt. 44 Jahre alt, promovierter Historiker und Literaturkritiker. Er hat etwas Unerschrockenes.«
Deutschlandfunk Kultur "Buchkritik" (18. September 2020)

»Moser stutzt diese Ausnahmekünstlerin nicht auf ein menschliches Normalmaß zurecht, sondern versucht sie und ihren exorbitanten Ruhm zu verstehen. Und das auf einem ihr gemäßen analytischen und nicht zuletzt stilistischen Niveau.«
Rolling Stone (24. September 2020)

»Eine lange Reise durch ein aufregendes Leben, aber auch die amerikanische Seele. Ein gehaltvolles Porträt und Liebeserklärung in einem.«
Kronen Zeitung (18. September 2020)

»Ein biografisches Meisterwerk.«
Buchreport (24. September 2020)

»Ein biographischer Meilenstein ... zu einem unvergleichlichen Schwergewicht der Literatur.«
New York Times (14. Januar 2020)

»Ein faszinierendes Porträt.«
BBC (14. Januar 2020)

»Liest sich wie eine epische Suche und liefert das tiefgründige Porträt einer Intellektuellen von überdimensionaler Bedeutung, das zugleich faszinierend und erhellend ist.«
Washington Post (14. Januar 2020)

»Wir brauchen Sontag heute mehr denn je, und diese Biografie hält sie am Leben: als Ermutigung, unsere Stimme zu erheben, während wir der ihren lauschen.«
Guardian (14. Januar 2020)

»Eine literarische Höchstleistung. 800 Seiten, geprägt von Sontags zeitlosem und aktuellem Gedankengut.«
Harpers's Bazaar (04. September 2020)

»Äußerst fesselnd ... bringt dieses überlebensgroße intellektuelle Kraftzentrum – überwältigend, häufig irritierend unpersönlich – wieder auf Lebensgröße, indem es Sontag mit ihren alltäglichen Schwächen zeigt.«
The New Republic (14. Januar 2020)

»Die maßgebliche Biografie, zudem vergnüglich zu lesen.«
Stephen Fry (14. Januar 2020)
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG: Auktion der Seelen

Teil I

KAPITEL 1: Die Königin der Leugnung

KAPITEL 2: Die Gesamtlüge

KAPITEL 3: Von einem anderen Planeten

KAPITEL 4: Lower Slobbovia

KAPITEL 5: Die Farbe der Scham

KAPITEL 6: Fortschritte in Bisexualität

KAPITEL 7: Die wohlwollende Diktatur

KAPITEL 8: Mr. Casaubon

KAPITEL 9: Der Moralist

KAPITEL 10: Die Harvard-Gnostiker

Teil II

KAPITEL 11: Was bedeutet für Sie »bedeuten«?

KAPITEL 12: Salz und sein Preis

KAPITEL 13: Komödie des Rollentausches

KAPITEL 14: Ganz Freude oder ganz Wut

KAPITEL 15: Funsville

KAPITEL 16: Wo Sie aufhören und die Kamera beginnt

KAPITEL 17: Gott segne Amerika

KAPITEL 18: Kontinent der Neurose

KAPITEL 19: Xu-Dan Xôn-Tăc

KAPITEL 20: Vierhundert Lesben

KAPITEL 21: China, Frauen, Missgeburten

KAPITEL 22: Das Wesen des Denkens

KAPITEL 23: Das lässt mich ziemlich kalt

Teil III

KAPITEL 24: Toujours fidèle

KAPITEL 25: Für wen hält sie sich?

KAPITEL 26: Die Sklavin der Ernsthaftigkeit

KAPITEL 27: Dinge, die gut laufen

KAPITEL 28: Das Wort wird sich nicht in Luft auflösen

KAPITEL 29: Warum geht ihr nicht ins Hotel zurück?

KAPITEL 30: Flüchtige Intimität

KAPITEL 31: Diese »Susan Sontag«-Sache

KAPITEL 32: Geiselnahme

KAPITEL 33: Die Frau zum Sammeln

Teil IV

KAPITEL 34: Ein ernsthafter Mensch

KAPITEL 35: Ein kulturelles Ereignis

KAPITEL 36: Die Susan-Story

KAPITEL 37: Wie die Callas

KAPITEL 38: Die Meereskreatur

KAPITEL 39: Die natürlichste Sache der Welt

KAPITEL 40: Was eine Schriftstellerin ist

KAPITEL 41: Eine Zuschauerin bei Katastrophen

KAPITEL 42: Können nicht verstehen und können uns nicht vorstellen

KAPITEL 43: Das einzig Wirkliche

EPILOG: Der Körper und seine Metaphern

ANHANG

Dank

Literatur

Anmerkungen

Bildnachweis

Bildteil